Tour of Ireland-Blog/ Teil 5

So schlimm kann kein belgischer Klassiker sein

Von Christoph Adamietz aus Cork

Foto zu dem Text "So schlimm kann kein belgischer Klassiker sein"

Irland-Rundfahrt, 3. Etappe

Foto: ROTH

23.08.2009  |  (rsn) – Endlich kommt auch mal im Hotel etwas Tour-of-Ireland-Feeling auf. Die Nacht von Samstag auf Sonntag verbringen die Medienvertreter im selben Hotel wie Cervélo, BMC, ISD und das Sean Kelly-Team An Post.

Zunächst schaue ich mir die Zusammenfassung des Rennens im Hotel-Pub an. Neben mir sitzen An Post-Teamchef Sean Kelly, sein Fahrer Mark Cassidy und Kellys Tochter, die mit Cassidy liiert ist. Der Ire war der Ausreißer des Tages, hatte aber am bis zu 20 Prozent steilen Anstieg zu kämpfen. Als die TV-Bilder zeigen, wie sich der Spitzenreiter den Berg hochquält und fast stehen bleibt, werden Kellys Augen schmal, während Cassidy nur mit den Schultern zuckt. Das ist Radsport.

Beim Abendessen rede ich noch kurz mit dem Deutschen Meister Martin Reimer. Dann geht es auch schon ins Bett, denn am Morgen steht ein langer Transfer von zwei Stunden an. Das bedeutet: Aufstehen um kurz nach 6 Uhr. Das gleiche gilt auch für die Fahrer. Beim Frühstück sieht man, wie jeder müde und ohne Motivation das Essen in sich hineinschaufelt. Unterlage schaffen für den schweren Tag.

Das Wetter draußen ist scheußlich. Man denkt, die Welt könnte jeden Moment untergehen. Das macht den ewig langen Transfer, der über eine Art Achterbahnstrecke führt, auch nicht einfacher. Endlich am Start angekommen, wird der Regen noch stärker. Von den Fahrern ist nichts zu sehen. Sie haben sich in ihren Teamfahrzeugen verbarrikadiert und bekommen freundlicherweise die Einschreibkontrolle erspart.

Kaum hat das Rennen begonnen, vermeldet Radio Tour Aufgabe um Aufgabe. Nur 47 Fahrer schaffen es am Ende ins Ziel. Bis zum finalen Rundkurs in Cork ist das Terrain nicht sehr schwer. In Cork traue ich aber meinen Augen kaum. Ein ständiges Auf und Ab durch die Innenstadt, 90 Grad-Kurve auf 90-Grad-Kurve. Auf den bis zu 25 Prozent steilen Straßen schießt das Wasser bergab. Das stellt so manchen belgischen Frühjahrsklassiker in den Schatten.

Zum Glück bleiben Stürze weitestgehend aus. Armstrong geht allem Ärger aus dem Weg und steigt vorzeitig vom Rad. Seine Arbeit ist getan, meine noch lange nicht. Ab geht es ins Pressezentrum, wo die Texte über die Schlussetappe geschrieben werden müssen. Erst dann ist die Tour of Ireland auch für mich beendet.

 

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