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Mailand-Sanremo: Titelverteidigung nur knapp verpasst

Kristoff meistert Cipressa-Krise dank perfekter Hilfe von Paolini

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Kristoff meistert Cipressa-Krise dank perfekter Hilfe von Paolini"
Luca Paolini (Katusha) mit seinem Kapitän Alexander Kristoff (li.) am Poggio | Foto: Cor Vos

23.03.2015  |  (rsn) – An der Cipressa war es fast vorbei: Titelverteidiger Alexander Kristoff (Katusha) befand sich am Ende des Feldes und drückte einen schweren Gang nur noch gerade so herum. Er wankte von links nach rechts und musste sogar für einige Sekunden eine Lücke zum Hinterrad vor sich lassen.

Doch am Ende des Tages wurde der Norweger trotzdem noch als Zweiter geehrt – geschlagen nach einem langen Sprint auf der Via Roma nur von einem glänzend aufgelegten John Degenkolb (Giant-Alpecin).

„Natürlich bin ich etwas enttäuscht, denn ich war nah am Sieg“, sagte Kristoff im Ziel. „Aber später werde ich vielleicht glücklich sein. Es war ein harter Tag und ich habe mich nicht so gefühlt wie letztes Jahr. An der Cipressa hatte ich einen schweren Moment. Aber das Team hat mich sehr gut unterstützt.“

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Seine Helfer brachten ihn in der Abfahrt wieder nach vorne und boten im Finale die beste Mannschaftsleistung des Rennens. „Ich habe ihm gesagt: Nicht nur Du bist müde, auch die Anderen. Und dann hat er wirklich Charakter gezeigt. Wie er nach der Schwäche an der Cipressa zurückgekommen ist – alle Achtung“, sagte Kristoffs italienischer Teamkollege Luca Paolini radsport-news.com.

Katusha positionierte sich anschließend perfekt und führte die Konkurrenz in den finalen Anstieg zum Poggio hinein – mit Kristoff plötzlich an dritter Position. „Wir haben den ganzen Tag gearbeitet und alle unsere Jungs waren beeindruckend“, lobte der Sportliche Leiter Jose Azevedo sein Team.

Besonders hervorzuheben war dabei aber eben jener Paolini. Er nämlich übernahm am Poggio früh das Zepter und führte beinahe den gesamten Anstieg das Feld an – immer mit Kristoff direkt am Hinterrad. „Luca hat genau den Rhythmus angeschlagen, den ich brauchte, um über meine schlechte Phase hinweg zu kommen“, sagte Kristoff.

Paolinis Tempo war langsam genug, um seinem Kapitän nicht zu arg weh zu tun, aber gleichzeitig schnell genug, um die Konkurrenz von allzu vielen Attacken abzuhalten. „Er leidet etwas, wenn die Anderen attackieren. Deshalb habe ich versucht, das Tempo so gleichmäßig wie möglich zu halten“, so Paolini später. „Das ist ganz gut geglückt.“

So kamen die Favoriten gemeinsam über den Poggio hinweg und nach San Remo hinunter, wo Paolini erneut zum richtigen Zeitpunkt vorne war, um Kristoff perfekt den Sprint vorzubereiten. Letztlich war die Zielgerade nur eben 30 Meter zu lang für den Norweger – oder wahlweise Degenkolb einen Tick zu stark.

„Bei so einem Rennen kann es passieren, dass Dir am Ende 20 Meter fehlen“, sagte Paolini. „Mit Degenkolb hat aber einer der großen Favoriten gewonnen. Wie er aus sechster oder siebter Position von hinten kam, das war große Klasse!“

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