Die Tour-Teambilanzen am 1. Ruhetag / Teil 2

Auf und Ab bei Columbia und Garmin

Foto zu dem Text "Auf und Ab bei Columbia und Garmin"
Foto: ROTH

12.07.2010  |  (rsn) - Die Tour-Starter haben bereits acht schwere Etappen hinter sich gebracht und genießen heute den ersten Ruhetag. Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer fuhr bisher hinterher? Radsport News gibt Antworten.

Euskaltel: Die Basken fahren bislang ein beherztes Rennen und sind beinahe täglich in den Ausreißergruppen dabei. Während die Fluchtversuche von Alan Perez, Inaki Isasi, Ruben Perez und Co. bisher noch scheiterten, gelang Olympiasieger Samuel Sanchez mit dem zweiten Platz bei der Bergankunft in Morzine am Sonntag die erste Podiumsplatzierung für sein Team. Mit seiner Leistung unterstrich Sanchez, derzeit Gesamtneunter, auch seine Ambitionen auf das Tour-Podium. Nach Stürzen bereits ausgeschieden sind Juan Oroz und Amets Txurruka.

Fdjeux: Mit Christophe Le Mevel und Sandy Casar als großen Klassementhoffnungen angetreten, herscht bei Fdjeux am ersten Ruhetag Tristesse. Die beiden Franzosen fuhren bislang hinterher und belegen als Beste ihres Teams die Plätze 30 und 34. Le Mevel probierte sein Glück mit einer Attacke auf der 6. Etappe, die jedoch scheiterte. Benoit Vaugrenard fuhr tags darauf lange Zeit in der Ausreißergruppe des Tages, hatte am Ende aber auch nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Die beste Platzierung fuhr Mathieu Ladagnous auf der ersten Etappe mit Platz fünf ein.

Footon-Servetto: Mit neun Tour-Debütanten am Start schlägt sich die spanische Mannschaft achtbar. Besonders der junge Spanier Rafael Valls wusste mit einem zweiten Etappenplatz auf der Jura-Etappe zu gefallen, Der Italiener Eros Capecchi komplettierte das gute Tagesergebnis als Zehnter. Arkaitz Duran schlug sich als 16. der Pflasteretappe achtbar, Iban Mayoz war auf der 4. Etappe lange Zeit als Ausreißer unterwegs. In der Gesamtwertung liegt Valls, derzeit Fünfter in der Berg- und Vierter in der Nachwuchswertung, als bester Footon-Fahrer auf Rang 19.

Garmin-Transitions: Die Tour hätte für Garmin-Transitions nicht schlechter beginnen können. In der ersten Tourwoche verlor man Klassementfahrer Christian Vande Velde nach einem Sturz und auch Sprinter Tyler Farrar kam zu Fall und ist derzeit, trotz eines zweiten Etappenplatzes, nur eingeschränkt sprintfähig. Die Lücke schlossen jedoch der Neuseeländer Julien Dean, der im Massensprint einen zweiten Platz holte, sowie der Kanadier Ryder Hesjedal, der auf der Kopfsteinpflasteretappe lange Zeit als Solist an der Spitze lag, erst kurz vor dem Ziel gestellt wurde, am Ende aber dennoch Rang vier belegte. An diesem Tag komplettierte Johan VanSummeren als Siebter das starke Abschneiden des US-Rennstalls. In der Gesamtwertung rangiert Hesjedal noch unter den Besten und hat als Sechster gerade einmal 1:11 Minuten Rückstand auf Gelb. Vor der Bergankunft in Morzine lag der Kanadier sogar auf Rang drei des Gesamtklassements, beim Sieg von Andy Schleck konnte der Kletterspezialist aber nicht mit den Allerbesten mithalten. Nur David Millar, mit Platz drei im Prolog hoffnungsvoll gestartet, fährt bisher enttäuschend.

HTC Columbia: In der ersten Tourwoche ging's nur Auf und Ab. Tony Martin legte beim Prolog mit Platz zwei einen Traumstart hin und fuhr im Weißen Trikot. Ein Sturz auf der Kopfsteinpflasteretappe sowie schwache Leistungen in den Bergen warfen den 25-Jährigen im Gesamtklassement aber weit zurück. So hält Michael Rogers mit konstanter Fahrweise die Klassementhoffnungen hoch und liegt derzeit auf Rang zehn. In den Sprints kam Mark Cavendish zuerst nicht zurecht, doch dann platzte der Knoten auf der 5. Etappe, wo dem Briten der heiß ersehnte erste Sieg gelang. Tags darauf folgte der nächste Coup, der Cavendish auch wieder in Schlagdistanz zum Grünen Trikot brachte. Herauszuheben ist Konstantin Sivtsov, der auf jedem Terrain für das Team schuftet und seine Arbeit vorbildlich verrichtet. Dagegen wiegt der verletzungsbedingte Ausfall von Adam Hansen besonders in der Sprintvorbereitung schwer.

Katjuscha: Abgesehen von einem Fluchtversuch von Pavel Brutt war bislang wenig zu sehen von den Russen. Klassikerspezialist Sergej Ivanov hält sich bisher vornehm zurück, die Klassementhoffnung Vladimir Karpets kommt einfach nicht in Schwung und liegt schon weit zurück und Sprinter Robbie McEwen hat mit seinen Sturzverletzungen zu kämpfen. Nicht mehr im Rennen ist der Belgier Stijn Vandenberg, der auf der 6. Etappe aus der Karenzzeit flog. Offensiv zeigt sich zumindest der spanische Ex-Meister Joaquin Rodriguez, dessen Vorstöße in den Etappenfinals aber auch nichts Zählbares mit sich brachten. So bleiben McEwens vier vierte Plätze und Platz drei in der Sprintwertung das bisherige Highlight für das Team. In der Gesamtwertung ist Rodriquez als 17. bester Katjuscha-Fahrer.

Lampre: In der Gesamtwertung geht bei den Italiener nichts. Dafür läuft es bei der Jagd nach Etappensiegen und dem Kampf um das Grüne Trikot umso besser. Alessandro Petacchi gewann gleich zwei Teilstücke und rangiert in der Sprintwertung als Zweiter nur vier Punkte hinter dem Führenden Thor Hushovd. Danilo Hondo überzeugte als Anfahrer, aber auch auf der Bergetappe hinauf zur Station des Rousses, wo er bis in den Schlussanstieg hinein als Ausreißer das Rennen anführte. Damiano Cunego probierte bisher einiges, hat aber anscheinend nicht die Beine, um auf schweren Etappen zum Erfolg zu kommen. Als Ausreißer setzte sich auch Francesco Gavazzi in Szene, sein Tag an der Spitze war aber auch nicht von Erfolg gekrönt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2010Bruyneel bleibt im Februar und März gesperrt

Lausanne (dpa/rsn) - RadioShack muss im Frühjahr ohne Teamchef Johan Bruyneel auskommen.Der Belgier scheiterte mit seinem Einspruch gegen den Termin seiner zweimonatigen Sperre beim Internationalen S

03.11.2010Cavendish befürwortet nächtliche Dopingkontrollen

(sid/rsn) - Mark Cavendish (HTC-Columbia) hätte kein Problem mit nächtlichen Dopingkontrollen. "Wir müssen alles tun, um Doping im Sport zu eliminieren. Natürlich würde das den Schlaf beeinträ

29.10.2010UCI suspendiert Barredo für zwei Monate

(rsn) – Die Disziplinarkommission des Radsportweltverbandes UCI hat Carlos Barredo für zwei Monate gesperrt. Der Spanier war im Ziel der 6. Etappe der Tour de France 2010 mit seinem Vorderrad in de

29.10.2010Geldstrafe und zwei Monate Sperre für Bruyneel

Aigle (dpa/rsn) – RadioShack-Teamchef Johan Bruyneel muss 10.000 Schweizer Franken Strafe zahlen, weil seine Fahrer auf der letzten Etappe der Tour de France nicht die offiziellen Teamtrikots trugen

29.10.2010UCI will Tour-Report der WADA prüfen

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI will die von den unabhängigen Beobachtern der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ausgesprochenen Empfehlungen zu den Dopingkontrollen der Tour de France studieren, um

29.10.2010WADA-Report macht 57 Verbesserungsvorschläge

Montreal (dpa/rsn) - Die von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bei der Tour de France eingesetzte Beobachter-Kommission bemängelt in ihrem vorgelegten Report zu wenig Zielkontrollen bei verdächtigte

30.07.2010Knees: "Ich hatte richtig viel Pech"

(rsn) – Christian Knees blickt wie seine Milram-Teamkollegen auf eine enttäuschende Tour de France zurück. Im Gespräch mit Radsport News schildert der Deutsche Meister die Gründe für sein schwa

29.07.2010Henn: "Bei der Tour waren die Fahrer platt"

(rsn) - Vier Tage nach dem Ende der Tour de France traf sich Radsport News mit Milrams Sportlichem Leiter Christian Henn zum Interview. Dabei schilderte der Heidelberger die vergangenen drei Wochen u

29.07.2010Samuel Sanchez zog sich auf 17. Tour-Etappe Knochenbruch zu

(rsn) – Samuel Sánchez, Vierter der diesjährigen Tour de France, hat sich bei seinem Sturz auf der 17. Etappe einen Knochenbruch in seinem linken Arm zugezogen. Das teilte sein Euskaltel-Team mit.

28.07.2010Bert sehr zufrieden, Ralf enttäuscht

(rsn) – Mit unterschiedlichen Bilanzen kehrten die Grabsch-Brüder von der 97. Tour de France zurück. Während der der 35-jährige Bert Grabsch einen gehörigen Anteil an den fünf Etappensiegen vo

27.07.2010Schmidt: "Es hat nur eine Kleinigkeit gefehlt"

(rsn) – Mit vier Etappensiegen, dem Gewinn des Weißen Trikots sowie dem zweiten Platz in der Gesamtwertung durch Andy Schleck war das Saxo Bank-Team einer der dominierenden Mannschaften bei der Tou

27.07.2010Basso: 2011 nächster Angriff auf das Tour-Podium

(rsn) – Aus dem Plan, nach dem Rosa Trikot auch noch das Gelbe überzustreifen, ist nichts geworden. Ivan Basso (Liquigas) beendete die erste Tour de France nach seiner Dopingsperre abschlagen auf d

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)