Vorschau 65. GP Camaiore

Schwerer Einstieg in die italienischen Radsportwochen

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Peter Sagan (Cannondale) gewann 2013 den GP Camaiore, ist diesmal aber nicht am Start. | Foto: Cor Vos

05.03.2014  |  (rsn) – Mit dem 65. GP Camaiore (Kat. 1.1) starten am Donnerstag italienische Radsportwochen, die auch noch die Strade Bianche, Roma Maxima, Tirreno-Adriatico und als ersten Saisonhöhepunkt auch noch Mailand-San Remo bereit halten. Ein lockeres Warmfahren wird es für die Teams, darunter neun aus der WorldTour, allerdings nicht.

Denn mit dem Monte Pitoro steht ein Anstieg auf dem Programm, der nicht weniger als sechs Mal gemeistert werden muss – einmal, bevor das Feld auf den Rundkurs einbiegt, und dann jeweils ein Mal auf den fünf Runden um Camaiore in der Provinz Lucca. Vor allem die letzten drei Kilometer des Anstiegs haben es angesichts von Steigungsgraden bis zu elf Prozent in sich.

Da allerdings nicht an der Spitze der Kuppe, sondern erst nach einer knapp zehn Kilometer langen Abfahrt das Ziel in Camaiore erreicht wird, sind nicht nur die Kletterspezialisten gefragt.

„Das ist ein Rennen für antrittsstarke Kletterer mit einem guten Sprint“, urteilte etwa Oscar Pellicioli, Sportlicher Leiter bei Colombia, dessen früherer Schützling Esteban Chaves das Rennen vor zwei Jahren gewann. Mittlerweile steht der in Diensten von Orica GreenEdge und bestreitet derzeit die Tour de Langkawi in Malaysia. Diesmal sollen es Fabio Duarto und Miguel Angel Rubiano für den kolumbianischen Zweitdivisionär richten.

Und auch Titelverteidiger Peter Sagan, der 2013 das Rennen aus einer elf Fahrer starken Spitzengruppe heraus gewann, wird diesmal nicht am Start stehen und erst zur Strade Bianche in den Rennbetrieb zurückkehren. In Abwesenheit des Kapitäns soll dessen italienischer Teamkollege Damiano Caruso für Cannondale die Kohlen aus dem Feuer holen. „Das ist ein wichtiges Rennen für mich, der letzte Härtetest vor Paris-Nizza“, meinte der Italiener, der sich allerdings starker Konkurrenz gegenüber sieht.

Zum Favoritenkreis zählen nämlich auch seine Landsleute Diego Ulissi (Lampre-Merida) und Rinaldo Nocentini (Ag2r), im Vorjahr hinter Sagan Zweiter und Dritter. Die Runde kommt auch Ulissis Teamkollegen Damiano Cunego und dem Australischen Meister Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) entgegen. „Simon sollte der Kurs entgegenkommen, aber auch Ivan Santaromita und Jens Keukeleire, der seine Kletterfähigkeiten verbessert hat, sind für uns gute Optionen“, sagte Gerrans' Sportlicher Leiter Neil Stephens.

Gleich drei Joker hat das Team Trek am Start. Der Österreicher Riccado Zoidl und der Kolumbianer Julian David Arredondo sollen das Rennen im Anstieg schwer machen und das Feld auseinanderreißen. Gelingt dies nicht, so steht mit dem Italiener Fabio Felline ein bergfester Sprinter parat.

Für den Sprint einer kleinen Gruppe kommt auch Fellines Landsmann Sonny Colbrelli (Bardiani CSF) in Frage, der in den letzten Wochen insgesamt acht Top Fünf-Ergebnisse einfuhr und heiss auf den ersten Sieg ist. Und auch Routinier  Franco Pellizotti (Androni-Giocattoli), bewies als Dritter der Austragung 2012, dass ihm der Parcours liegt.

Mit Fabio Taborre (Neri Sottoli) und Vincenzo Nibali (Astana) stehen zwei ehemalige Sieger am Start. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie ambitioniert vor allem Nibali zu Werke gehen wird. Bei seinem Sieg im Jahr 2009 fand der GP Camaiore noch im August statt und der Rundfahrtspeezialist befand sich nach der Tour de France noch in Top-Verfassung. Taborro, der 2001 siegte, wird bei seinem Team wohl nur die dritte Geige spielen. In deutlich besserer Verfassung präsentierten sich bislang nämlich seine Landsleute Simone Ponzi und Mauro Finetto, die in diesem Jahr beide schon Rennen gewonnen haben.

Den ersten Saisonsieg will der Schweizer Zweitdivisionär IAM einfahren und hofft dabei auf den Österreicher Matthias Brändle und den Schweizer Johann Tschopp.

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