Bilanz 68. Polen-Rundfahrt

Sagan und Kittel waren die überragenden Fahrer

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Marcel Kittel (r) verbuchte Etappensieg Nummer vier zum Ende der Polen-Rundfahrt.

08.08.2011  |  (rsn) - Wer hätte noch vor Beginn der diesjährigen Polen-Rundfahrt (WT) geglaubt, dass Marcel Kittel (Skil-Shimano) das Rennen mit vier Etappensiegen beenden wird? Wohl niemand. Auch der 23-jährige Deutsche war nach seiner überragenden Performance überrascht. „Ich wusste schon, dass meine Form gut war und ich habe auch einen Etappensieg angepeilt, aber vier auf einem Schlag? Es ist einfach nur geil“, sagte Kittel zu Radsport News.

Der gebürtige Arnstädter gewann die ersten drei Etappen in Krakau, Dąbrowa Górnicza und Katowice. Im Massenspurt war er deutlich schneller als seine Konkurrenten, die er um eine Radlänge hinter sich lassen konnte. Als Sahnehäubchen bekam er auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verliehen, das er dann erwartungsgemäß in den Bergen los wurde.

Auf der ersten Bergetappe nach Cieszyn schlug erstmals die Stunde von Peter Sagan, der von seiner Mannschaft Liquigas-Cannondale perfekt unterstützt wurde. Der junge Slowakische Straßenmeister wurde zwar zu den Favoriten der 68. Auflage der Polen-Rundfahrt gezählt, aber viel größere Chancen gab man dem Titelverteidiger Daniel Martin (Garmin-Cervélo) und dem Italiener Marco Marcato (Vacansoleil-DCM). Marcato hatte außerdem in Cieszyn noch etwas gutzumachen. Im letzten Jahr brachte er sich selbst um den Etappensieg, als er lange Zeit als Solist unterwegs war und sich im Ziel zu früh freute. Der 27-Jährige verrechnete sich und jubelte eine Runde zu früh.

Auf dem gefährlichen Kopfsteinpflaster in der Innenstadt von Cieszyn gewann Sagan, der auf den letzten Metern angriff. Die Deutschen Paul Martens (Rabobank) und Fabian Wegmann (Leopard-Trek) verfehlten nur knapp das Podium.

Einen Tag später in Zakopane wiederholte Sagan seinen Tageserfolg. Auf der schweren Strecke rund um die Hauptstadt der polnischen Tatra, die mit zehn Bergwertungen gespickt war, erreichte eine neunköpfige Spitzengruppe die Ziellinie. Der 21-jährige Slowake, der in diesem Jahr unter anderem zwei Etappen bei der Tour de Suisse für sich entschied, bezwang den U23-Weltmeister Michael Matthews (Rabobank) und Heinrich Haussler (Garmin-Cervelo).

Die Königsetappe nach Bukowina Tatrz. hatte zwei Helden. Zum einen den Polen Michał Gołaś (Vacansoleil-DCM), der in einer Ausreißergruppe fuhr und sich dank den gewonnen Bergwertungen das rosarote Trikot des besten Kletterers sicherte, und zum anderen Daniel Martin. Zweimal versuchte der Ire zu attackieren, doch erst auf den letzten Metern des Schlussanstiegs konnte er sich absetzen. Der 24 Jahre alte Ire übernahm die Führung im Gesamtklassement, hatte allerdings einen knappen Vorsprung von nur drei Sekunden auf Sagan und Marcato. Die 7. Etappe in Krakau sollte die Entscheidung bringen.

Am letzten Tag wurde ein Kampf um die Zeitgutschriften ausgetragen. Die einzige Sprintwertung gewann Haussler, der seinen Kapitän Martin schützte. In der letzten Kurve soll er allerdings absichtlich Sagan zugeblockt haben. Diese Meinung vertrat zumindest die Jury und nahm dem Deutsch-Australier die Punkte wieder weg. Im Massensprint belegte Sagan den zweiten Platz hinter Kittel und sicherte sich den Gesamtsieg. Martin landete in der Gesamtwertung auf dem zweiten Rang (+0:06), Marcato wurde Dritter (+0:07).

„Ich habe gewonnen, weil ich einfach besser war. Der Gesamtsieg bei der Tour de Pologne ist bisher mein größter. Ich freue mich, dass ich nach Polen gekommen bin“, sagte Sagan, der von seiner großen slowakischen Fangemeinde angefeuert wurde.

Wegmann schloss das Rennen als bester Deutscher auf dem 27. Platz ab. In der Punktewertung gewann Sagan vor Marcato und Kittel. Adrian Kurek (polnische Straßennationalmannschaft), der in der letzten Sekunde nominiert wurde, wurde zum aktivsten Fahrer gekürt. In der Mannschaftswertung gewann die niederländische Equipe Vacansoleil-DCM, die gleich drei Fahrer in den Top 20 unterbringen konnte.

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