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16.11.2006 | Bernhard Eisel wird im kommenden Jahr für das runderneuerte T-Mobile Team starten. Dort soll er vor allem bei den Klassikern und bei Sprintankünften für Erfolge sorgen. Mit Radsport aktiv sprach der 25jährige Österreicher über seine Zeit in Frankfreich (bei FDjeux), die Gründe für seinen Wechsel und die Möglichkeit eines österreichischen ProTour Teams.
Bernhard, nach vier Jahren bei Fdjeux.com hast Du dich entschieden, das Team zu verlassen um zu T-Mobile zu wechseln. Was waren Deine Gründe?
Eisel: Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich viel Spaß bei FDJeux hatte. Teammanager Marc Madiot habe ich viel zu verdanken. Ohne ihn hätte ich nicht so eine Entwicklung genommen. Ich mir die Teamführung aber noch etwas professioneller vorgestellt. Das habe ich in den vergangenen Jahren regelmäßig angesprochen, aber es hat sich leider nur sehr wenig getan. Ich bin absoluter Vollprofi und da erwarte ich das auch von den Leuten, die um die Fahrer herum sind. Bei FDJeux habe ich mich irgendwie als Aushilfssprinter gefühlt, weil sie keinen besseren hatten. Bei T-Mobile hingegen genieße ich schon jetzt das vollste Vertrauen im Sprintbereich. Der wichtigste Punkt ist aber die Sprache. Ich wollte endlich mal wieder am Tisch sitzen und Deutsch reden. Einfach mal wieder quatschen ohne große nachdenken zu müssen. Das hat mir in den letzten Jahren gefehlt.
Was hat schlussendlich den Ausschlag für T-Mobile gegeben? Gab es auch noch andere Interessenten?
Eisel: T-Mobile hat mir das perfekte Angebot vorgelegt. Das konnte ich einfach nicht ausschlagen. Sowohl von den Finanzen als auch vom Rennprogramm her war es einfach ideal. Zunächst hatte ich eine mündliche Vereinbarung mit Olaf Ludwig, vor dem ich großen Respekt habe. Noch größeren Respekt habe ich allerdings vor dessen Nachfolgern Bob Stapleton und Rolf Aldag, die meinen mündlichen Vertrag übernommen und dann schriftlich fixiert haben.
Sportlich lief es im letzten Jahr für Dich sehr gut. Sowohl im Sprint als auch bei den Frühjahrsklassikern konntest Du überzeugen. Was kann man von Bernhard Eisel im nächsten Jahr erwarten?
Eisel: Hoffentlich noch mehr. Sowohl das Team als auch ich selbst erwarten eine weitere Steigerung. Das Team baut natürlich schon etwas Druck auf. Dem möchte ich dann aber auch gerecht werden. Vor allem bei Mailand-San Remo, der Flandern Rundfahrt und Paris-Roubaix, aber auch bei der Tour de France möchte ich gut abschneiden.
Siehst du Dich eher als Sprinter oder eher als Klassikerjäger?
Eisel: Ich sehe mich als eine Mischung. Ich kann gut sprinten, aber auch die Klassiker machen mir viel Spaß. Nur auf einen Bereich festlegen möchte ich mich nicht.
Trotz der zahlreichen Abgänge bei T-Mobile sind gerade in Deinen Bereichen noch starke Fahrer wie Andreas Klier und Gerald Ciolek im Team. Wirst Du trotzdem auf eigene Kappe fahren dürfen oder auch als Helfer fungieren müssen?
Eisel: Ich hatte nie Probleme als Helfer zu fahren. So habe ich immerhin meine Karriere begonnen. Natürlich möchte ich die Rennen auf Sieg fahren. Wenn im Team aber Fahrer besser in Form sind oder eine bessere Ausgangssituation haben, dann fahre ich natürlich auch für sie. Ist Andreas Klier bei der Flandern-Rundfahrt beispielsweise einen Tick stärker als ich, dann stelle ich mich in seinen Dienst. Das ist doch klar.
Steht Dein Rennplan für das kommende Jahr schon fest?
Eisel: Die groben Züge stehen schon fest. Ich beginne die Saison wieder mit der Katar-Rundfahrt. Danach kommen die Mallorca Challenge und die Algarve Rundfahrt. Dort fahre ich gerne. Das Wetter ist super, die Hotels sind toll und erfolgreich bin ich dort auch zumeist. Danach geht es dann mit den angesprochenen Klassikern weiter. Mein Megaziel ist aber, im Sommer an der Tour de France teilzunehmen.
Traust Du Dir einen Klassikersieg oder einen Touretappensieg zu?
Eisel: Ja, das traue ich mir absolut zu. Ich muss natürlich zu 100 Prozent in Topform sein, sonst kann ich mir das abschminken.
Was hat Dir die Zeit bei einem französischen Team gebracht? Was hast Du in dieser Zeit gelernt, abgesehen von der Sprache?
Eisel: Natürlich habe ich mein Französisch deutlich verbessert. Ich habe aber auch viele Leute kennen gelernt, die mit dem Radsport zu tun haben. Eigentlich wollte ich ja nicht nach Frankreich. Nachdem aber Mapei sich als Sponsor zurückgezogen hatte, stand ich als junger Kerl auf der Straße. Da hat mir Marc Madiot ein Angebot unterbreitet, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Ich hatte gleich im ersten Jahr ein super Rennprogramm und durfte den Giro bestreiten. In Frankreich zu fahren war für mich kein Problem, nur in Frankreich leben wollte ich nicht. Ich als Österreicher bin da sehr heimatverbunden. Jetzt war es auch Zeit für mich, das Team zu verlassen und den nächsten Schritt zu gehen.
Du wirst mit Sicherheit die Entwicklungen der beiden österreichischen Teams Elk-Haus und Volksbank verfolgen. Beide Mannschaften haben sich für das kommende Jahr deutlich verstärkt. Was traust Du diesen Teams zu?
Eisel: Natürlich verfolge ich die Entwicklungen der Teams. Sie können ein gutes Jahr haben. Noch mehr können sie aber erreichen, wenn sie sich zusammentun und das Geld zusammenlegen. Dann können sie sich bessere Fahrer holen und eventuell in die ProTour kommen. Diesen Vorschlag habe ich schon mehrmals offiziell gemacht, noch ist aber nichts passiert.
Könntest Du Dir irgendwann ein österreichisches ProTour Team mit Bernhard Eisel als Fahrer vorstellen?
Eisel: Ein großes österreichisches Team wäre für uns österreichische Fahrer sehr wichtig. Georg Totschnig beispielsweise wollte seine Karriere bei einem Team in der Heimat beenden. Leider hat das aus diversen Gründen nicht geklappt. Ich selbst kann mir das auch sehr gut vorstellen. Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass es irgendwann doch ein österreichisches ProTour Team gibt. Für ein Heimatteam in der ProTour zu fahren wäre super für mich.
Du gibst Miguel Indurain als Dein Idol an. Wieso gerade ein Rundfahrer?
Eisel: Das hat weniger mit seinen sportlichen Fähigkeiten zu tun. Ich bin mit ihm aufgewachsen und habe ihn verehrt. Ich war als Junior auch ein guter Kletterer und hätte ihm gerne nachgeeifert. Allerdings habe ich in der U23 recht schnell gemerkt, dass ich am Berg mit den Besten doch nicht ganz mithalten und habe mich auf das konzentriert was ich kann: Sprinten und Klassiker fahren.
Mit bernhard Eisel sprach Christoph Adamietz
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