"Radsport muss Mentalität ändern"

Biver: Wenn´s genug ist, sag´ ich ´danke und tschüss´

04.07.2007  |  (Ra) - Sollten die beiden wegen Dopingverdachts suspendierten Astana-Profis Matthias Kessler und Eddy Mazzoleni überführt werden, so werden sie nach den Worten von Teammanager Marc Biver nicht nur sofort entlassen, sondern ihnen droht dazu noch eine empfindliche finanzielle Strafe von Teamseite.

,,Man muss den Urteilsspruch abwarten. Wenn ihre Schuld bewiesen ist, dann werden Kessler und Mazzoleni mit sofortiger Wirkung entlassen", erklärte Astana-Teamchef Marc Biver gegenüber "Lematin.ch". "Dazu müssen sie dem Team ihr bisheriges Gehalt zurückerstatten. Das ist in ihrem Vertrag so festgehalten. Außerdem können wir auch Schadenersatz fordern."

Vom Wind, der seinem Team derzeit ins Gesicht weht, scheint Biver nicht überrascht zu sein: "Man braucht immer eine Mannschaft, die stört. Früher war es Discovery Channel, jetzt ist es Astana. Discovery-Teamchef Johan Bruyneel hat mich bereits gewarnt, dass ich bald alleine dastehen werde. Ich bin aber nicht in den Radsport gekommen, um mich hinter Problemen zu verstecken." Der Astana-Chef ist aber nicht bereit, alles hinzunehmen: ,,Wenn es irgendwann genug ist, dann sage ich: 'Danke und tschüss.'

In der Analyse des Dopingproblems ist Biver gar nicht weit entfernt von einigen seiner Teamleiter-Kollegen, mit denen er jetzt im Clinch liegt. Auch der Luxemburger kritisiert diejenigen der Teammanager und Sportlichen Leiter, die aus der Szene kommen und früher in Dopingaffären verwickelt waren. Biver: "Der Radsport kann sich nicht ändern, wenn sich die Mentalität nicht verändert. Die wird sich erst ändern, wenn die Sportlichen Leiter und Teamchefs nicht mehr direkt aus der Szene kommen."

Dagegen hält Biver nicht viel von der jüngsten Aktion der UCI, mit der eine Doping-"Ehrenerklärung" von den Fahrern gefordert wird: ,,Die Unterschrift unter das UCI-Formular geschieht ja quasi unter Zwang. Aber auch wenn ihnen die Art nicht gefällt, haben doch all unsere Fahrer ihr OK zur Unterschrift gegeben."

Das könnte für die Astana-Profis richtig teuer werden. ,,Wenn die Fahrer jetzt erwischt werden, müssen sie sowohl an die UCI als auch an unser Team ein Jahresgehalt zahlen. Das wird weh tun", so Biver.

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