Ausreißerin Garfoot beinahe Gesamtführende

Blaak jubelt im Baskenland auf ungewohntem Terrain

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Blaak jubelt im Baskenland auf ungewohntem Terrain"
Chantal Blaak (Boels-Dolmans) gewann die 3. Etappe der Emakumeen Bira vor Elena Cecchini (Lotto-Soudal). | Foto: Cor Vos

13.06.2015  |  (rsn) - Um ein Haar hätte ein Ausreißertrio auf der 3. Etappe die Gesamtwertung der Rundfahrt Euskal Emakumeen Bira (Kat. 2.1) im Baskenland an sich gerissen. Chantal Blaak (Boels-Dolmans) gewann das vorletzte Teilstück des fünftägigen Rennens durch einen starken Antritt im winkligen und technisch anspruchsvollen Finale mit einer Sekunde Vorsprung vor ihrer Begleiterin Elena Cecchini (Lotto-Soudal) und drei Sekunden vor Katrin Garfoot (Orica-AIS).

"Das hätte ich heute Morgen nicht gedacht", sagte die Klassikerspezialistin Blaak angesichts des schweren Etappenprofils. "Es gab einen steilen Berg während der Etappe, und da hatte ich Probleme zu folgen." Nach rund 50 der 122,2 Kilometer des Tages hatten die Fahrerinnen den elf Kilometer langen Anstieg zum Puerto de Dima zu bewältigen, an dem vor allem das Bigla-Team ein hohes Tempo anschlug und das Feld auseinandernahm.

Blaak blieb dabei und attackierte später gemeinsam mit Garfoot und Cecchini sowie Shara Gillow (Rabobank-Liv), nachdem ihre Teamkollegin Evelyn Stevens (Boels-Dolmans) mit einem Solo-Vorstoß keinen Erfolg gehabt hatte.

Während Gillow sich bald wieder ins Feld zurückfallen ließ, um dort für ihre Teamkollegin, die Gesamtführende Katarzyna Niewiadoma, aufs Tempo zu drücken, schlossen die anderen drei kurz vor dem 2,5 Kilometer langen letzten Anstieg des Tages zu zwei weiteren Ausreißerinnen auf, die sich schon kurz nach dem Start aus dem Feld gelöst hatten: Rosella Ratto (Inpa Sottoli Giusfredi) und Anna Ramirez (Bizkaia-Durango).

Ratto und Ramirez hatten im Verlauf der Etappe bis zu 6:35 Minuten Vorsprung herausgefahren und erreichten den letzten Anstieg gemeinsam mit ihren drei neuen Begleiterinnen noch gut eine Minute vor der Favoritengruppe. Beide konnten bald nicht mehr folgen, und so ging nur noch das Trio Blaak-Cecchini-Garfoot mit 60 Sekunden Vorsprung auf die 7,5 Kilometer lange Abfahrt zum Ziel.

"Als wir oben waren wusste ich, dass ich gute Siegchancen hatte", so Blaak, der in Iturmendi schließlich ihre Sprintstärke und ihre Fähigkeiten bei winkligen Klassikerkursen zu Gute kamen: Erst rund 300 Meter vor dem Ziel wartete der letzte Kreisverkehr, danach ging es rund 150 Meter bei fünf Prozent bergauf und schließlich knapp 100 Meter bergab ins Ziel.

Weil das Feld in der Abfahrt von der letzten Bergwertung offensichtlich weniger Risiken einging, wuchs der Vorsprung des Ausreißer-Trios sogar noch einmal an, und so führte Megan Guarnier (Boels-Dolmans) die Favoritinnen erst 1:28 Minute nach ihrer Teamkollegin Blaak über den Zielstrich - acht Sekunden später, und Garfoot hätte Niewiadoma das Gelbe Trikot abgenommen. So rückte die Australierin, die nach Platz zwei im Prolog und Rang drei auf der 2. Etappe bereits ihren dritten Podestplatz in vier Tagen einfuhr, aber immerhin auf Gesamtrang fünf vor.

Die Schlussetappe führt am Sonntag über 86,8 Kilometer rund um Markina erneut über einige der typisch-baskischen rund fünf Kilometer langen Anstiege und endet nach einer kurzen Abfahrt vom letzten Berg des Tages. Angriffe auf das Gelbe Trikot sind also erneut vorprogrammiert.

Etappenergebnis:
1. Chantal Blaak (Boels-Dolmans)
2. Elena Cecchini (Lotto-Soudal) + 0:01
3. Katrin Garfoot (Orica-AIS) + 0:03
4. Rossella Ratto (Inpa Sottoli Giusfredi) + 0:50
5. Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) + 1:08
6. Annemiek Van Vleuten (Bigla) + 1:08
7. Megan Guarnier (Boels-Dolmans) + 1:28
8. Ashleigh Moolman-Pasio (Bigla) + 1:28
9. Emma Johansson (Orica-AIS) + 1:28
10. Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv) + 1:28

Gesamtwertung:
1. Katarzyna Niewiadoma (Rabobank-Liv)
2. Ashleigh Moolman-Pasio (Bigla) + 0:00
3. Emma Johansson (Orica-AIS) + 0:02
4. Megan Guarnier (Boels-Dolmans) + 0:07
5. Katrin Garfoot (Orica-AIS) + 0:08

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025UCI bestraft eigenen Fahrzeugführer mit Gelber Karte

(rsn) – Was an Spannung um den Tour-Sieg in den vergangenen Wochen etwas fehlte, ersetzten die Organisatoren der Tour de France (2.UWT) mehr oder weniger unfreiwillig. Jedem Zuschauer dürfte noch

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

26.07.2025Müssen Pogacar, Lipowitz und Co. den Montmartre fürchten?

(rsn) - Die Anfahrt auf die Schlussrunden über den Champs Elysees waren bei der Tour de France der versöhnliche Abschluss eines über drei Wochen bitterhart ausgefochten Kampfes um das Gelbe Trikot!

26.07.2025Reusser raus, Lippert gestürzt: Tour für Movistar fast schon gelaufen

(rsn) - Viel schlechter hätte die 1. Etappe der Tour de France Femmes für das Team Movistar kaum laufen können. Zuerst wird schon vor dem Start bekannt, dass die Kapitänin Marlen Reusser sich ein

26.07.2025Montmartre statt Sprintboulevard

(rsn) – Nach 20 harten Tagen bricht die Tour de France auf ihrer letzten Etappe mit einer langen Tradition. Zum 50-jährigen Jubiläum der Zieleinfahrt auf der Champs-Élysées führt die 132 Kilome

26.07.2025Jegat nutzt vorletzte Chance für den Sprung in die Top 10 der Tour

Was vorgestern noch mit Ben O’Connors (Jayco - AlUla) großem Triumph am Col de la Loze nach einer sehr versöhnlichen Tour de France aussah, bekam auf der 20. Etappe einen bitteren Beigeschmack. De

26.07.2025Vos gewinnt Auftakt der Tour de France Femmes im Bergaufsprint

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat den Auftakt der 4. Tour de France Femmes (2.WWT) in einem Zweiersprint für sich entschieden. Im Stile einer wahren Finisseurin ließ sie dabei auf

26.07.2025Strong sprintet in Wallonien am Hügel allen davon

(rsn) – Corbin Strong (Israel – Premier Tech) hat den Auftakt zur 46. Tour de Wallonie gewonnen (2.Pro). Der Neuseeländer war nach 182 Kilometern rund um Nassogne im Hügelsprint der mit Abstand

26.07.2025Kaden Groves: Regenkönig und Montmartre-Vorbeuger

(rsn) - Wer braucht einen Wetterfrosch, wenn er Kaden Groves kennt? Gewinnt der Australier, muss es geregnet haben. So war es auf der 6. Etappe des Giro d’Italia in diesem Jahr, als Groves im extre

26.07.2025Van den Broek: “‘Glückwunsch, hier verschenkst du die Etappe‘“

(rsn) – Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat die 20. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen und damit sein Grand-Tour-Triple komplettiert. Er löste sich aus der Spitzengruppe, die mit noch 16

26.07.2025Sprinter Groves feiert Solo-Sieg in Pontarlier

(rsn) – Der Sprinter Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat seinen Mitstreitern in der Ausreißergruppe ein Schnippchen geschlagen und die 20. Etappe der Tour de France von Nantua nach Pontarlie

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Puchar MON (1.2, POL)
  • Grand Prix de Pérenchies (1.2, FRA)
  • Vuelta a Castilla y Leon (1.1, ESP)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Gießen (BLF, GER)