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29.06.2010 | (rsn) - Grischa Niermann steht vor seiner achten Tour-Teilnahme. Der Routinier vom niederländischen Rabobank-Team wird auch diesmal wieder für seine Kapitäne Denis Mentschow und Robert Gesink in gewohnt zuverlässiger Weise arbeiten. Im Gespräch mit Radsport News erklärt der 34 Jahre alte Hannoveraner unter anderem, warum er an ein erfolgreicheres Abschneiden seines Teams als im vergangen Jahr glaubt und vor welchen Etappen er besonderen Respekt hat.
Vier Tage vor der Tour - wie ist die Gemütslage und die Form?
Niermann: Ich denke, meine Form ist zur Zeit sehr gut. Ich habe mich - nach einem krankheitsbedingt sehr durchwachsenen Frühjahr - ab Anfang Mai optimal auf die Tour de France vorbereiten können. Nach einem Höhentrainingslager habe ich zuletzt die Tour de Suisse und die Deutschen Meisterschaften bestritten, um mir den letzten Schliff zu holen.
Rabobank geht mit derselben Ausrichtung wie im Vorjahr ins Rennen (Kapitäne Mentschow, Freire, Gesink). Damals ging aber so ziemlich alles schief, was schief gehen konnte. Was ist diesmal drin?
Niermann: Natürlich hoffe ich, dass das Rennen diesmal anders für uns verläuft als im letzten Jahr. Auf jeden Fall sollten unsere beiden Teamkapitäne zur Tour in deutlich besserer Form als im Vorjahr sein. Denis Mentschow hat sich in diesem Jahr voll auf die Tour konzentriert, denn bei ihm war im letzten Jahr nach seinem Girosieg im Juli die Luft raus. Und Robert Gesink ist ein Jahr älter und stärker geworden und hat zuletzt in der Schweiz bewiesen, dass er am Berg absolute Weltspitze ist.
Gesink war in der Schweiz in den Bergen der Beste, aber im Zeitfahren schwach. Er war danach sehr enttäuscht. Weiß er, woran es gelegen hat?
Niermann: Ich hatte drei Tage Zeit, ihn wieder aufzubauen. So lange waren wir nämlich im Anschluss an die Tour de Suisse noch gemeinsam in den Alpen, um die 8., 9. und 10. Tour-Etappe zu besichtigen. Robert war nach dem Zeitfahren natürlich erst einmal sehr enttäuscht, aber er hat sich schnell darauf besonnen, die positiven Aspekte der Tour de Suisse zu erkennen. Er hat zwar ein schlechtes Zeitfahren absolviert, aber er war vor allem der mit Abstand stärkste Fahrer auf der Königsetappe nach La Punt.
Diesmal gibt es nur ein langes Zeitfahren. Ist das ein Vorteil fürMentschow und Gesink?
Niermann: Für Robert ist es natürlich kein Nachteil, dass es mehr Bergetappen und weniger Zeitfahrkilometer bei der Tour gibt. Denis sollte das auch entgegen kommen, wenngleich er auch schon einige Zeitfahren bei großen Rundfahrten gewonnen hat.
Sie hatten im Frühjahr wie bereits erwähnt zwischendurch auch immer mal wieder mit Erkältungen zu kämpfen – wann waren Sie sich denn sicher, auch diesmal wieder im Tour-Aufgebot dabei zu sein?
Niermann: Ich wusste in diesem Jahr schon Ende April, dass ich fest für die Tour nominiert bin. Über dieses Vertrauen von Seiten der Teamleitung habe ich mich natürlich sehr gefreut.
Sie bezeichnen sich ja selbst als Wasserträger - woher holen Sie bei solch extrem schweren Rennen immer wieder die Motivation, für Ihre Kapitäne zu arbeiten?
Niermann: Wenn z.B. Robert Gesink bei der Tour de Suisse die Königsetappe gewinnt und ich weiß, dass ich einen kleinen Anteil zu seinem Sieg beitragen konnte, dann freue ich mich darüber genauso, wie wenn ich selbst gewonnen hätte. Wenn sich meine Teamkapitäne oder die sportliche Leitung nach dem Rennen bei mir für mein Teamwork bedanken, motiviert mich das mehr, als wenn ich für mich selbst vielleicht einen 20. Platz eingefahren hätte.
Sie zählen zu den erfahrensten Profis im Peloton - kribbelt es vor der Tour immer noch oder ist das schon alles Routine für Sie?
Niermann: In gewisser Weise weiß ich mittlerweile, was auf mich zu kommt, aber die Tour ist das größte Radsportereignis des Jahres, da kribbelt es schon ein wenig. Aufgeregt bin ich jetzt noch nicht, schliesslich ist es schon meine achte Tourteilnahme, aber kurz bevor es dann wirklich losgeht, wird auch bei mir die Nervosität steigen.
Voraussichtlich gibt es wieder eine hektische erste Tourwoche – haben Sie Bammel etwa vor der Kopfsteinpflasteretappe durch Nordfrankreich?
Niermann: Vor der habe ich wirklich großen Respekt. Während ich fast jeden Anstieg der Tour schon einmal gefahren bin, habe ich mit Kopfsteinpflaster fast keine Erfahrung. Am Mittwoch werden wir nach Nordfrankreich fahren und das Finale der 3. Etappe besichtigen und Material testen. Dann habe ich wenigstens schon mal ein ungefähre Vorstellung, was auf mich zu kommt.
Wie es aussieht, werden wir bis auf weiteres heißes, hochsommerliches Wetter haben. Kommt Ihnen das entgegen?
Niermann: Ich fühle mich bei Hitze auf dem Rad weitaus wohler als bei Kälte und Regen.
In welchem Moment werden Sie die Tour auch mal genießen können?
Niermann: Genießen kann ich das Rennen, wenn ich auf einer Bergetappe meine Arbeit erledigt habe und - während ich kräftesparend dem Ziel entgegen kurbele - über Funk höre, dass Robert Gesink gerade als Erster den Zielstrich überquert und sich nebenbei auch noch das Gelbe Trikot gesichert hat.
Die Fragen an Grischa Niermann stellte Matthias Seng.
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