Heikos WM

Zabel und Petacchi – wie lange hält die Harmonie?

Von Heiko Salzwedel

24.09.2005  |  Der Ruhetag dieser WM war kein ruhiger Tag. Erik Zabel stellte der Presse sein neues Milram-Team vor, eine deutsch-italienische Fusion aus den beiden Rennställen Domina Vacanze und Wiesenhof. Die neue Teamleitung unter Gianluigi Stanga und Jörg Strenger verbreitete Optimismus. In erster Linie wolle man in der kommenden Saison auf Etappensiege fahren. Deshalb seien auch die beiden Top-Sprinter Alessandro Petacchi und Zabel verpflichtet worden. Allerdings wurde nicht explizit bestätigt, dass Petacchi sich auf den Giro beschränken würde und Zabel bei der Tour als Teamkapitän antreten könne. In diesem Punkt scheint mir noch teaminterne Abstimmung nötig zu sein. Möglicherweise verbirgt sich hier auch schon erster Konfliktstoff.

Was in der allgemeinen Aufregung um Petacchi und Zabel etwas unterging, war die Tatsache, dass der neue ProTour-Rennstall das bisherige U23-Team von Wiesenhof komplett übernehmen wird. Ebenfalls unter dem Namen Milram werden die Nachwuchsfahrer als Continental-Team mit Zielrichtung Bundesliga antreten. Andreas Petermann, bis Ende des Jahres noch Sportlicher Leiter beim Wiesenhof-Profiteam, wird diese Gruppe leiten.

Das gestrige Einzelzeitfahren ist hier immer noch in aller Munde. Beim Durchblick der Zwischenresultate wurde mein Eindruck von gestern bestätigt: Die beiden deutschen Starter Michael Rich und Sebastian Lang sind zu langsam angegangen. Sebastian hatte nach zehn Kilometern die 16. Durchgangszeit, Michael lag sogar nur auf Platz 35. Wenn man das Ergebnis des U23-Rennens vom Vortag, als die beiden deutschen Fahrer ebenfalls zu langsam angegangen waren, richtig analysiert hätte, wären für beide deutschen Starter bessere Ergebnisse möglich gewesen.

Dagegen hatte sich Michael Rogers das Rennen wesentlich besser eingeteilt. Schon nach zehn Klometern lag der Titelverteidiger auf Rang fünf. Hinzu kam, dass er als letzter Starter über die Zwischenzeiten aller Konkurrenten informiert gewesen war. Im Lager der Australier jedenfalls war der Jubel riesig. Offenbar hatte man dort nicht unbedingt mit einem erneuten Triumph Michaels gerechnet.

Zur Person

Heiko Salzwedel ist einer der erfolgreichsten deutschen Radsporttrainer. Er führte im Jahr 1989 als Nationaltrainer der DDR-Bahnradfahrer den Vierer zu WM-Gold. Nach der Auflösung der DDR wurde er australischer Nationaltrainer und betreute Fahrer wie Robbie McEwen, Henk Vogels, Mathew White, Patrick Jonker und Kathy Watt. In seiner Profi-Mannschaft ZVVZ-GIANT-A.I.S. begannen Sportler wie Jens Voigt, Tomas Konecny, Jan Hruska, Nick Gates oder die beiden älteren Brüder von Michael Rogers (Deane und Peter) ihre erfolgreiche internationale Karriere.

Weitere Stationen des 48 jährigen Globetrotters aus dem thüringischen Schmalkalden waren das Amt des Leistungssportreferent beim Bund Deutscher Radfahrer, Teammanager im Britischen Radsportverband sowie Chef-Trainer der deutschen Frauen-Profimannschaft Equipe Nürnberger. Derzeit ist Salzwedel für die Nachwuchsförderung bei T-Mobile zuständig und Nationaltrainer der dänischen Bahn-Radsportler.

Heiko Salzwedel im Internet: http://www.sl-sports.com

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

25.07.2025Aldag über Lipowitz‘ Geistesblitz in La Plagne: “Genial“

(rsn) - Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist dem Podestplatz bei der Tour de France 2025 einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Auf der 19. Etappe von Albertville nach La Pla

25.07.2025Die Aufgebote für die 4. Tour de France Femmes

(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France

25.07.2025Visma verlängert mit Routinier Kelderman

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.07.2025Highlight-Video der 19. Etappe der Tour de France

(rsn) – Mit einem weiteren starken Auftritt hat Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) am drittletzten Tag der Tour de France den dritten Gesamtrang und das Weiße Trikot verteidigt. Bei

25.07.2025Aldag: “Wir sind erleichtert, das ist das richtige Wort“

(rsn) – Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hat die 19. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Der Niederländer rettete wenige Meter Vorsprung auf Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tad

25.07.2025Lipowitz bei zweitem Arensman-Sieg wieder voll auf Kurs Weiß

(rsn) – Auf 93 Kilometer war die 19. Etappe der Tour de France verkürzt worden. Und für Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hätte sie keinen Meter länger sein dürfen. Der Etappensieger von Super

25.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 19. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)