Belgier kritisiert aktuelle Generation

De Vlaeminck über Pogacar: “Besser als Merckx? Komm schon…“

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "De Vlaeminck über Pogacar: “Besser als Merckx? Komm schon…“"
Der Sieg bei der Lombardei-Rundfahrt 2025 war der zehnte bei einem Monument für Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG). | Foto: Cor Vos

10.11.2025  |  (rsn) – Roger De Vlaeminck, insgesamt elffacher Sieger bei allen fünf Radsport-Monumenten, hat eine klare Meinung zum Vergleich zwischen der heutigen Fahrergeneration und der damaligen. Der Belgier war ein Freund und einer der Hauptkonkurrenten von Eddy Merckx, insbesondere bei den Eintagesrennen. Angesichts der Dominanz von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) gibt es Beobachter des Sports, die ihn in einem Atemzug mit dem “Kanibalen“ nennen. Das hält De Vlaeminck für absoluten Quatsch.

"Pogacar reicht nicht mal an Merckx' Zehen heran", sagte der 78-Jährige in einem Interview mit "Het Laatste Nieuws". "Journalisten, die diesen Vergleich ziehen, haben keine Ahnung vom Radsport. Wenn ich noch einmal 22 Jahre alt wäre, dann würde Pogacar mich nicht abhängen. Wann ist er zuletzt von Remco Evenepoel davongefahren? Bei der Lombardei-Rundfahrt - nicht mal an einem harten Anstieg. Besser als Merckx ... komm schon!"

Schon vor einigen Monaten kritisierten Merckx und De Vlaeminck gemeinsam die aktuelle Generation und die fehlende Konkurrenz für den Slowenen rund um Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck). Der vierfache Paris-Roubaix-Sieger legte nun im Interview noch einmal nach. "Van der Poel ist ein großartiger Fahrer, aber er kann nicht klettern, er kann nicht sprinten, da bleibt nicht viel übrig", sagte er in dem Interview über den – immerhin - Straßen- und siebenfachen Crossweltmeister und achtfachen Monument-Sieger.

De Vlaeminck: “Evenepoel nicht mein Typ“

Pogacar fehlt noch ein Sieg bei einem Monument, um mit De Vlaeminck gleichzuziehen. Im direkten Duell würde De Vlaeminck wohl nicht unbedingt zu Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) halten. Dieser sei "nicht mein Typ", wie der 78-Jährige sagte: "Er ist ein guter Fahrer, ein hervorragender Zeitfahrer. Aber ich finde ihn manchmal etwas arrogant. Das Rad nach dem Ziel hochzuheben - ist das wirklich nötig? Einfach über die Linie fahren und gewinnen."

De Vlaeminck will wohl mit seinen Aussagen vor allem die herausragende Stellung von Merckx verteidigen, der mehr als nur ein Konkurrent für ihn war und dem er "überragenden Respekt" entgegenbringt.

Weitere Radsportnachrichten

27.12.2025Warum zieht es so viele Straßen-Profis ins Gravel?

(rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten zunächst wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nu

27.12.2025Teams fordern mehr Geld als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will

(rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea

27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück

(rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a

27.12.2025Verpasste Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen

(rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews

27.12.2025Ex-Profi Hoste macht auf Alkoholsucht aufmerksam

(rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 201

27.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

27.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“

(rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei

26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze

(rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“

(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)