Spanier gewinnt 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt

Katjuscha bringt Rodriguez in die richtige Position

Von Monika Prell aus Burgos

Foto zu dem Text "Katjuscha bringt Rodriguez in die richtige Position"
Joaquin Rodriguez (Katjuscha) gewinnt die 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt. | Foto: Monika Prell

04.08.2011  |  (rsn) - Joaquín Rodríguez hatte am Morgen bei der Einschreibung seinen späteren Etappensieg fast schon angekündigt. „Gestern war Samu (Sánchez) etwas stärker als ich, aber heute fühle ich mich sehr gut“, so der Katjuscha-Kapitän vor dem Start des zweiten Teilstücks der Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC).

Die Etappe über 144 Kilometer mit Start und Ziel in Burgos stellte für die 118 im Rennen verbliebenen Fahrer keine große Schwierigkeit dar. Die Hitze war es, die die Strecke durch die Weite Kastiliens zur Tortur machte. Im Gegensatz zur gestrigen Etappe bummelte das Feld diesmal. Auf den ersten Kilometern erfolgten zahlreiche Attacken, aber die Basken von Euskaltel, dem Team des Gesamtführenden Samuel Sánchez, ließen keine Gruppe fahren. Erst nach 31 Kilometern konnten sich der Belgier Kenny de Ketele (Topsport Vlaanderen) und der Franzose Etienne Tortelier (Saur Sojasun) absetzen. Das Feld ließ sie gewähren, und so erreichten die beiden unter der sengenden Sonne und 34°C, die allerdings durch viel Wind gemildert wurden, bis zu 3:25 Minuten Vorsprung.

Der erste Zwischensprint in Castrojeriz sah de Ketele vor Tortelier und dem Italiener Danilo Napolitano (Acqua e Sapone), der das Feld angeführt hatte. Nur 12 Kilometer später, beim zweiten Zwischensprint des Tages in Arenillas de Ríopisuerga gab es das gleiche Bild, und auch beim dritten Zwischensprint in Melgar de Fernamental konnte de Ketele Tortelier bezwingen und sich so die Gesamtführung in den Zwischensprints sichern.

Viel trinken war die Devise, und so wurden die leeren Flaschen zu willkommenen Geschenken für die zahlreichen Fans entlang des Weges, bei denen man sich fragte, woher sie wohl gekommen sein mögen, denn entlang des Wegs gab es kaum Dörfer, und wenn, dann schienen sie halb verlassen und bar jeglichen Lebens. Hinter jeder Kurve wartete nur weiterer Asphalt und die schier unendliche Weite der kastilischen Meseta.

26 Kilometer vor dem Ziel schlossen die Spanier Jordi Simón (Caja Rural) und Carlos Verona (Burgos 2016) zu de Ketele und Tortelier auf. Euskaltel und Geox-TMC arbeiteten nun zusammen, um den Vorsprung zu verringern, auch Acqua & Sapone half mit. Elf Kilometer vor dem Ziel, am Schloss von Burgos auf dem Hügel über der berühmten Kathedrale, waren die Ausreißer eingeholt und der Kampf um die besten Positionen für den Schlussanstieg begannen.

Auf den ersten schweren Rampen und über das anschließende Kopfsteinpflaster führte FDJ, danach übernahm Katjuscha mit Alberto Losada, Dani Moreno und Vladimir Karpets. Die drei machten ihren Job perfekt und zogen ihren Kapitän Rodríguez auch im zweiten Anstieg zum Schloss nach oben. Im Finale attackierte Moreno mit Rodríguez an seinem Hinterrad, Samuel Sánchez reagierte, jedoch zu spät, so dass Rodríguez die Etappe vor Moreno und Sánchez gewinnen konnte und sich somit auch das Trikot des Gesamtführenden überstreifen durfte.

„Das heute war keine Frage der Kraft, sondern der Positionierung im Feld. Ich muss meinem Team danken, dass es mich heute so gut unterstützt hat. Wir hatten mit Dani Moreno einen wichtigen Mann hinter mir, der zur Not jeden anderen gebremst hätte, der sich mir hätte nähern wollen“, kommentierte Rodriguez seinen Sieg und schaute schon auf die 3. Etappe: „Morgen im Mannschaftszeitfahren werden die Karten neu gemischt, aber ich sage weiterhin, dass Samuel (Sánchez) der härteste Konkurrent für den Gesamtsieg ist. Die Abstände morgen werden nicht so groß sein, aber am Samstag kommt ein weiteres Etappenfinale, das mir liegen könnte. Ich bin hier, um hauptsächlich für die Vuelta a España in Form zu kommen, und diese Form ist nicht weit weg“, so der 32-Jährige zufrieden.

Das morgige Mannschaftszeitfahren über 11,6 Kilometer von Pradoluengo nach Belorado dürfte vor allem ein schönes Spektakel für die Zuschauer werden, aber für eine Vorentscheidung im Gesamtklassement wird es wohl nicht ausreichen. Rodríguez dürfte das Lila Trikot des Gesamtführenden behalten, seine Mannschaft Katjuscha gewann im Vorjahr das Zeitfahren.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.08.2011Landa überrascht in Lagunas de Neila

(rsn) - Der letzte Tag der Vuelta a Burgos begann traditionell am Sitz von Areniscas de los Pinares, eines der Hauptsponsoren der Rundfahrt. Ein nicht sehr einladender Ort zwischen Fabrikgebäuden, ab

07.08.2011Rodriguez fährt sich in Vuelta-Form

(rsn) – Joaquin Rodriguez (Katjuscha) hat am letzten Tag der Burgos-Rundfahrt souverän sein lilafarbenes Führungstrikot verteidigt und sich den Gesamtsieg gesichert. Auf der 5. Etappe über 155 Ki

07.08.2011Die kleinsten Fans

(rsn) - Das ganze Jahr über trifft man auf Radrennen so viele Menschen, dass man sich gar nicht an jeden einzelnen erinnert, mit dem man jemals gesprochen hat. Hunderte von Namen, von Gesichtern, von

06.08.2011Burgos-Rundfahrt: Katjuscha hat alles im Griff

(rsn) – Auch auf der 4. Etappe der Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC) hat Joaquin Rodriguez (Katjuscha) sein lilafarbenes Trikot des Gesamtführenden verteidigt. Dazu reichte dem 32 Jahre alten Spanier au

06.08.2011Mit Victor Hugo Peña als Galionsfigur

(rsn) - An dieser 33. Auflage der Vuelta a Burgos nimmt auch zum ersten Mal das Team Colombia es Pasión teil. Angeführt von der Galionsfigur Victor Hugo Peña vereint diese Mannschaft Jugend mit Erf

05.08.2011Movistar am schnellsten unterwegs, Rodriguez bleibt vorn

(rsn) – Joaquin Rodriguez (Katjuscha) hat auf der 3. Etappe der Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC) seine Führung in der Gesamtwertung verteidigt. Dazu reichte dem 32-jährigen Spanier und seinen Teamkoll

04.08.2011Burgos-Rundfahrt: Rodriguez schlägt zurück

(rsn) – Joaquin Rodriguez (Katjuscha) hat auf der 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC) zurückgeschlagen. Der 32-jährige Spanier, der sich zum Auftakt noch seinem Landsmann Samuel Sanchez (Eu

03.08.2011Samuel Sanchez überspurtet Rodriguez im Duell der Favoriten

(rsn) - Samuel Sánchez würde das orangene Trikot seines Teams Euskaltel nur gegen das Regenbogentrikot des Weltmeisters tauschen wollen. Allerdings wird der Asturier auf der morgigen Etappe der Vuel

03.08.2011Für Samuel Sanchez geht´s weiter wie im Vorjahr

(rsn) – Samuel Sanchez (Euskaltel) hat bei der 33. Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC) dort weiter gemacht, wo er im Vorjahr aufgehört hatte. Der Olympiasieger, der sich 2010 mit dem Erfolg auf der Schlus

03.08.2011Vuelta-Generalprobe als echter Klettertest

(rsn) – Bei der 33. Auflage der Burgos-Rundfahrt (3. – 7. Aug. / Kat. 2.HC) werden ab Mittwoch vor allem die Kletterer auf ihre Kosten kommen. Die fünftägige Rundfahrt durch die nordspanische Pr

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)