Hüftprobleme nach dem zweiten Sturz

Armstrong: "Keine Tränen von mir"

Foto zu dem Text "Armstrong:
Lance Armstrong nach der 8. Etappe der Tour de France Foto: ROTH

12.07.2010  |  Morzine-Avoriaz (rsn) - "Meine Tour ist beendet. Doch ich werde bleiben, versuchen Etappen zu gewinnen und meine letzte Tour zu genießen. Keine Tränen von mir", sagte Lance Armstrong nach seinem Absturz in Morzine-Avoriaz. 11:45 Minuten nach Etappensieger Andy Schleck (Saxo Bank) war der US-Star oben am Berg angekommen. Mit 13:26 Minuten Rückstand zum Gelben Trikot von Cadel Evans (BMC) fiel er in der Gesamtwertung auf Platz 39 zurück.

Armstrong: „Heute wendete es sich von böse zu schlecht. Alles was schlecht werden konnte, wurde schlecht. Das wird nicht mein Jahr.“ Am schlimmsten erwischte es ihn 51 Kilometer vor dem Ziel. „Ich clippte in mein Pedal. Das nächste, was ich weiß, dass ich bei 65 km/h über den Asphalt rollte“, schildert er den Sturz, bei dem sich die Hüfte verletzte und dann den Anschluss an die Favoritengruppe verlor

„Im Anstieg sagte er mir, dass die Hüfte schmerze und es unmöglich für ihn sei, mit voller Kraft zu treten“, erklärt RadioShack-Chef Johan Bruyneel das Dilemma seines Stars.

„Ich hätte ihm nie einen so schlechten Tag zugetraut“, wunderte sich auch Tour-Direktor Christian Prudhomme über den Einbruch des siebenmaligen Toursiegers. „Sieben Jahre dominierte er die Tour und stürzte nie. Wir erinnern uns alle an die Tour-Etappe nach Gap 2003, als er einem Sturz mit der Fahrt durch ein Feld auswich und dabei auf dem Rad blieb. Zweieinhalb Mal an einem Tag zu fallen ist eine Menge. Vielleicht ist es doch eine Tour zu viel für ihn?“

„Seit seinem Comeback im letzten Jahr ist er öfter gestürzt", so Prudhomme weiter. "Wir wissen auch, wie sehr er unter der Hitze leidet. So wie 2003, da war es auch so schlimm.“ Damals hatte Jan Ullrich den US-Amerikaner nach dem ersten Zeitfahren am Rande einer Niederlage. Doch Armstrong schlug damals in den Pyrenäen zurück.

Nachdem der 38-Jährige versprochen hat, nun seinem Teamkollegen Levi Leipheimer (Achter des Gesamtklassements) zu helfen, erwartet Prudhomme doch noch ein sportliches Feuerwerk des Ex-Champions.

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