Vorschau 70. Omloop Het Nieuwsblad

Haben die Belgier mal wieder Grund zum Jubeln?

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Ian Stannard (Sky) bei der Streckenerkundung von Het Nieuwsblad | Foto: Cor Vos

27.02.2015  |  (rsn) - Am Wochenende steht Radsport-Flandern erstmals in diesem Jahr Kopf. Denn am Samstag wird mit dem Omloop Het Nieuwsblad (1.HC) die Klassikersaison eingeläutet - und die heimischen Fahrer zählen wieder zu den großen Favoriten.

Allerdings hatten die Belgier in den vergangenen Jahren nicht immer Grund zur Freude. Von den letzten zehn Austragungen gewann die ausländischen Fahrer nicht weniger als sechs, zuletzt siegten der Italiener Luca Paolini (Katusha/2013) und der Brite Ian Stannard (Sky/2014) und verwiesen dabei jeweils belgische Profis auf die zweiten Plätze.

Der Omloop ist zwar weder von der Distanz - 200 Kilometer mit Start und Ziel in Gent - noch vom Schwierigkeitsgrad - neben zehn Kopfsteinpflasterpassagen (Kasseien) stehen elf Anstiege (Hellingen) im Programm - mit der Flandern-Rundfahrt zu vergleichen. Aber für die Klassikerspezialisten ist das Rennen eine erste Standordbestimmung, ehe in gut fünf Wochen die „Ronde", eines von fünf Radsport-Monumenten, ansteht.

Die äußeren Bedingungen sollen  vergleichsweise günstig sein - trockenkalte sieben Grad werden die meisten Fahrer freuen, nur die Spezialisten, die sich typisches „Klassikerwetter" wünschen, ziehen vielleicht lange Gesichter.

Die entscheidende Phase beginnt am Samstag beim Kilometer 132, wenn mit dem Kruisberg der sechste Helling des Tages ansteht. Danach folgen innerhalb von 33 Kilometern noch der Taaienberg (km 141), der Eikenberg (146), der Wolvenberg (150), der Leberg (160) und der Molenberg (165), der letzte Helling des Tages. Danach folgen mit Paddestraat (170), Lippenhoverstraat (173) und Lange Munte (180) nur noch drei flache Kopfsteinpflasterstücke, auf denen sich Attacken auszahlen könnten

So wie im Vorjahr übrigens, als sich nach dem letzten der Kasseien Stannard und Greg van Avermaet (BMC) absetzten und den Sieg schließlich unter sich ausmachten, wobei sich der Brite überraschend gegen den Belgier durchsetzte.

Beide zählen auch am Samstag wieder zum Favoritenkreis. „Ich fühle mich dazu in der Lage, wieder um den Sieg mitzufahren“, sagte der in den vergangenen Monaten von vielen schweren Verletzungen zurückgeworfene Stannard cyclingnews.com. Und auch bei BMC ist man guter Dinge.„Greg ist gut drauf und der Kurs ist ihm auf den Leib geschneidert", meinte Van Avermaets Teamchef Leiter Valerio Piva.

Der Italiener kann auch deshalb zuversichtlich sein, weil mit Philippe Gilbert der Omloop-Sieger von 2006 und 2008 im BMC-Aufgebot steht. Gespannt sein darf man darauf, ob die Rollenverteilung zwischen den beiden Belgiern funktionieren wird.

Von möglichem teaminternen Zwist auf der Straße profitieren könnten zwei weitere Belgier, nämlich Tom Boonen (Ezixx-Quick-Step), der das Rennen allerdings noch nie in seiner erfolgreichen Karriere gewinnen konnte, und Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumob/ Sieger 2012). „Wir wollen mit Sep das bestmögliche Resultat einfahren, und dabei denke ich natürlich auch an den Sieg“, erklärte Nico Verhoeven, Sportlicher Leiter bei LottoNL-Jumbo.

Gute Chancen haben auch Bonnens niederländischer Teamkollege Niki Terpstra, die Norweger Alexander Kristoff (Katusha) und Edvald Boasson Hagen (MTN- Qhubeka), der im Vorjahr Rang drei belegte, sowie der Australische Meister Heinrich Haussler (IAM).

Die Chance auf dem ersten deutschen Sieg seit 1991, als Andreas Kappes gewann, ist verschwindend gering. Ein gutes Abschneiden ist Nikias Arndt (Giant-Alpecin), Marcel Sieberg (Lotto Soudal), Marcus Burghardt (BMC) und Gerald Ciolek (IMTN Qhubeka) zuzutrauen.

Österreicher, Schweizer und Luxemburger zählen ebenfalls zu den Außenseitern. Am ehesten sind Bernhard Eisel (Sky), Michael Schär (BMC) und der Vorjahressechste Jempy Drucker (BMC) vordere Platzierungen zuzutrauen.

Die Anstiege/Hellingen:

Anstieg

Rennkilometer

Länge

Steigung

Max. Steigung

Leberg

62,4

950m

4,2%

13,8%

Berendries

66,4

940m

7,0%

12,3%

Muur van Geraardsbergen

82,8

1000m

8%

30,7%

Valkenberg

101.0

540m

8,1%

12,8%

Kaperij

119,6

1000m

5,5%

9,0%

Kruisberg

131,5

1800m

4,8%

9,0%

Taaienberg

141,1

530m

6,6%

15,8%

Eikenberg

146,4

1200m

5,2%

10,0%

Wolvenberg

149,5

645m

7,9%

17,3%

Leberg

159,9

950m

4,2%

13,8%

Molenberg

164,4

460m

7,0%

14,2%


Die Teams: Ag2R, BMC, Sky, Etixx-Quick-Step, FDJ, Giant-Alpecin, Katusha, Lotto Soudal, IAM, LottoNL-Jumbo, Androni-Giocattoli, Bretagne-Séche Environnement, CCC Sprandi, Cofidis, Cult Energy, MTN-Qhubeka, Nippo-Vini Fantini, Southeast, Europcar, Team Roompot, Topsport Vlaanderen-Baloise, Wanty-Groupe Gobert, Bora-A

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