--> -->
02.08.2014 | (rsn) - Das traf sich aber gut: Gerade wollte ich loslegen und den Radsport-News-Lesern noch ein paar Episoden meiner privaten TdF-Pyrenäen-Woche schildern, da kommt die Meldung, dass bei der Tour d'Alsace ein gewisser Mathieu van der Poel die 3. Etappe gewonnen hat...
Diesen 19jährigen Niederländer, Juniorenweltmeister 2013 im Cross und auf der Strasse, habe ich unlängst in eben „meiner" Tour-Woche getroffen - im Village, dem Park der Rendezvous vor einer jeden Etappe. Dort, am Stand von Crédit Lyonnais, schrieb nämlich sein 78-jähriger Großvater unermüdlich Autogramme. Ein paar Hundert pro Tag.
Dieser weißhaarige Alte mit den gutmütigen, listigen Augen ist immer - noch - Frankreichs Radsportliebling Nr.1, Raymond Poulidor (78). Und der wiederum ist der Schwiegervater von Adri van der Poel (55), dem einstigen holländischen Cross- und Straßen-Weltklassefahrer, der „Poupous" Tochter Corinne geheiratet hat und Vater von Mathieu ist sowie dem drei Jahre älteren David, der auch mit gehörig Radsportgenen ausgestattet ist.
Dieses kurze Familientreffen am Stand des Sponsors des Gelben Trikots und auch Poulidors, musste ich natürlich optisch dokumentieren. Drei Radsportgenerationen (Foto)!
Poulidor stand nicht nur täglich im TdF-Dorf im Mittelpunkt, sondern ganz besonders auch am 15. Juli in Saint Lary Soulan in den Pyrenäen. Dort hatte er vor genau 40 Jahren die Bergankunft gewonnen - und der damals 25-jährige Daniel Mangeas seine erste Zielankunft gesprochen.
Der Not gehorchend geschah das; denn der eigentliche Tour-Speaker, Pierre Chory, war mit seinem Klein-PKW - ich kann mich gut erinnern - buchstäblich auf der Strecke geblieben. Mangeas aber, als Sprecher im ersten Lautsprecherwagen der Tour-Karawane schon am Ziel, musste einspringen. Man hatte sich erinnert, dass er in seiner normannischen Heimat schon ein paar kleinere, regionale Rennen angesagt hatte.
Aus dem Notfall- wurde ein Dauereinsatz. 40 Jahre lang war Daniel Mangeas die Stimme der Tour – und darüber hinaus fast aller Radrennen in Frankreich. 100 Einsätze und mehr im Jahr. Heuer ist für den gelernten Konditor (!) Schluss am Mikro der Tour de France. In St. Lary aber erinnerte man sich noch einmal gern an damals und ehrte beide - Poulidor und Mangeas (Foto).
Auch in den Pyrenäen, dort, wo es für mich am schönsten ist, am Tourmalet, hatte ich, vielleicht zum 25. Mal, das Erlebnis Sainte - Marie de Campan. Jener kleiner Ort, in dessen Schmiede 1913 der damalige Tour-Spitzenreiter Eugene Christophe (1885-1970) seine gebrochene Gabel eigenhändig reparieren musste; dabei vier Stunden Zeit und den zu erwartenden Gesamtsieg verlor.
Das alte, baufällige Gebäude ist für die Kenner allzeit einen Schnappschuss wert (Foto). Heuer erinnert im kleinen Ort zudem eine Ausstellung an das historische Geschehen vor 101 Jahren, das 1951 mit dem damals 66jährigen Christophe noch einmal nachgestellt wurde.
Und noch eindrucksvoller überraschte mich in der Ortsmitte diesmal ein neues, in den Tagen der Tour eingeweihtes, großes Denkmal: Eugene Christophe in Bronce gegossen, wie er die Fahrradgabel gen Himmel streckt (Foto). So hat man den Helden von einst gleichsam für die Ewigkeit „geschmiedet" - und für die Radtouristen.
Apropos Ewigkeit! Gleichfalls für immer in die Annalen der Tour gemeißelt zu sein scheinen die winzigen acht Sekunden, die Greg LeMond und Laurent Fignon im dramatischen Finale von 1989 in Paris trennten. Der Franzose ist 2011 leider einer schweren Krankheit erlegen; sein Bezwinger von damals kehrte in diesem Jahr ins Rampenlicht zurück - Greg LeMond (53), als Experte und Interpret des Renngeschehens bei Eurosport.
Vom dreimaligen Tour-Gewinner (1986, '89, '90) ans Mikrofon gebeten zu werden, war für die Fahrer eine Ehre. Auch für Leopold König, den stolzen Tour-Siebten von NetApp-Endura (Foto).
Besonders aufmerksame kritische Beobachter der TV-Arbeit LeMonds während der drei TdF-Wochen waren seine Ehefrau Kathy und Sohn Scott (27), der 1987 nur wenige Wochen nach dem verhängnisvollen Jagdunfall geboren wurde. Als Greg, in Tarnkleidung im Gebüsch, von seinem Schwager für einen Truthahn gehalten und von Schrotkugeln durchsiebt wurde.
Dass Eurosport so fast ausschließlich den deutschen Fernsehmarkt beherrschte mit seiner umfassenden Berichterstattung, ist übrigens kein Ruhmesblatt für die großen öffentlich-rechtlichen Anstalten in unserem Land...
ARD und ZDF haben, abgesehen von Kurzbeiträgen in Nachrichtenform, einmal mehr die Erfolge der neuen Fahrergeneration nur spärlich gewürdigt. Sie haben, um den Radsport für seine Sünden zu bestrafen, den Live-Markt einem pan-europäischen Sender preisgegeben. Angesichts der dies- und auch letztjährigen Erfolge ist diese, in Fernseh-Europa, Kopfschütteln hervorrufende Haltung kaum noch länger zu vertreten.
04.12.20143,5 Millionen Zuschauer beim Grand Départ der Tour in England(rsn) – Den Grand Départ der diesjährigen Tour de France in Großbritannien erlebten nach Angaben der Tourismus-Agentur „Welcome to Yorkshire“ 3,5 Millionen Menschen entlang der Strecke mit. A
12.11.2014Froome: Nach der Frust-Tour machte die Vuelta Mut für 2015(rsn) – Trotz der misslungenen Titelverteidigung bei der Tour de France ist Chris Froome (Sky) mit seiner Saison 2014 alles in allem zufrieden. Und auch, wenn er nach mehreren Stürzen schon früh v
25.09.2014Cavendish möchte die Tour de France nie mehr verpassen(rsn) – Fast drei Monate nach seinem Sturz beim Grand Départ der Tour de France spürt Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) noch immer die Nachwirkungen. Der Brite hatte sich bei einem schweren
02.09.2014Keine positiven Tests bei der Tour de FranceBerlin (dpa) - Alle Dopingtests der diesjährigen Tour der France waren negativ, teilte der Internationale Radsport-Verband (UCI) mit. Insgesamt wurden bei der Tour 719 Proben genommen, im Vorj
06.08.2014Denk: „Wir wollen 2015 zur Tour de France zurückkehren"(rsn) - Nach dem erfolgreichen Debüt seiner Mannschaft bei der Tour de France äußert sich NetApp-Endura-Teammanager Ralph Denk im Interview mit radsport-news.com zu den sportlichen Zielen für den
04.08.2014Andy Schleck geht es „den Umständen entsprechend gut“(rsn) – Knapp einen Monat nach seiner Knie-OP geht es Andy Schleck „den Umständen entsprechend gut“, wie der Trek-Profi am Rande des von Ag2R-Profi Ben Gastauer Kriteriums Gala Tour de France i
29.07.2014Nibalis Tour-Sieg gibt Rückenwind für Nasarbajews Sportprojekte(rsn) – Berlin (dpa) - Der Sieg von Vincenzo Nibali bei der Tour de France hat seinen kasachischen Geldgebern weiteren Rückenwind bei den ehrgeizigen Projekten verschafft. Großes Ziel ist der Zus
28.07.2014Majka: „Wir haben uns einen neuen Plan A ausgedacht"Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl zunächst nichts darauf hingedeutet hatte, dass Rafal Majka auf den Bergetappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu den Hauptakteuren gehören
28.07.2014OP-QS und Tinkoff-Saxo feiern je drei Siege, Sky erlebt Desaster(rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com, in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erw
28.07.2014Tour-Sieger Nibali ist Italiens neuer SportheldParis (dpa) - Nach 16 Jahren haben die Italiener wieder einen Tour-de-France-Sieger. Entsprechend überschwänglich waren die Reaktionen nach dem Triumph von Vincenzo Nibali (Astana). Der neue
28.07.2014Kehrt die Tour nach Deutschland zurück?(rsn) – Kehrt die Tour de France nach Deutschland zurück? Geht es nach Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, dann definitiv ja. Das Stadtoberhaupt traf sich laut den Westfälischen Na
28.07.2014„Nibali ist jetzt auf dem Dach der Welt"Berlin (dpa) - Die Nachrichtenagentur dpa hat internationale Pressestimmen zum Finale der 101. Tour de France zusammengestellt. ITALIEN:Die «Gazzetta dello Sport» färbte ihre
24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus (rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und
24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten (rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D
24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich (rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den
24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Ein kompliziertes Jahr mit Lichtblicken (rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It
24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls (rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb
24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien (rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver
24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag (rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz
24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet lange Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“ (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn (rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer
23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel (rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der
23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord (rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v