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15.07.2010 | (rsn) – Bei der Tour de France ist aus dem Duell um das Grüne Trikot ein Vierkampf geworden. Mark Cavendish (HTC Columbia) hat am Donnerstag seine dritte Etappe gewonnen – so viele wie kein anderer Fahrer dieser Tour. Dennoch liegt der Brite mit 132 Zählern nur auf Rang vier der Sprintwertung. An der Spitze löste der Italiener Alessandro Petacchi (Lampre/161 Punkte) dank Rang zwei auf der 11. Etappe den bis dato führenden Norweger Thor Hushovd (Cervélo TestTeam/157 Punkte) ab. Auf Rang drei folgt der sehr konstant fahrende Australier Robbie McEwen (Katjuscha/138 Punkte).
Cavendish ist der stärkste Sprinter dieser Tour, hat aber schon einen Rückstand von 29 Punkten. „Ich habe in der ersten Woche viele Chancen zum Punktesammeln verstreichen lassen“, blickt der 25-Jährige zurück. Zudem muss er bei seiner Aufholjagd auf seinen Anfahrer Mark Renshaw verzichten. Der wurde nach mehreren Kopfstößen im Sprintfinale gegen den Neuseeländer Julian Dean (Garmin-Transitions) von der Rundfahrt ausgeschlossen.
Priorität hat für Cavendish jetzt ein weiterer Etappensieg: „Wenn das Grüne Trikot mit dazukommt, umso besser, aber es wird ein großer Kampf.“ Cavendish Sportlicher Leiter Alan Peiper sieht jedoch auch im Kampf um weitere Etappensiege schwarz. „Ich glaube nicht, dass Cavendish ohne Renshaw gewinnen kann“. so der Australier pessimistisch.
Durchaus optimistisch klingt der neue Träger des Grünen Trikots, Alessandro Petacchi. „Ich bin sehr froh, dieses Grüne Trikot zu haben. Ich werde es nicht machen wie 2003 und die Tour mit dem Grünen Trikot verlassen, denn das habe ich bedauert. Es gibt vielleicht Möglichkeiten, Sprintankünfte bei der Tour zu gewinnen, aber man muss auch bei den Zwischensprints dabei sein“, so der Italiener, der jedoch um die starke Konkurrenz weiß: „Hushovd und McEwen wollen dieses Trikot auch, und ich glaube, dass Cavendish so allmählich auch ein interessantes Punktekonto aufbaut, es wird also schwierig.“
Dagegen zeigt Hushovds Sprintkurve nach unten. Zuletzt sprangen für den Norwegischen Meister nur die Plätze 10 und 7 heraus. „Ich weiß, dass ich nicht so schnell wie im Vorjahr bin“, gesteht der Cervélo-Sprinter. „Ich denke, die Entscheidung um Grün wird erst in Paris fallen.“ Um wie 2009 ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, muss der 32-Jährige wohl zu einer Taktik greifen wie im Vorjahr, als er als Ausreißer bei den Bergetappen mitmischte und sich so die entscheidenden Punkte sicherte. Bereits in den Alpen hatte sich Hushovd so einige Zähler geholt. „Wir werden sehen, wie wir über die Berge kommen. Ich werde jedenfalls weiter kämpfen“, sagte er.
Als Außenseiter in Kampf um Grün gilt McEwen. Der 38-Jährige, von mehreren Stürzen gezeichnet, konnte zwar noch nicht auf`s Podium fahren. Dafür stehen aber vier vierte Plätze und ein fünfter Rang zu Buche. Der Australier ist die große Konstante unter den Tour-Sprintern. Ob sich das am Ende auszahlt?
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