69. Tour de Romandie endet mit Sensation

Zakarin schlägt die Weltelite, Martin gelingt perfekter Abschluss

Foto zu dem Text "Zakarin schlägt die Weltelite, Martin gelingt perfekter Abschluss"
Ilnur Zakarin (Katusha) hat die 69. Tour de Romandie gewonnen. | Foto: Cor Vos

03.05.2015  |  (rsn) – Mit einer Sensation ist die 69. Tour de Romandie zu Ende gegangen. Nicht der hoch gehandelte Titelverteidiger Chris Froome (Sky) sicherte sich in Lausanne das Gelbe Trikot und damit seinen dritten Gesamtsieg in Folge. Stattdessen behauptete Ilnur Zakarin (Katusha) seine Spitzenposition, die er als Zweiter der gestrigen Königsetappe übernommen hatte.

Der 25 Jahre alte Russe überraschte als Dritter des 17,2 Kilometer langen und mit einem Anstieg versehenen Zeitfahrens und musste sich dabei nur dem dreimaligen Weltmeister Tony Martin (Etixx-Quick-Step) und seinem slowenischen Teamkollegen Simon Spilak geschlagen geben.

„Das ist ein schöner Sieg für mich, aber auch für das Team. Wir waren hier immer in Aktion, hatten einige Ergebnisse, wenn auch keine Siege zu verbuchen. Dieser Sieg zum Abschluss ist deshalb wichtig für unsere Moral. Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der Tour de Romandie“, kommentierte Martin seinen zweiten Saisonsieg, den er sich im strömenden Regen in der Zeit von 23:18 Minuten elf Sekunden vor Spilak sicherte.

Rang drei reichte Zakarin, um sich den Gesamtsieg und den zugleich bisher größten Erfolg seiner Karriere zu sichern. Die begann nach einem positiven Test auf anabole Steroide im Jahr 2009 und nachfolgender Dopingsperre mit zweijähriger Verspätung. 2012 versuchte sich Zakarin bereits als Stagiaire bei Katusha, danach jedoch musste er sich allerdings weitere zwei Jahre beim Zweitdivisionär RusVelo verdingen. Erst zur Saison 2015 bot ihm Katusha einen Profivertrag an, den Zakarin schon früh rechtfertigte, unter anderem als Zehnter der Tour de San Luis und Neunter der Baskenland-Rundfahrt. In der Romandie nun schlug der Russische Zeitfahrmeister von 2013 die versammelte Weltelite.

„Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass ich dieses Rennen würde gewinnen können“, sagte Zakarin nach seinem Coup. „Ja, ich wollte hier in Form sein und um einen Platz in den Top 5 kämpfen. Ich habe mein Bestes gegeben, speziell gestern und heute im Zeitfahren. Ich wollte das bestmögliche Ergebnis, aber natürlich ist es für mich eine große Überraschung, hier den Sieg eingefahren zu haben.“

Enttäuschend endete die Rundfahrt dagegen für den Top-Favoriten Froome. Der 29 Jahre alte Brite schien sich erneut im Dauerregen nicht wohlzufühlen und handelte sich als dreizehnter 34 Sekunden Rückstand auf Martin ein, den er im letztjährigen Zeitfahren noch um eine Sekunde geschlagen hatte.

Mehr als Rang drei sprang diesmal für den zweimaligen Romandie-Gewinner nicht heraus, da auch noch Spilak im Gesamtklassement vor Froome landete. Der 28-Jährige war elf Sekunden langsamer unterwegs als Martin und beendete damit die Tour de Romandie zum dritten Mal in Folge auf dem zweiten Platz, nachdem er das Rennen vor fünf Jahren bereits einmal hatte gewinnen können.

Diesmal wird Spilak aber mit Rang zwei – 17 Sekunden hinter Zakarin - nicht hadern, konnte er sich doch mit seinem Teamkollegen über dessen Coup freuen. Der Auftritt des 25-Jährign war umso erstaunlicher, als er aufgrund eines Defekts sein Rad wechseln musste. „Das war mein Fehler“, gab Zakarin zu. „An der Spitze des Anstiegs musste ich mein Tempo etwas verlangsamen. Als ich den Gang wechselte, habe ich zuviel Druck auf das Pedal gebracht, so dass die Kette sich verhakte. Aber die Mechaniker haben einen perfekten Job und mir sehr schnell ein neues Rad gegeben.“

Zakarin triumphierte über die mit Ausnahme von Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) versammelte Elite der Rundfahrer. Er ließ nicht nur Froome um 35 Sekunden hinter sich, sondern auch den viertplatzierten Franzosen Thibaut Pinot (FDJ/+0:49), den Kolumbianer Rigoberto Uran (Etixx - Quick-Step/+1:20), der Gesamtsechster wurde, den Polen Rafal Majka (Tinkoff-Saxo/+1:24/7.) und Urans Landsmann Nairo Quintana (Movistar/+1:42/8.) sowie – last but not least – Tour-Sieger Vincenzo Nibali (Astana), der mit 1:54 Minuten Rückstand Zehnter wurde. Die Top Ten komplettierten der Australier Simon Yates (Orica GreenEdge/+1:21) auf Rang sechs sowie der Franzose Romain Bardet (Ag2R/+1:43) als Neunter.

Als bester Schweizer belegte Mathias Frank (IAM/+2:13) Rang zwölf, vier Positionen vor seinem Landsmann Steve Morabito (Ag2R/+3:00). Martin kam als bester deutscher Profi zwar nicht über Rang 30 hinaus, konnte die Rundfahrt dank seines Zeitfahrsiegs als Erfolg verbuchen.

„Ich bin zufrieden. Mein erster Sieg war bei der Algarve-Rundfahrt (im Februar), ich musste also lange warten“, sagte der 30-Jährige. „Der Dauerregen war ein großer Nachteil, speziell auf dem Kopfsteinpflaster im Anstieg und den kniffligen Kurven in der Abfahrt. Aber das hat mich eigentlich nicht weiter gestört.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.05.2015Froome: Es fehlt nur noch das letzte bisschen an Extra-Punch

(rsn) – Vom dritten Gesamtsieg in Folge war Chris Froome (Sky) bei der gestern zu Ende gegangenen 69. Tour de Romandie letztlich doch ein ganzes Stück entfernt: 35 Sekunden Rückstand wies der Tite

04.05.2015Von nun an dreht sich bei Martin alles um die Tour

(rsn) – Besser hätte Tony Martin (Etixx-Quick-Step) seine Frühjahrssaison nicht abschließen können. Mit dem Sieg im abschließenden Einzelzeitfahren der 69. Tour de Romandie verabschiedete sich

03.05.2015Martin feiert Zeitfahrsieg, Zakarin gewinnt die Rundfahrt

(rsn) - Nach 2013 hat Tony Martin (Etixx Quick Step) zum zweiten Mal das abschließende Einzelzeitfahren der 69. Tour de Romandie gewonnen. Der Deutsche Meister setzte sich in seiner Paradedisziplin n

02.05.2015Pinot lässt die ganz großen Namen hinter sich

(rsn) – Nicht Titelverteidiger Chris Froome (Sky) oder die beiden anderen Favoriten Nairo Quintana (Movistar) und Vincenzo Nibali (Astana) waren die Gewinner der Königsetappe der Tour de Romandie.

02.05.2015Pinot gewinnt die Königsetappe

(rsn) – Thibaut Pinot (FDJ) hat die Königsetappe der 69. Tour de Romandie gewonnen. Der Franzose ließ auf dem fünften Teilstück über 166,1 Kilometer von Fribourg zur Bergankunft in Champex-Lac

02.05.2015Fröhlinger holt in Fribourg erstes Top-Ten-Ergebnis seit vier Jahren

(rsn) - Zu Beginn seiner Karriere war Johannes Fröhlinger (Giant-Alpecin) mehrmals nahe dran an seinem ersten Profisieg. Der mittlerweile 29 Jahre alte Freiburger wurde Etappenzweiter beim Giro 2008,

01.05.2015Das Wetter und die Strecke spielten Küng in die Karten

(rsn) - Stefan Küng (BMC) gewinnt beim Heimspiel als Solist, Michael Albasini (Orica-GreenEdge) bleibt im Gelben Trikot: Die 170 Kilometer lange und in La Neuveville gestartete 4. Etappe der 69. Tour

01.05.2015Küng sorgt für dritten Schweizer Sieg en suite

(rsn) – Stefan Küng hat bei der 69. Tour de Romandie für den dritten Schweizer Tageserfolg in Folge gesorgt. Der 21-jährige Neoprofi vom BMC-Team setzte sich auf der 4. Etappe über 169,8 Kilomet

30.04.2015Albasini landet seinen zweiten Streich

(rsn) – Michael Albasini (Orica-GreenEdge) hat bei der 69. Tour de Romandie seinen zweiten Tagessieg in Folge eingefahren. Der 34 Jahre alte Schweizer setzte sich auf der 3. Etappe der Tour de Roman

29.04.2015Albasini noch lange nicht bedient

(rsn) – Michael Albasini (Orica-GreenEdge) macht bei der 69. Tour de Romandie da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat. Der Schweizer, der bei der letztjährigen Ausgabe gleich drei Etap

29.04.2015Albasini mit erstem Saisonsieg ins Gelbe Trikot

(rsn) – Michael Albasini (Orica-GreenEdge) auf der 2. Etappe der 69. Tour de Romandie seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der 34 Jahre alte Schweizer ließ am Mittwoch über anspruchsvolle 168,1 Kil

29.04.2015Martin hat nicht nur das abschließende Zeitfahren im Visier

(rsn) – Rang vier im Teamzeitfahren ist nicht das, was sich Tony Martin und seine Kollegen von Etixx-Quick-Step zum Auftakt der 69. Tour de Romandie ausgerechnet hatten. 14 Sekunden Rückstand auf C

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Pogacar vs. Vingegaard, flacher Auftakt, Lipowitz und Co.: Die Themen der Tour

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)