Karriere oder Schule?

Vater und Sohn Thurau streiten über den Weg

Von Pit Weber

02.05.2007  |  Björn Thurau biss sich am Ende des Hauptfeldes fest. Auf den letzten drei Runden rund um den Henninger Turm in Frankfurt wollte sich der Sprössling von Rad-Legende Didi Thurau auf keinen Fall mehr abhängen lassen, nachdem er auf den rund 180 Kilometern durch den Taunus so tapfer mitgehalten hatte.

"Der Mammolshainer Berg war am schwersten. Irre aber auch, wie die am Schluss die Zielgerade hochgeschossen sind", staunte der 18-Jährige im zweiten Profi-Rennen seines Lebens. Als 85. erreichte Thurau jr. schließlich mit 39 Sekunden Rückstand auf Sieger Patrik Sinkewitz die Ziellinie.

Papa Thurau verfolgte das Rennen zuhause in der Schweiz vor dem Bildschirm. Ein wenig schwoll ihm das Herz vor Stolz über den Erfolg seines Sohnes. Andererseits platzte er auch vor Ärger, weil sich Björn so vehement seinen Wünschen widersetzt. Didi: "Ein Rennen wie Frankfurt ist viel zu schwer für einen Achtzehnjährigen. Björn muss aufpassen, dass er nicht verheizt wird." Er hätte es lieber gehabt, wenn sein Ältester die Schule und anschließend eine Ausbildung beendet hätte. Didi: "Es kann so viel passieren. Er muss doch auch etwas in Reserve haben, wenn es mit der Karriere schief geht."

Doch Björn setzt alles nur auf eine Karte. Er wird von seinem Cousin Dennis Sandig betreut, dem Sohn von Didis Schwester. Weil sich Vater und Sohn nicht auf einen Weg einigen können, ist Björn bei ihm ausgezogen.

Bei der Mutter versucht er den Start ins Leben.

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