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15.06.2013 | (rsn) - Im Januar war die Welt von Pat McQuaid zumindest teilweise noch in Ordnung. Der von ihm geleitete Radsportweltverband UCI geriet zwar im Zuge der Ermittlungen gegen Lance Armstrong unter Korruptionsverdacht. Doch zunächst schwieg der Texaner und niemand schien McQuaid etwas anhaben zu können. Lange sah es danach aus, dass der Ire seine Wiederwahl sicher in der Tasche hätte.
Knappe fünf Monate später muss McQuaid um seine Anh¬änger und Förderer mit aller Macht kämpfen. Armstrong gab im Fernsehinterview mit der US-Talkerin Oprah Winfrey zu, unter anderem bei seinen sieben Tour de France-Siegen Dopingmitteln genommen zu haben. McQuaid und sein Vorg¬änger Hein Verbruggen, der 2005 zurücktrat, aber immer noch bei der UCI im Hintergrund die Fäden spinnen soll, mussten sich wieder mediale Angriffe gefallen lassen. Die Frage lautete: Hat das Gespann McQuaid-Verbruggen Armstrongs positive Dopingbefunde für eine Geldzahlung von insgesamt 125.000 Euro vertuscht?
Dazu kam später die Entscheidung des Irischen Radsportverbandes, nicht mehr auf McQuaid im Rennen um den Präsidentenstuhl zu setzen. Dafür sprang zunächst Swiss Cycling ein, der den 56-Jährige, der seit 2005 in der Schweiz lebt, nominierte. Kurz darauf aber gab der Schweizer Verband bekannt, dass er die Nominierung doch noch überprüft werden müsse. Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, wird McQuaid vor einem Scherbenhaufen stehen. Ohne die Unterstützung eines nationalen Radsportverbandes kann er laut den UCI-Richtlinien nicht kandidieren.
Mit solchen und ähnlichen Problemen muss sich Brian Cookson nicht herumschlagen. Der Präsident von British Cycling, der in den letzten Jahren enorm zu der rasanten Entwicklung des britischen Radsports beitrug, kündigte an, gegen McQuaid antreten und ihm die Stirn bieten zu wollen. Bei den Buchmachern stehen seine Chancen gar nicht so schlecht.
Cookson pflegt gute Kontakte zu vielen europäischen Kollegen, darunter zum Russen Igor Makarov und zu seinem polnischen Freund Wojciech Walkiewicz. Der ehemalige Chef des Polnischen sowie des Europäischen Radsportverbandes (UEC) musste über sich viel Kritik von McQuaid ergehen lassen, der in einem nun bekannt gewordenen Brief Walkiewicz als „Manipulator und bekannten Wahlfälscher“ beschimpfte.
Aber was hat McQuaid an Makarov und Walkiewicz auszusetzen? McQuaid wirft den beiden vor, in ganz Europa gegen ihn Stimmung zu machen. „Herr Walkiewicz ist dafür bekannt, dass er bei den Wahlen betrügt. Im Jahre 2006 kam die Ethik-Kommission der UCI zum Schluss, dass er gemeinsam mit anderen eine Interessengruppe organisierte, die eine geheime Kandidatenliste für die Wahlen bei UEC 2005 herstellte. Walkiewicz will diese Strategie jetzt bei den UCI-Wahlen einsetzen“, behauptete der Chef des Weltverbandes.
Der ehemalige Radprofi und Journalist hat sogar Sorge um seinen Gegner Cookson, den er vor der polnisch-russischen Clique warnen möchte: „Ich befürchte, dass Herr Cookson nur ausgenutzt wird. Ich frage mich, warum in letzter Zeit Makarov auf das Konto von UEC eine Million Euro eingezahlt hatte? Warum ist das geschehen?“, lautete McQuaids rhetorische Fragen.
Es sind übrigens dieselben, die seit langem Journalisten im Fall der 125.000-Dollar-Überweisungen von Armstrong an die UCI stellen. Überzeugende Antorten dafür haben sie bis heute nicht erhalten.
Auf eine Antwort von Walkiewicz, die an alle wichtigsten europäischen Radsport-Portale und Verbände verschickt wurde, musste man dagegen nicht lange warten. Walkiewicz weist alle Vorwürfe von McQuaid zurück. Der Pole fragt öffentlich, ob McQuaid wirklich der geeignete Mann für das Präsidentenamt sei: „Sie irren sich, wenn Sie glauben, dass sie sich die Wiederwahl einfach nur so verdienten und das jede Kritik, die an Sie gerichtet ist, fehlerhaft sei. Unwahr ist Ihre These, dass Sie der einzige Kämpfer für die Demokratie sind. Wer, wenn nicht Sie, hat einigen Personen den Vizepräsidententitel der UCI versprochen? Sie brauchten nur bei Ihren Namen ein Kreuz zu machen“, schrieb er.
Walkiewicz betonte, dass er niemals von der Ethik-Kommission für schuldig erklärt worden sei. Dass er den Polnischen Radsportverband mit einem riesengroßen finanziellen Defizit hinterlassen hat, stehe auf einem ganz anderen Blatt. Die Geldüberweisung von Makarov werde Förderprojekten für junge Radfahrer in verschiedenen Ländern zugute kommen, ergänzte Walkiewicz: „Der Unterschied zwischen Ihnen und Makarov ist dieser, dass Makarov gibt und Sie nehmen.“
Wie der Mail-Streit zwischen Walkiewicz, Makarov und McQuaid ausgeht und welche Folgen er für die Präsidentenwahlen im September hat, ist schwer abzuschätzen. Eines steht allerdings eindeutig fest: Die Opposition gegen McQuaid versammelt sich nicht nur um die Londoner Bewegung Change Cycling Now, sondern auch in den nationalen Radsportverbänden. Der Einfluss von Makarov und Walkiewicz auf ihre europäischen Kollegen ist nicht zu unterschätzen. Und McQuaids Einfluss in Europa pendelt derzeit um die Null-Linie.
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