Vuelta-Streckenvorschau: Etappen 1 bis 11

Frühe Berge und das einzig lange Zeitfahren

Foto zu dem Text "Frühe Berge und das einzig lange Zeitfahren"
Das Peloton der Vuelta 2011 | Foto: ROTH

18.08.2012  |  (rsn) - Die 67. Vuelta a Espana geht über 21 Etappen, startet mit einem kurzen Team-Zeitfahren und hat sieben Bergankünfte (!). Sie hat nur ein Einzelzeitfahren über 40 Kilometer.

Diese Vuelta hält ein Novum parat. Sie führt ausschließlich durch den Norden der iberischen Halbinsel und der Sieger steht auch schon fest: Es wird ein begnadeter Kletterer sein. Los geht's am 18. August in Pamplona und enden wird die Vuelta nach drei Wochen am 9. September, ganz traditionell im Zentrum von Madrid.

1. Etappe:
18. August 2012, Mannschaftszeitfahren, Pampolona, 16,2 Kilometer

Das erste der 22 Teams, die bei der 67. Spanien-Rundfahrt am Start stehen, rollt um 19:03 von der Startrampe auf der Plaza del Castillo. Es geht über 16,5 Kilometer und am Ende durch die verwinkelten Gassen von Pamplona, was ein Vorteil für gut aufeinander eingespielte Mannschaften sein sollte. Das letzte Team startet um 20:27 Uhr und wird gegen 20:45 im Ziel am Plaza de Tores erwartet.

2. Etappe:
19. August 2012, Pamplona - Viana, 181,4 Kilometer

Nachdem beim Mannschaftszeitfahren alle Trikots einen Träger gefunden haben, geht es über 180 wellige Kilometer durch die Region Navarra, die Heimat von Miguel Indurain. Die einzige Bergwertung gibt es nach 80 Kilometern am Alto de la Chapela (635 Meter, 3. Kategorie). Auf sechs Kilometern Länge bei einer Steigung von 3,5 Prozent wird hier das Bergtrikot ausgefahren. Das Ziel befindet sich im 4000 Einwohner großen Viana, wo die Etappe vermutlich in einem Massensprint entschieden wird.

3. Etappe:
20. August 2012, Faustino V - Eibar (Arrate), 155,3 Kilometer

Gestartet wird um 13:35 Uhr in Faustino V und es wird ernst, denn die ersten Berge kommen. Vier Wertungen liegen auf dem Weg, jeweils eine der 1. und 2. Kategorie und zwei Wertungen der 3. Kategorie. Dies ist die einzige Etappe dieser Vuelta durch das Baskenland. Erwartet werden die ersten Fahrer gegen 17:40 Uhr auf dem 590 Meter hohen Alto de Arrate, der traditionell ein Teil der Baskenland-Rundfahrt ist. Bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,8 Prozent über 5,5 Kilometer wird es hier schon richtig zur Sache gehen. Von der Wertungsabnahme bis ins Ziel sind es nur zwei Kilometer.

4. Etappe:
21. August 2012, Barakaldo - Estacion de Valdezcaray, 160,6 Kilometer

Die erste Bergankunft der Vuelta. Nach dem Start um 13:27 Uhr führt der Kurs durch vier spanische Provinzen: Vizcaya, Alava, Burgos und La Rioja. Heute wird allerdings niemand der Fahrer auf die Idee kommen, sich ein Schlückchen Rotwein zu genehmigen. Zumindest nicht während der Etappe. Nach 51,7 Kilometern liegt der 910 Meter hohe Puerto de Orduna (1. Kategorie) im Weg. Bei einer Länge von 7,7 Kilometern hat der Berg eine Steigung von fast 8 Prozent. Ziel ist auf dem 1540 Meter hohen Estacion de Valdezcaray (1. Kategorie). Wer den Anstieg von 13,4 Kilometern mit 5,2 Prozent hinter sich gebracht hat, dem sei dann ein Schlückchen Rioja gegönnt.

5. Etappe:
22. August 2012, Logronó – Logronó, 168 Kilometer

Der 40 Kilometer lange, relativ flache Rundkurs ist eines der wenigen Geschenke der Veranstalter an die Sprinter. Dreimal wird die Ziellinie überquert, bevor der Tagessieger gegen 17:40 Uhr auf der Av de la Paz feststehen wird.

6. Etappe:
23. August 2012, Tarzone – Jaca, 175,4 Kilometer

Vuelta-Streckenchef Abraham Olano hat das Ziel dieser Etappe in die Altstadt von Jaca gelegt, einem Ort am Fuß der Pyrenäen. Zwei Bergwertungen liegen den Teams im Weg. Kurz vor dem Ziel bei Kilometer 159 wartet der Puerto de Oroel (3. Kategorie) auf 1090 Metern Höhe. Mit einer Länge von über 12 Kilometer und 2,8 Prozent ist er der Wadenwärmer für den Schlussanstieg. Der Fuerte del Rapitán (3. Kategorie, 1070 Meter) ist zwar nur 3,8 Kilometer lang, hat aber eine Steigung von bis zu 14 Prozent und wird für ein spektakuläres Finale sorgen.

7. Etappe:
24. August 2012, Huesca - Alcańiz. Motorland Aragón, 164,2 Kilometer

Während im Ziel der Etappe jährlich der MotoGP zu Gast ist und die Rennfahrer ihre Motorräder ans Limit bringen, werden heute die Sprinter ihre Carbonrahmen auf Highspeed beschleunigen. Das ist eine der wenigen Gelegenheiten für einen Massensprint.

8. Etappe:
25. August 2012, Lleide – Andorra.Collada de la Gallina, 174,7 Kilometer

Andorra - da weiß jeder Radsportfan gleich, wo es hingeht, nämlich nach oben. Heute warten zwei Bergwertungen. Bei Kilometer 158 zunächst der 1350 Meter hohe Alto de la Cornella (2. Kategorie). Mit einer Länge von knapp vier Kilometern bei 5,2 Prozent ist der nicht besonders erschreckend. Aber dann kommt es: Der Hühner-Pass (Collada de la Gallina, 1. Kategorie) klingt lustig, ist aber eher was für ausgewiesene Kletterer. Er ist 7,2 Kilometer lang und überwindet dabei 580 Höhenmeter. Bei einer maximalen Steigung von 23 Prozent führt der Anstieg in das auf 1550 Meter hoch gelegene Ziel, das die Kletterspezialisten gegen 17:40 Uhr erreichen sollten.

9. Etappe:
26. August 2012, Andorra – Barcelona, 196,3 Kilometer

Die längste Etappe der Vuelta mit Ziel in der zweitgrößten Stadt des Landes. 2009 war die Tour de France hier zu Gast, der Norweger Thor Hushovd gewann diese 6. Etappe in Barcelona. Heute wird man die Fahrer öfter aus den Augen verlieren. Zwölf Tunnel werden von der Karawane der Vuelta durchfahren. Von Andorra geht es quer durch Katalonien und in Barcelona schließlich über die Rampen des Montjuich hinein ins Olympiastadion. Dort heißt es dann Augen auf, damit man auch mitbekommt, wer vor solch einer spektakulären Kulisse den Sieg einfährt. Morgen ist Ruhetag.

10. Etappe:
28. August 2012, Ponteareas – Sanxenxo, 190 Kilometer

Mit nur einer kategorisierten Bergwertung, dem Alto de San Cosme (3. Kategorie) auf 400 Metern, ist die 10. Etappe eine der leichtesten dieser Rundfahrt. Dieser kleine Hügel wartet schon nach 14,5 Kilometern auf die Fahrer. Danach geht es Richtung galizischer Küste, wo sich der Kurs dann ständig entlang schlängelt. Hier wird es viel Wind geben, vielleicht die Chance einzelner Teams eine Windstaffel aufzubauen. Heute dürfen sich auch die Sprinter nochmals berechtigte Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis machen. Der Badeort Sanxenxo hat in den Wintermonaten um die 18.000 Einwohner, aber imSommer schon mal über 100.000. Heute kommen noch die Rennfahrer und der Troß der Vuelta dazu. Das könnte eng werden.

11. Etappe:
29. August 2012, Einzelzeitfahren, Cambados – Pontevedra, 39,4 Kilometer

Schmale Straßen, eine Bergwertung der 3. Kategorie und ein Indianer. Der 40 Kilometer lange Zeitfahrkurs führt über kleine Sträßchen an die Küste nach Pontvedra. Selbst beim Zeitfahren haben die Spanier einen Berg eingebaut. Nach 23,5 Kilometern wartet der 490 Meter hohe Alto Monte Castrove. Den wird zwar kein waschechter Indianer als schnellster überqueren, aber hoffentlich der Zeitfahrweltmeister Tony Martin, der sich extra für die Vuelta einen Irokesenschnitt zugelegt hat. Schnell wird es auf jeden Fall, denn eines ist sicher: Ein Indianer kennt keinen Schmerz.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.09.2012Martin: "Ich glaube nicht an den Fluch des Regenbogentrikots"

Leipzig/Valkenburg (dapd) - Mit der Zielsetzung von zwei Medaillengewinnen geht Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep)in die am Sonntag beginnende Straßen-WM. Im dapd-Interview erklärt der Zeitfahrwel

12.09.2012Argos-Shimano mit Gretsch und Kluge im WM-Teamzeitfahren

(rsn) – Mit den beiden Deutschen Patrick Gretsch und Roger Kluge tritt der niederländische Zweitdivisionär Argos-Shimano am Sonntag im 53,2 Kilometer langen WM-Teamzeitfahren von Sittard/Geleen na

11.09.2012Contador kommt auf sieben Grand Tour-Siege

(rsn) – Offiziell hat Alberto Contador (Saxo Bank – Tinkoff Bank) in seiner Karriere bisher fünf große Rundfahrten gewonnen. Als der 29 Jahre alte Spanier am Sonntag in Madrid die Ziellinie übe

10.09.2012Contador fulminant, aber nicht immer in Bestform

(rsn) – Beim Giro d’Italia war es Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp), der Joaquim Rodriquez (Katusha) im abschließenden Zeitfahren der Rundfahrt noch vom Siegessockel herunterstieß. Bei der Vuelta a

10.09.2012Degenkolb: Der fünfte Coup war Kopfsache

(rsn) – Mit seinem fünften Etappensieg hat John Degenkolb (Argos-Shimano) am Sonntag einen neuen Vuelta-Rekord aufgestellt. Kein Deutscher war bisher im Verlauf einer Spanien-Rundfahrt erfolgreiche

09.09.2012Contador: "So emotional wie Comeback nach Gehirn-OP"

Düsseldorf/Madrid (dapd/rsn) - Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank), Alejandro Valverde (Movistar) und Joaquim Rodriguez (Katusha) haben die 67. Vuelta a Espana zu einer rein spanischen Angeleg

09.09.2012Degenkolb mit langem Sprint zum fünften Coup

(rsn) – Es war noch mal eine echte Energieleistung, die John Degenkolb (Argos-Shimano) zum Abschluss der 67. Vuelta a Espana zeigte. Mit einem langen Sprint ließ der Erfurter nach 115 Kilometern be

09.09.2012Musste diese Quälerei sein?

So abgekämpft, müde und am Ende ihrer Kräfte hat man Rad-Profis selten gesehen. Ohne die Hilfe ihrer Betreuer wären einige am Samstag nach  Überquerung der Ziellinie auf dem Bola del Mundo (2247

09.09.2012Tony Martin: Vuelta-Ausstieg aus Erholungsgründen

Madrid (dapd). Der deutsche Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin hat seinen Ausstieg bei der 67. Spanien-Rundfahrt mit der Vorbereitung auf die am 16. September beginnende Straßenrad-WM in Valkenburg beg

09.09.2012Contador: "Ich hatte immer Vertrauen zu mir"

(rsn) – Ob mit Alberto Contador (Saxo Bank – Tinkoff Bank) auch der stärkste Fahrer die 67. Vuelta a Espana gewonnen hat, darf diskutiert werden. Letztlich sicherte sich der Madrilene dank eines

09.09.2012Simon Clarke: Jede Gelegenheit genutzt

(rsn) - Simon Clarke (Orica-GreenEdge) hat Radsportgeschichte geschrieben. Als zweiter Australier sicherte sich der 26-Jährige das Bergtrikot einer der drei großen Grand-Tours. Das schaffte vorher n

08.09.2012Contador taumelt zum Vuelta-Sieg

(rsn) - Alberto Contador (Saxo Bank - Tinkoff Bank) geriet auf den letzten beiden steilen Kilometern der Bergankunft am Bola del Mundo mächtig ins Wanken. Weder dem Angriff von Joaquim Rodriguez (Kat

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

18.04.2025Zimmermann rechnet im Abruzzen-Finale mit Chaos

(rsn) – In seiner sechsten Saison als Profi lief für Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bisher nicht viel zusammen. Der Augsburger blieb sowohl in Australien bei den dortigen Rennen wie der

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)