Interview

Thomas Rohregger: Auf dem Sprung in die ProTour

18.05.2007  |  Thomas Rohregger ist die große österreichische Rundfahrthoffnung. Der 24-jährige Elk-Haus-Profi machte im vergangenen Jahr als Vierter der Österreich-Rundfahrt auf sich aufmerksam. Auch in dieser Saison konnte Rohregger schon mehrere vordere Platzierungen einfahren, unter anderem wurde er Sechster bei Rund um den Henninger Turm. Radsport aktiv sprach mit dem talentierten Österreicher über seine Ziele für die Deutschland Tour, die Zukunft des österreichischen Radsports und über einen möglichen Wechsel in die ProTour.

Thomas, die ersten Monate der Radsaison sind vorbei. Wie fällt dein Fazit aus?

Rohregger: Die Saison ist bis jetzt super gelaufen. Beim stark besetzten Giro del Trentino (4. in der Gesamtwertung, d.Red.) und beim Henninger Turm (6., d. Red.) war ich vorne mit dabei und konnte mit den Besten mithalten.

Zur Zeit fährst du bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Was sind hier deine Ambitionen und wie geht es danach für dich weiter?

Rohregger: Bei der Rheinland-Pfalz -Rundfahrt möchte ich auf einen Etappensieg gehen. Danach stehen mit der Bayern-Rundfahrt und der Luxemburg-Rundfahrt zwei weitere Highlights in meinem Rennkalender. Da möchte ich auch in der Gesamtwertung ein Wörtchen mitreden.

Im letzten Jahr bist du eine starke Österreich-Rundfahrt gefahren. Wie war seitdem Deine Entwicklung?

Rohregger: Ich habe mich sicherlich weiterentwickelt. Speziell am Berg bin ich noch stärker geworden. Bei der Trentino- Rundfahrt habe ich mit Cunego, Mazzanti oder Pellizotti am Berg mithalten können - und die fahren teilweise jetzt beim Giro d`Italia um den Sieg. Ich bin auf dem richtigen Weg, habe mich auch im Zeitfahren verbessert. Bei der Österreich-Rundfahrt und der Deutschland Tour traue ich mir ein starkes Ergebnis zu.

Deine Saisonhöhepunkte Österreich- Rundfahrt und Deutschland Tour liegen zeitlich doch recht weit auseinander. Wirst du deine Form über eine so lange Zeit halten können?

Rohregger: Ich werde mich speziell auf die Österreich-Rundfahrt vorbereiten und danach ein gezieltes Trainingsprogramm für die Deutschland Tour absolvieren. Ich glaube schon, dass ich die Form halten kann.

Welches Rennen ist dir wichtiger: Die Heimatrundfahrt durch Österreich oder die ProTour Rundfahrt durch Deutschland, wo ihr per Wildcard starten dürft?

Rohregger: ProTour Rennen sind natürlich sehr wichtig. Die schweren Etappen bei beiden Rundfahrten spielen sich in Tirol ab. Da ich aus Tirol stamme, werde ich bei beiden Rennen sehr motiviert sein. Zudem liegen mir dort die Berge - sie sind steil und lang. Ich werde mich auf beide Rennen super vorbereiten und auch eine starke Leistung bringen.

Dein Teamchef Bernhard Rassinger hat gegenüber Radsport aktiv gesagt, dass er dir am Ende des Jahres helfen wird, bei einem ProTour Team unterzukommen. Ein schöner Zug, oder?

Rohregger: Ja, absolut. Rassinger sieht Elk-Haus als ein Sprungbrett für die Talente, die eine große Karriere schaffen können. Zudem habe ich mit Alex Carrera einen super Manager, der auch Cunego, Simoni und Petacchi betreut. Er hat schon einige Kontakte geknüpft und ich glaube, dass es für nächstes Jahr mit einem ProTour-Vertrag klappen wird.

Was traust du dir langfristig zu?

Rohregger: Ich sehe mich als einen Fahrer für die dreiwöchigen Rundfahrten. Ich bin am Berg stark, kann dazu ordentlich Zeitfahren. Giro und Tour de France sind meine großen Träume und Ziele.

Dein Teamkollege Christian Pfannberger, einer der Favoriten für die Österreich Rundfahrt, hat sich beim Henninger Turm das Schlüsselbein gebrochen. Wird er zum Saisonhighlight fit sein?

Rohregger: Er sitzt bereits wieder auf seinem Ergometer und trainiert zwei Stunden am Tag. Ich glaube schon, dass er rechtzeitig fit wird. Ansonsten haben wir ja auch noch die Deutschland Tour und die WM in Stuttgart, wo er glänzen kann.

Mit Markus Eibegger fährt ein weiteres großes österreichisches Talent in deinem Team. Wie schätzt du ihn ein?

Rohregger: Ich schätze ihn sehr stark ein. Er soll für uns den österreichischen Cup gewinnen, dort war er in diesem Jahr schon zwei Mal erfolgreich. Er ist ein sehr starker Fahrer und hat eine große Zukunft vor sich. Aber auch Stefan Denifl, ebenfalls ein Teamkollege, ist ein großes Talent. Er ist erst 19 Jahre alt und hat einen super Henninger Turm gefahren. Auf ihn zähle ich sehr stark.

Also braucht es dem österreichischen Radsport vor der Zukunft nicht bange sein?

Rohregger: Auf gar keinen Fall. Die jungen Wilden sind sehr stark in Österreich. Da kann man noch einiges erwarten.

Mit Thomas Rohregger sprach Christoph Adamietz

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.08.2009Rapp: 2010 wohl keine Deutschland Tour

(rsn) - Nachdem ARD und ZDF in diesem Jahr doch von der Tour de France berichtet hatten, war auch die für 2009 abgesagte Deutschland Tour wieder in den Mittelpunkt von Spekulationen gerückt. Im Inte

20.08.2009"Für ganz vorne fehlte noch ein bisschen was"

(rsn) – Nach schwachem Saisonstart hat Gerald Ciolek (Milram) in den vergangenen Monaten beständig gute Leistungen gezeigt, auch wenn es bisher erst zu einem Sieg reichte. Im Interview mit Radsport

20.04.2009"Ich bin froh, dass im Radsport soviel kontrolliert wird"

(sid) - Linus Gerdemann gehört zu den deutschen Hoffnungsträgern bei der diesjährigen Tour de France. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) spricht der Milram-Kapitän über seine F

19.03.2009"Wir sind als böse Ketzer dargestellt worden"

(sid) - Der wochenlangen Schlammschlacht folgt der Showdown im Nobelhotel: BDR-Präsident Rudolf Scharping stellt sich am Samstag auf der Bundesversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer zur Wiederwah

17.03.2009Claußmeyer: "Wir leben von unserer Stärke als Team"

(rsn) - Aus dem Continental-Team Sparkasse wurde zur neuen Saison das Team Nutrixxion Sparkasse. In Gespräch mit Radsport News erklärte Teamchef Mark Claußmeyer die Zusammensetzung des Teams, die S

04.03.2009„Letztendlich geht es immer um den Erfolg“

(rsn) – Mit neuem Hauptsponsor und einigen namhaften Neuzugängen wie Sebastian Sielder und René Haselbacher ist das österreichische Team Vorarlberg-Corratec in die neue Saison gegangen. Im Interv

26.02.2009„Kein Sieg im letzten Jahr – das hat mich gewurmt“

(rsn) – Paul Martens steht in seiner zweiten Saison beim niederländischen Rabobank-Team. Im letzten Jahr gelang dem 25-Jährigen trotz guter Leistungen kein Sieg. Das soll in dieser Saison anders w

24.02.2009„Ich habe mich als Co-Kapitän sehr wohl gefühlt“

(rsn) – Als Vierter der Andalusien-Rundfahrt zeigte Martin Velits (Milram) schon früh in der Saison sein großes Potenzial. Im Interview mit Radsport News sprach der 24-jährige Slowake über seine

13.02.2009"Schlimmer kann es nicht mehr kommen"

(rsn) - Der Australier William Walker, 2005 Vize-Weltmeister in der U23-Klasse, zählt zu den großen Talenten des Radsports. Das konnte der 23-Jährige in den letzten beiden Jahren im Rabobank-Trikot

11.02.2009"Ich will mich 2009 für höhere Weihen empfehlen"

(rsn) - Christian Müller (26) galt in seiner U23-Zeit als eines der größten deutschen Zeitfahrtalente. Nach einer guten Neo-Profi-Saison 2005 bei CSC lief in den folgenden drei Jahren nur wenig zus

07.02.2009"Wir sind eines der jüngsten Continental-Teams"

(rsn) - Das Bochumer Continental-Team Vlassenroot startet 2009 unter dem Namen Seven Stones. Im Gespräch mit Radsport News erklärt der Sportliche Leiter Lars Diemer, was hinter der Namensänderung s

05.02.2009"In Topform zu den Ardennenklassikern"

(rsn) - Robert Gesink ist das größte niederländische (Kletter-)Talent seit vielen Jahren. 2008 machte der 22-jährige Rabobank- Profi in mehreren großen Rennen mit Spitzenplatzierungen bereits von

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine