SD Worx triumphierte zwei Mal

Tour de Suisse Women im Rückblick: Die ersten vier Jahre

Foto zu dem Text "Tour de Suisse Women im Rückblick: Die ersten vier Jahre"
Das Podium der Tour de Suisse Women 2024, v.l.: Neve Bradbury ((Canyon – SRAM), Demi Vollering (SD Worx - Protime), Elisa Longo Borghini (Lidl - Trek) | Foto: Cor Vos

11.06.2025  |  (rsn) – Seit 2021 richtet die Tour de Suisse ihre Frauen-Rundfahrt aus – immer verknüpft mit dem einwöchigen Männer-Rennen, entweder direkt danach oder direkt davor, und zumindest einen Tag überlappend. Bei der Premiere dauerte das Rennen nur zwei Tage, doch seit 2022 umfasst die Tour de Suisse Women vier Etappen und den Gesamtsieg haben bislang stets Top-Stars des Frauen-Pelotons davongetragen.

radsport-news.com blickt zurück auf die Geschichte des Rennens, das 2021 als 2.1-Rundfahrt begann, 2022 in die ProSeries aufstieg und seit 2023 zur Women's WorldTour gehört.

Tour de Suisse Women 2021: Elizabeth Deignan

Die Erstauflage der Tour de Suisse Women begann mit einem Heimsieg: Elise Chabbey (Canyon – SRAM) setzte sich gemeinsam mit Elizabeth Deignan (Trek – Segafredo) im Finale aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe ab und gewann die 114 Kilometer lange Etappe rund um Frauenfeld im Duell gegen die Britin.

Tagsdrauf führte auch die 2. Etappe durch die Region um Frauenfeld, und auch wenn dieses Teilstück flacher und kürzer war, drehte sich die Situation in der Gesamtwertung: Deignan sammelte an den Zwischensprints fünf Sekunden Zeitgutschrift und zog so in der Gesamtwertung noch an Chabbey vorbei zum Gesamtsieg um eine Sekunde. Den Etappensieg holte sich dort im Sprint Marta Bastianelli (Alé – BTC Ljubljana).

Tour de Suisse Women 2022: Lucinda Brand

Auch bei ihrer zweiten Austragung begann die Schweiz-Rundfahrt der Frauen gleich mit einem fürs Gesamtklassement wichtigen Tag: Am Ende der 1. Etappe in Vaduz kam ein Trio mit Lucinda Brand (Trek – Segafredo), Clara Koppenburg (Cofidis) und Pauliena Rooijakkers (Canyon – SRAM) in dieser Reihenfolge 50 Sekunden vor der Konkurrenz an. Doch 24 Stunden später sorgte ein 25,6 Kilometer langes Einzelzeitfahren in Vaduz für neue Verhältnisse: Kristen Faulkner, Georgia Williams und Georgia Baker sorgten dort für einen Dreifachsieg von BikeExchange – Jayco und Brand verlor als Vierte 1:07 Minuten auf die siegreiche US-Amerikanerin, die damit auch das Gelbe Trikot von der Niederländerin übernahm.

Etappe 3 endete mit einer Sprintankunft bergauf in Chur und dem Sieg von Elisa Balsamo (Trek – Segafredo) mit Liane Lippert (DSM) auf Rang drei. Doch der Gesamtsieg entschied sich erst am Schlusstag – und wieder knapp: Brand gewann die Bergankunft in Lantsch und brachte dort 15 Sekunden Vorsprung auf Faulkner mit ins Ziel. Außerdem hatte sie zuvor bereits am Zwischensprint zwei Bonussekunden mehr gesammelt als die Frau in Gelb und aus vier Sekunden Rückstand 17 Sekunden Vorsprung für die Trek-Kapitänin. Koppenburg beendete die Rundfahrt mit 3:18 Minuten Rückstand als Gesamtsiebte.

Tour de Suisse Women 2023: Marlen Reusser

Im dritten Jahr errang den Suisse-Gesamtsieg endlich die Frau, die sich anfangs so für die Einführung ihrer Heimat-Rundfahrt ausgesprochen hatte: Marlen Reusser. Doch dafür war am Schlusstag um Ebnat-Kappel ein wahrer Kraftakt nötig. Denn die Konkurrenz um Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) setzte die im Gelben Trikot fahrende Schweizerin gehörig unter Druck. Zeitweise schien Reusser der Gesamtsieg zu entgleiten, doch mit einer bärenstarken Aufholjagd im Finale rückte sie alles wieder gerade.

Insgesamt war es ein Rennen, das von ihrem Team SD Worx dominiert wurde: Schon die 1. Etappe in Weinfelden gewann Blanka Vas im Sprint, tagsdrauf dann entschied Reusser das 25 Kilometer lange und schwer profilierte Einzelzeitfahren von St. Gallen nach Abtwil für sich und übernahm Gelb. 

Teamkollegin Demi Vollering und die Italienerin Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) waren dabei mit acht und 16 Sekunden Rückstand die einzigen, die auf Tuchfühlung blieben, während Niewiadoma über zwei Minuten einbüßte. Die 3. Etappe in Ebnat-Kappel gewann Eleonora Gasparrini (UAE Team ADQ) im Sprint und am Schlusstag an selber Stelle entwickelte sich ein Krimi: Niewiadoma ging früh in die Offensive und näherte sich unterwegs virtuell dem Gelben Trikot, bis Reusser selbst schließlich allein in die Verfolgung ging und sich den Rundfahrtsieg sicherte. Die Etappe ging an Teamkollegin Niamh Fisher-Black vor Niewiadoma und Reusser, die als Tagesdritte ihr Gelbes Trikot verteidigte.

Tour de Suisse Women 2024: Demi Vollering

Wie schon im Vorjahr gewann SD Worx auch 2024 drei der vier Etappen, und diesmal alle mit derselben Fahrerin: Demi Vollering. Die Niederländerin entschied gleich zum Auftakt die Bergankunft der 1. Etappe in Villars-sur-Ollon als Solistin für sich und gewann 24 Stunden später an gleicher Stelle auch das 15 Kilometer lange Bergzeitfahren. Danach lag Vollering bereits 1:26 Minuten vor Longo Borghini und 1:28 Minuten vor deren Lidl-Trek-Teamkollegin Gaia Realini an der Spitze der Gesamtwertung. Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM / + 2:40) war Sechste und ihre Teamkolleginnen Neve Bradbury (+ 3:45) und Niewiadoma (+ 4:31) noch deutlich weiter zurück.

Auf der 3. Etappe durchs Jura aber startete die Konkurrenz einen konzertierten Großangriff auf Vollering und brachte deren bergauf recht wackeliges SD-Worx-Team ins Wanken – allen voran Canyon – SRAM: Bradbury und Niewiadoma feierten in Champagne am Neuenburgersee einen Doppelsieg und Vollering hatte es dahinter der Mithilfe von Lidl – Trek um Longo Borghini, Realini und Amanda Spratt zu verdanken, dass ihr Rückstand nicht noch deutlich größer als 2:11 Minuten wurde.

Auf der Schlussetappe, die ebenfalls im Jura rund um Champagne ausgetragen wurde, wollte die Konkurrenz die Schwächen von SD Worx – Protime erneut ausnutzen und das Rennen explodierte früh – Vollering erneut im Hintertreffen mit einem geschwächten Team. Zeitweise drohte ihr die Gesamtführung zu entgleiten, doch letztlich fehlte an der Spitze die Einigkeit und dann korrigierte Vollering die Situation mit ihrer eigenen Klasse am letzten Berg des Rennens 'La Vue des Alpes' selbst, bevor sie schließlich in Champagne im Sprint eines Quartetts vor Longo Borghini, Bradbury und Niewiadoma gewann, um auch den Rundfahrtsieg 1:28 Minuten vor Bradbury und 1:30 vor Longo Borghini zu feiern. Niedermaier (+ 4:11) wurde Gesamtsechste.

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2025Tracking-System und Sicherheitszentrale bei Tour de Suisse

(rsn) – Fast neun Monate ist es her, dass Muriel Furrer im Alter von gerade einmal 18 Jahren verstorben ist, nachdem sie im WM-Straßenrennen der Juniorinnen im Wald oberhalb von Küsnacht am Züric

15.06.2025Vollering nach Suisse-Niederlage “leer - Zeit zu schlafen“

(rsn) – Völlig ausgepumpt und mit tiefer Enttäuschung in der Miene saß Demi Vollering (FDJ – Suez) nach der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) in Küssnacht am Absperrgitter. Die Ni

15.06.2025Reusser fährt taktisch klug zum Etappen- und Gesamtsieg

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat auf der Schlussetappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) rund um Küssnacht ihre Sonderstellung bei ihrer Heimat-Rundfahrt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis

13.06.2025FDJ sattelt auf Kraak um und gewinnt

(rsn) – Amber Kraak (FDJ – Suez) hat die 2. Etappe der Tour de Suisse Women (2.WWT) gewonnen. Die Niederländerin fuhr am letzten Anstieg des Tages ihren Mitausreißerinnen davon und setzte sich a

12.06.2025Reusser ringt und plaudert Vollering nach langer Duo-Flucht nieder

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat in Gstaad die Auftaktetappe der 5. Tour de Suisse Women (2.WWT) gewonnen und sich dabei nach 95,5 schweren Kilometern im Sprintduell gegen Demi Vollering (FDJ -

12.06.2025Niewiadoma und Reusser fordern Vollering heraus

(rsn) – Die Tour de Suisse Women (2.WWT) geht ab Donnerstag in ihre fünfte Auflage und wird in diesem Jahr erstmals seit 2021 wieder vor dem Rennen der Männer ausgetragen. Am Sonntag übergeben di

11.06.2025Etappen im Detail: Strecke der 5. Tour de Suisse Women

(rsn) – Erstmals seit 2021 kein Zeitfahren und auch eine Bergankunft fehlt bei der Tour de Suisse Women 2025. Trotzdem aber, oder vielleicht sogar gerade deswegen, verspricht die viertägige WorldTo

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

11.02.2025Streckenpläne der Tour de Suisse komplett

(rsn) – Mit der Bekanntgabe von Chur und Gstaad als Etappenorte sind die Streckenpläne der Tour de Suisse der Männer und der Frauen komplett. Wie die Organisatoren ankündigten, wird in Chur, de

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Israel – Premier Tech bei Vuelta von Demonstranten aufgehalten

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

27.08.2025Kockelmann beendet Luxemburgs Avenir-Durststrecke nach 27 Jahren

(rsn) – Mathieu Kockelmann hat in Val-Suran die 4. Etappe der Tour de l´Avenir (2.NCup) gewonnen und sich dabei im Massensprint eines noch mehr als 90 Mann umfassenden Hauptfeldes vor dem Mexikaner

27.08.2025Die Startzeiten aller Teams für das Vuelta-Mannschaftszeitfahren

(rsn) – Bei der 80. Vuelta a Espana (2.UWT) steht am Mittwochnachmittag nach einem langen Transfer aus Voiron in der Nähe von Lyon in Frankreich nach Figueres im Nordosten Spaniens ein 24,1 Kilomet

27.08.2025Gery nimmt mit drittem Etappensieg Riedmann Grün ab

(rsn) – Célia Gery hat in Val-Suran ihren dritten Etappensieg bei der Tour de l´Avenir Femmes (2.2U) gefeiert und damit auch der Deutschen Linda Riedmann das Grüne Trikot abgenommen. Gery setzte

27.08.2025Gänsehaut-Momente und Trikot-Träume

(rsn) - Für die deutschen Kontinental-Teams ist die Lidl Deutschland Tour (2.Pro) mehr als nur ein Rennen. Es ist die größte Bühne des Landes, ein Kräftemessen mit der Weltelite und oft ein emoti

27.08.2025Kehrt La Planche des Belles Filles 2026 ins Tour-Programm zurück?

(rsn) – Der Parcours der Tour de France 2026 (2.UWT) wird, wie gehabt, erst Ende Oktober vorgestellt – genauer am 23. Oktober in Paris. Trotzdem aber laufen nach und nach nun die ersten Gerüchte

27.08.2025Ferrand-Prévot will nun doch zur WM nach Ruanda reisen

(rsn) – Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) wird entgegen ihres bisherigen Plans nun doch an den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali an den Start gehen. Das teilte

27.08.2025Ceratizit Pro Cycling wird zum Jahresende aufgelöst

(rsn) – Bittere Neuigkeiten für den deutschen Frauen-Radsport: Das Women´s WorldTeam Ceratizit Pro Cycling wird im Jahr 2026 nicht mehr zum Profi-Peloton gehören. Wie der deutsche Rennstall am Di

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)
  • Muur Classic Geraadsbergen (1.1, BEL)
  • Tour of Routhe Salvation (2.2, TUR)