Interview mit Gerolsteiners Sportlichem Leiter

Henn: Es ist einfach nur traurig

Foto zu dem Text "Henn: Es ist einfach nur traurig"

Christian Henn und Stefan Schumacher

Foto: ROTH

28.08.2008  |  (rsn) - Christian Henn wird mit Gerolsteiner bei der am Freitag beginnenden Deutschland Tour seine Abschiedsvorstellung geben. "Es ist sehr schade, dass es nun auseinander geht", kommentiert der langjährige Sportliche Leiter im Gespräch mit Radsport-News das Aus für sein Team. Henns Favorit in der Gesamtwertung ist Linus Gerdemann (Columbia), aber auch Jens Voigt (CSC-Saxo Bank) traut der Heidelberger eine Menge zu.

Herr Henn, jetzt steht es fest - Ihr Team wird sich zum Ende der Saison auflösen….

Henn: Die Meldung kommt natürlich nicht überraschend. Es hatte sich im Verlauf der Tour de France ja schon angedeutet. Danach gab es zwar nochmal Reaktionen, aber Hans-Michael Holczer hatte mir schon gesagt, dass es schwierig werden würde, noch einen neuen Sponsor zu finden. Deshalb wusste ich, dass es eng werden würde.

Was empfinden Sie, wenn Sie daran denken, dass es den Rennstall in ein paar Wochen nicht mehr geben wird?

Henn: Es ist einfach nur traurig. Im Team herrschte, gerade in den letzten Wochen, ein unheimlicher Zusammenhalt. Die Fahrer hatten sich zwar umgeschaut, aber unglaublich lange mit einer Entscheidung gewartet. Es ist sehr schade, dass es nun auseinander geht.

Was werden Sie nach dem Aus für Gerolsteiner machen?

Henn: Ich werde weiter Gespräche führen und meine Entscheidung innerhalb der nächsten beiden Wochen bekannt geben.

Wird sich das Team noch voll auf die D-Tour konzentrieren können?

Henn: Ich denke, es wird so ähnlich ablaufen wie bei der Tour de France. Da gab es ja bereits Signale, dass es nicht weitergehen würde und das Team ist daraufhin eine sehr gute Tour gefahren. Ich weiß, dass wir noch als Mannschaft funktionieren und alles daransetzen werden, bei der D-Tour gut aufzutreten.

Mit welcher Taktik gehen Sie ins Rennen?

Henn: Die werden wir noch bei der Mannschaftsbesprechung ausarbeiten. Gleich die ersten Etappen werden im Gesamtklassement für Klarheit sorgen, danach sehen wir weiter. Wir sind gut aufgestellt: mit Fothen und Kohl als Doppelspitze für die Berge und für’s Gesamtklassement; mit Förster für die Sprints – mit Thomas Fothen und Zberg als starke Anfahrer. Und für mögliche Ausreißergruppen haben wir Russ, Fröhlinger und Scholz.

Angesichts dieser starken Mannschaft – ist das Gelbe Trikot für Sie wirklich kein Thema?

Henn: Ein Platz unter den besten Zehn wäre gut, ein Podiumsplatz natürlich noch besser. Wir müssen mal schauen, ob wir bei der Bergankunft am zweiten Tag vorne mit dabei sind. Bei Kohl muss man abwarten, wie er aus der Tour rausgekommen ist. Er hatte in den letzten Wochen ziemlich viel um die Ohren, in Österreich gab es einen wahren Hype um ihn. Markus Fothen ist tatsächlich sehr ehrgeizig und hat bei der Regio-Tour gezeigt, dass er auf einem guten Weg ist.

Wo wird die D-Tour Ihrer Meinung nach entschieden?

Henn: Ich denke, dass sich auf der Hochfügen-Etappe ein kleiner Kreis von Fahrern bilden wird, die dann beim abschließenden Zeitfahren den Gesamtsieg unter sich ausmachen werden.

Wer sind für Sie die Favoriten?

Henn: Gerdemann ist nach seinen Leistungen der letzten Wochen ein heißer Kandidat. Voigt zählt für mich ebenfalls zum Favoritenkreis, auch wenn er betont hat, dass er schon viele Rennen gefahren und nicht in der Form des letzten Jahres ist. Ich weiß nicht genau, welche ausländischen Fahrer dabei sind, da muss ich mir erst noch die Meldeliste anschauen.

Mit Christian Henn sprach Matthias Seng.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.09.2008Läutet Gerdemann eine neue Ära ein?

Bremen (dpa) - Vier Etappensiege und das Gelbe Trikot für Linus Gerdemann: Die deutschen Columbia-Fahrer haben die D-Tour dominiert wie noch nie ein Team zuvor. Mit dem abschließenden Zeitfahrcoup d

07.09.2008Gerdemann: Der deutsche Radsport braucht Rückenwind

(sid/rsn) - Linus Gerdemann hat nach seinem Sieg bei der Deutschland-Tour das Startsignal für einen deutlich größeren Kraftakt gegeben. "Der deutsche Radsport braucht noch viel Rückenwind. Ich hof

07.09.2008Frustrierter Fothen hofft auf WM

(rsn) - Zweiter Saisonhöhepunkt, zweite Enttäuschung für Markus Fothen. Nach einer höchst durchwachsenen Tour de France wollte der Gerolsteiner bei der Deutschland Tour voll durchstarten. Daraus

06.09.2008Gerdemann feiert Sieg mit drei Jubelschreien

(rsn) – Im Ziel entlud sich die Spannung in drei markigen Jubelschreien, die aus tiefster Brust zu kommen schienen. Linus Gerdemann (Columbia) riss freudestrahlend die Arme in die Höhe und ließ se

06.09.2008Gerdemann gewinnt Deutschland-Tour

(rsn/sid/dpa) - Linus Gerdemann hat die Deutschland-Tour gewonnen. Im abschließenden Einzelzeitfahren über 34 Kilometer in Bremen ließ der 25-jährige Columbia-Kapitän mit Rang vier nichts mehr a

06.09.2008Gerdemann geht um 17 Uhr 46 ins Rennen

(rsn) - Markus Eichler (Milram) wird um 15.30 Uhr das abschließende Zeitfahren der Deutschland Tour eröffnen. 122 Fahrer nehmen den 34km langen Rollerparcours von Bremen in umgekehrter Reihenfolge d

05.09.2008Aldag: Gerdemann ist in der besten Situation

Hamburg (dpa) – Im abschließenden Zeitfahren der Deutschland Tour am Samstag will Linus Gerdemann (Columbia) den größten Erfolg seiner Karriere perfekt machen. Auf der 7. Etappe kam das Gelbe Tri

05.09.2008Ausreißer wieder stärker als das Feld

(rsn) - Um 11.55 Uhr machten sich unter bewölktem Himmel und bei 18 Grad Celsius noch 128 Fahrer auf die 7. Etappe, die über 214 Kilometern von Neuss nach Georgsmarinenhütte führte. Zum zweitläng

05.09.2008Kein Happy End für Voigt, Fröhlinger Vierter

(rsn/sid/dpa) – Dejà vu bei der D-Tour: Auch auf der 7. Etappe über 214,3km von Neuss nach Georgsmarienhütte gelang es dem Feld nicht, eine erneut elf Fahrer starke Ausreißergruppe zu stellen. M

05.09.2008Milram im Kuh-Look - bleibt die Jury kuh-lant?

Neuss (dpa) - Mit neuen Trikots im Kuh-Design hat Team Milram am Freitag bei der Deutschland Tour für Wirbel gesorgt und zwischenzeitlich sogar den Ausschluss riskiert. Die Milram-Fahrer nahmen als B

05.09.2008Kohl mit Gerolsteiner auf Abschiedstour

(rsn) – Bernhard Kohls Saisonhöhepunkt war die Tour de France. Dort überraschte der Österreicher mit dem Gewinn des Bergtrikots und als Dritter des Gesamtklassements. Die Deutschland Tour rund se

04.09.2008Russ hätte sich eine Bergankunft gewünscht

(rsn) – Das Finale der 6. Etappe war nicht für Matthias Russ (Gerolsteiner) gemacht. "Die hätten hier doch heute eine Bergankunft für mich machen können", scherzte der 24-Jährige nach dem Renne

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

17.09.2025De Lie sprintet an der Zitadelle von Namur über 300 Meter zum Sieg

(rsn) – An der Zitadelle van Namur hat Arnaud De Lie (Lotto) den 65. GP de Wallonie (1.Pro) für sich entschieden. Nach 187 Kilometern war der Belgier im Sprint eines dezimierten Feldes schneller al

17.09.2025Schachmann muss für WM in Ruanda kurzfristig absagen

(rsn) – Maximilian Schachmann verpasst die Straßen-Weltmeisterschaft in Ruanda. Der Deutsche Zeitfahrmeister ist gestern Abend nicht mit dem Rest des Aufgebots von German Cycling nach Kigali gereis

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)