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19.05.2013 | Ciao Ragazzi, am Start gab es heute eine Situation, die mir zwar nicht neu war, aber auch nicht alle Tage vorkommt – vor allem nicht im Mai. Alle im Feld waren sich einig, dass es zu kalt war um über den ersten Berg mit Vollgas zu fahren. Auch die paar Jungs, die kurz attackierten, waren schnell überzeugt, und so fuhren wir alle gemeinsam hoch. Flott, aber nicht zu schnell – gefühlt im Tempo eines Grupetto.
Erst zwei Kilometer vor der Passage des höchsten Punktes ging es richtig los und die Gruppe des Tages war weg. Wir haben uns noch schön warm für die Abfahrt eingepackt und los ging die Verfolgung.
Unten im Tal habe ich mich dann wieder der überflüssigen Sachen entledigt: Knielinge, Armlinge, Regenjacke, Überschuhe, Handschuhe... das volle Programm halt. Denn ich kannte den Anstieg zum Galibier bereits von der Tour 2011 und wusste, dass einem da schon mal warm werden kann.
Ich mochte den Anstieg schon damals, und mit diesem guten Gefühl im Kopf waren die Beine heute auch richtig gut. So konnte ich lange gut vorne mit dabei bleiben.
Als ich meinen Job fünf Kilometer vor dem Ziel dann erledigt hatte, war trotzdem an Grupetto nicht zu denken. Da ich der dritte Mann aus unserem Team war, musste ich zügig weiter fahren, da die ersten Drei für die Mannschaftswertung zählen, die wir ja nach wie vor anführen. Mit rund drei Minuten Rückstand auf den Sieger kam ich ins Ziel: Mission erfüllt.
Oben angekommen zogen wir uns im Auto um und warteten, bis der letzte aus unserer Mannschaft angekommen war, bevor es wieder runter ging. Für Teambusse war im Ziel nämlich kein Platz.
A Domani
Euer Kneesi
Christian Knees (Sky) ist einer von ehemals fünf deutschen Startern beim 96. Giro d'Italia. Der Helfer von Top-Favorit Bradley Wiggins führt in den kommenden drei Wochen auf Radsport News ein Tagebuch von der Italien-Rundfahrt.
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