Australier wurde in Nimes Etappenzweiter

Haussler freut sich über perfekte Vorarbeit seines Teams

Von Felix Mattis aus Nimes

Foto zu dem Text "Haussler freut sich über perfekte Vorarbeit seines Teams"
Heinrich Haussler (IAM) kam an Alexander Kristoff (Katusha) nicht mehr vorbei: Platz 2 in Nimes. | Foto: Cor Vos

20.07.2014  |  (rsn) - Das Schweizer Team IAM ist in Nimes gleich auf zwei Arten knapp geschlagen worden. Zunächst endete die Flucht von Martin Elmiger erst auf den letzten 200 Metern der 15. Tour-Etappe, und dann war es der Australier Heinrich Haussler, der hinter Tagessieger Alexander Kristoff (Katusha) auf Rang zwei spurtete.

„Ich bin schon ein bisschen enttäuscht“, sagte der 30-Jährige radsport-news.com nach der ersten freiwilligen Dusche an einem von heftigem Platzregen geprägten Tag. „100 Meter vor dem Ziel habe ich gedacht, dass ich es schaffe.“

Haussler war von seinen Teamkollegen am Hinterrad von Kristoff abgeliefert worden und hatte dieses auf dem letzten Kilometer nicht mehr hergegeben - eine goldrichtige Entscheidung, denn Marcel Kittel (Giant-Shimano), dessen Hinterrad sich Peter Sagan (Cannondale) geschnappt hatte, und André Greipel (Lotto-Belisol) hatten am Ende nicht mehr die Kraft, um den Sieg zu kämpfen. Die sonst wohl vielversprechendsten Windschattenspender wären in Nimes also die falsche Wahl gewesen.

„Ich habe an Kristoffs Hinterrad gewartet und gewartet - vielleicht etwas zu lange“, sagte Haussler schließlich. Den Sprint fuhr der Australier, obwohl sein Teamkollege Elmiger da noch an der Spitze lag, ganz normal an. „Wenn wir 400 Meter vor dem Ziel mit 65 km/h angerauscht kommen, dann sehen wir von hinten schon, dass wir sie noch einholen werden“, erklärte er, betonte aber auch, dass es ihm für den Schweizer sehr leid tat, dass der so kurz vor dem Ziel gestellt wurde, und lobte Elmiger in den höchsten Tönen (siehe Artikel: 222 Kilometer waren 100 Meter zu viel).

Auch wenn die knappe Niederlage gegen den nun zweifachen Tagessieger Kristoff auf den ersten Blick enttäuschend sei, so hatte Haussler vor dem Mannschaftsbus in Nimes ein Lächeln auf den Lippen. „Es ist schön, dass wir uns als Mannscahft gefunden haben und mich Reto Hollenstein und Roger Kluge vorne abliefern konnten“, betonte er. „Sie haben genau das gemacht, was ich brauchte. Das war supergeile Arbeit von den beiden!“

Für Haussler war es in den ersten Sprints der 101. Tour de France schwer gewesen. Sein bestes Resultat bislang war Platz sieben in London. „Wir haben keine Leadout-Mannschaft hier, wie Lotto oder Giant, weil wir mit einem Team für Matthias Frank hergekommen sind“, erklärte der Australier. „Und das Finale ist bei der Tour ja kein Kindergeburtstag. Die anderen sind alle auf Top-Niveau! Deshalb ist es super, dass mich Reto und Roger heute so gut abgeliefert haben, so dass ich noch frisch war. Sonst war ich vorher immer so um den 10. oder 15. Platz, und dann ist man schon im Laktat, wenn man lossprinten soll - klar, dass es dann nicht klappt.“

Auffällig war in Nimes auch, dass Haussler sein bestes Resultat bei dieser Tour genau wie zuvor den siebten Platz in London auf nasser Straße ersprintete - nicht ganz zufällig, denn der Australier mag schlechtes Wetter. „Ich liebe es nicht, aber es ist einfach besser für mich. Die Hitze in den letzten Tagen hat mir zu schaffen gemacht, ich hasse das! Viele bekommen Probleme, wenn es regnet, aber meine Beine werden dann besser.“ Auch seinen Etappensieg als Solist in Colmar im Jahr 2009 fuhr Haussler bei strömendem Regen ein.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.12.20143,5 Millionen Zuschauer beim Grand Départ der Tour in England

(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A

12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015

(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v

25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen

(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren

02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de France

Berlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj

06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"

(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den

04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“

(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i

02.08.2014Gesehen und getroffen!

(rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour dÂ

29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte

(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus

28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören

28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster

(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw

28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer Sportheld

Paris (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue

28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?

(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine