77. Gent-Wevelgem vom Winde verweht

Eisel: „Große Show oder einfach nur Dummheit?“

Foto zu dem Text "Eisel: „Große Show oder einfach nur Dummheit?“ "
Einer der vielen, vom Wind verursachten Stürze beim 77. Gent-Wevelgem | Foto: Cor Vos

30.03.2015  |  (rsn) - Regen, extremer Wind und nur 39 Fahrer im Ziel: Die 77. Austragung von Gent-Wevelgem wird vielen in Erinnerung bleiben.

Schon in der Anfangsphase gab es aufgrund der extremen Wettersituation zahlreiche Windstaffeln im Feld, was zu großer Hektik und damit verbundenen Stürzen führte. So etwa fiel der Slowake Martin Velits (Etixx Quick Step) schon früh mit Schlüsselbeinbruch aus, im weiteren Rennverlauf zog sich der Norweger Edvald Boasson Hagen (MTN Qhubeka) bei einem Sturz die gleiche Verletzung zu - was das Ende der Klassikersaison für den Teamkollegen von Gerald Ciolek bedeutet.

Im wahrsten Sinne des Wortes ins Schwimmen geriet Gert Steegmans (Trek), der in einen Kanal gestürzt war, nachdem ihm ein vor ihm fahrender Kollege, der wegen des Windes die Kontrolle über sein Rad verlor, vom Rad warf. „Als ich Gert da in diesem Fluss schwimmen sah, war das wie ein Schock. Sowas wie heute habe ich noch nicht erlebt", kommentierte Steegmans Teamkollege Gregory Rast das Malheur des Belgiers.

Der Brite Geraint Thomas (Sky) wurde 60 Kilometer vor dem Ziel von einer Windböe erwischt und in den Straßengraben geworfen. Er konnte aber weiterfahren und beendete das Rennen auf Platz drei. „Es war extrem schwer, auf dem Rad zu bleiben, zum Glück waren die Bedingungen am Ende etwas besser", berichtete Thomas.

Das erlebte Titelverteidiger John Degenkolb (Giant-Alpecin) wie die meisten seiner Kollegen nicht mehr. „Das mit dem Wind heute war verrückt. Ich bin einfach nur froh, nicht gestürzt zu sein“, twitterte der Frankfurter und der Berliner Rüdiger Selig kommentierte sarkastisch: „Wir sind heute eine schöne Runde gesegelt.“

Dieses Bild griff auch Bernhard Eisel (Sky) auf. Der Österreicher zitierte eine Segel-Webseite, wo zu elsen steht: „Bei 45 Knoten Windgeschwindigkeit braucht man keine Rettungsweste, sondern einen Pfarrer.“ Dazu merkte Eisel an: „Wir hatten heute solche Windgeschwindigkeiten. Große Show oder einfach nur Dummheit?“

Dass das Rennen aufgrund der Witterungsbedingungen nicht ab- oder zumidnest unterbrochen wurde, war viele nur schwer verständlich. „Es ist ein Klassiker, der oft aufgrund der Wetterbedingungen sehr schwierig ist. Aber dieses Mal war es mit dem Wind und der Sicherheit der Fahrer an der Grenze", meinte Sylvain Chavanel vom Schweizer IAM-Team und sein Sportlicher Leiter Rik Verbrugghe fügte an: „Heute wäre es gut gewesen, wenn man das Rennen während manchen Kilometern neutralisiert hätte. Der Wind war wirklich zu stark mit den Böen. Es stimmt, dass sich die Kommissäre und Sportdirektoren nicht im Klaren darüber sind, welchen Gefahren sie die Fahrer aussetzten."

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.03.2015Degenkolb: Chancenlos nach Plattfuß am Kemmelberg

(rsn) – Am berühmten Kemmelberg musste John Degenkolb (Giant-Alpecin) alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung bei Gent-Wevelgem begraben. Bereits bei der ersten von zwei Überquerun

30.03.2015Knees: „An der Grenze des Verantwortbaren“

(rsn) – Christian Knees (Sky) hat sein erstes Klassiker-Wochenende der Saison unbeschadet überstanden und kann sich mit seinem Teamkollegen Geraint Thomas über dessen Sieg beim E3-Harelbeke freuen

30.03.2015Thwaites hielt bei Gent-Wevelgem die Bora-Flagge hoch

(rsn) – Angesichts von Regen und Windböen von bis zu 90 km/h erging es dem deutschen Team Bora-Argon 18 bei der 77. Ausgabe von Gent-Wevelgem nicht viel anders als den anderen teilnehmenden Mannsch

30.03.2015Lotto-Soudal: Nur das Sahnehäubchen hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn am Ende kein Podiumsplatz heraussprang, so war das Team Lotto Soudal einer der Aktivposten bei der 77. Austragung von Gent-Wevelgem. Vor allem Jurgen Roelandts legte bei extremen

29.03.2015Paolini lässt sich von Regen, Kälte und Wind nicht zermürben

(rsn) – An die 77. Auflage von Gent-Wevelgem werden alle noch lange zurückdenken. Nicht nur, dass mit dem 38 Jahre alte Italiener Luca Paolini (Katusha) ein Außenseiter nach 240 Kilometern von Dei

29.03.2015Paolini triumphiert als Ausreißer

(rsn) – Luca Paolini (Katusha) hat die denkwürdige 77. Auflage von Gent-Wevelgem gewonnen. Der 38 Jahre alte Italiener setzte sich nach 240 Kilometer von Deinze nach Wevelgem als Solist mit elf Sek

29.03.2015Starke Konkurrenz für Titelverteidiger Degenkolb

(rsn) – Mit Gent-Wevelgem steht heute der nächste der flämischen Klassiker an. Die 77. Auflage des Traditionsrennens ist mit 240 Kilometern zwar einige Kilometer länger als die des vergangenen Ja

29.03.2015Degenkolb und Greipel die deutschen Hoffnungen

(rsn) - Bei der 77. Austragung von Gent Wevelgem treten am heutigen Sonntag 25 Teams an. Neben den automatisch startberechtigten 17 WorldTour-Mannschaften, darunter Giant-Alpecin aus Deutschland und I

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

26.07.2025Groves gewinnt vorletzte Tour-Etappe als Solist

(rsn) - Mit einem 17 Kilometer langen Solo hat Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) die 20. Etappe der Tour de France gewonnen. Über 182 Kilometer zwischen Nantua und Portalier, die weitestgehend im R

26.07.2025Niewiadoma, Vollering & Co. über ihre Chancen bei der Tour de France Femmes

(rsn) – Die 4. Tour de France Femmes steht in den Startlöchern. Sobald die Männer ihre 20. Etappe hinter sich gebracht haben, machen sich die Frauen auf den Weg zu ihrer ersten Etappe. Der Ausgang

26.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

26.07.2025Onley nahm den Kampf ums Podium auf und verlor - vorerst

(rsn) - Oscar Onley (Picnic – PostNL) hatte vor dem Start der 19. Etappe der Tour de France hinauf in die Skistation La Plagne einen großen Kampf angekündigt, um Florian Lipowitz (Red Bull – Bor

26.07.2025Acht Monate auf Bewährung für den Flitzer von Valence

(rsn) – Für seinen kurzen Moment der in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, den die französische Polizei im Ziel der 17. Etappe der Tour de France mit einem gut getimten Bodycheck schnell wied

26.07.2025Warum griff Roglic nach La Plagne an, statt Lipowitz zu helfen?

(rsn) - Als Primoz Roglic zu Beginn der 19. Etappe der Tour de France plötzlich attackierte, sah es nach einer guten Taktik aus, um Florian Lipowitz im Kampf um das Podium und dem Weißen Trikot zu u

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)