--> -->
11.03.2025 | (rsn) – Am zweiten Tag von Tirreno-Adriatico waren die Sprinter am Zug. Auf den 192 Kilometern zwischen Camaiore nach Follonica gab es lediglich eine Bergwertung, so kam es zum Kräftemessen der schnellen Leute. Am Ende konnte Jonathan Milan (Lidl – Trek) nach perfekter Vorarbeit seiner Teamkollegen bereits frühzeitig die Hände vom Lenker nehmen und den Etappensieg bejubeln.
Platz zwei ging mit zwei Radlängen Abstand an den Niederländer Maikel Zijlaard (Tudor), Dritter wurde der Franzose Paul Penhoet (Groupama – FDJ). Auftaktsieger Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) verteidigte problemlos sein blaues Führungstrikot.
Die Zielankunft in Follonica war vielen Fahrern bereits aus den Vorjahren bestens bekannt: Bereits 2023 (Sieger Fabio Jakobsen) und 2024 (Sieger Jasper Philipsen) absolvierte das Fahrerfeld eine jeweils nahezu identische Etappe. Das Finale wurde ebenfalls auf einem 18,1 Kilometer langen Rundkurs um die Stadt ausgefahren. Der Knackpunkt war dabei die letzte Rechtskurve 300 Meter vor dem Ziel – wer die Etappe gewinnen wollte, musste dort ganz vorne sein. Lidl – Trek setzte dies perfekt um. Mit vier Fahrern preschte das Team kurz vor der Flamme Rouge an die Spitze des Feldes, brachte Milan mit zwei Helfern bis kurz vor die letzte Kurve – und im Anschluss zog Simone Consonni seinem Kapitän mustergültig den Sprint an. Milan musste von vorne nur noch vollenden.
Im Vorjahr hatte es für Milan bei derselben Ankunft nur zu Rang neun gereicht. “Mit der Erfahrung von damals war es diesmal schon viel besser. Die Jungs haben mich perfekt abgeliefert und ich muss mich bei ihnen bedanken. Wir haben es so gemacht, wie wir es geplant haben“, so der 24-jährige Italiener im Siegerinterview. Mit dem 20. Sieg seiner Profikarriere übernahm Milan auch die Führung in der Sprintwertung.
Inmitten eines illustren Sprinterfeldes war der zweite Platz von Zijlaard derweil eine kleine Überraschung – auch wenn er gegen Milan chancenlos war. “Wenn man sieht, auf welche Art und Weise Milan gewinnt, dann ist er ziemlich unschlagbar hier. Ich bin hier als Ersatz für Arvid (De Kleijn, d. Red.) und die Jungs haben sich heute voll für mich abgearbeitet. Da ist der zweite Platz nicht schlecht. Arvid fehlt uns natürlich. Aber die Show geht weiter und wir müssen jede Möglichkeit, die sich uns bietet, versuchen zu nutzen.“, sagte Zijlaard im Ziel.
Andere hochgehandelte Namen hatten hingegen das Nachsehen: Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) belegte Rang vier, Sam Bennett (Decathlon – AG2R) landete auf Platz sechs und Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) kam nach einem Sturz zehn Kilometer vor dem Ziel und folgender Aufholjagd auf Rang 15 an. Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) kam im Sprint nicht zum Zug und beendete die Etappe auf Platz 41.
In der Gesamtwertung bleibt Ganna zwar vorn. Mit dem Tagessieg und der damit verbundenen Zeitgutschrift schiebt sich Milan jedoch auf Platz zwei vor, 19 Sekunden beträgt der Rückstand auf seinen Landsmann. Auf Rang drei folgt der Spanier Juan Ayuso (UAE Team Emirates - XRG), der sich unterwegs eine Sekunde Zeitbonifikation sicherte und 22 Sekunden Rückstand aufweist.
Mit dem Start der Etappe ergriff Manuele Tarozzi (VF Group - Bardiani CSF - Faizanè) die Initiative und fuhr dem Feld davon. Allerdings fand er für sein Fluchtunterfangen keinen Begleiter und zog daraufhin als Solist durch. Viel zu gewinnen gab es auf diesem Teilstück allerdings nicht: Einzige Hürde war 60 Kilometer vor dem Ziel die Bergwertung in Canneto.
Der Vorsprung von Tarozzi betrug maximal 4:30 Minuten und pendelte sich schließlich bei rund vier Minuten ein. Im Feld leisteten insbesondere Lidl – Trek und Visma – Lease a Bike die Nachführarbeit und reduzierten den Abstand bis zur Etappenhälfte auf etwa zwei Minuten.
Erstmals Bewegung ins Feld kam bei der Sprintwertung nach 111 Kilometern in Casino di Terra. Ausreißer Tarozzi sicherte sich dort die drei Sekunden Zeitbonifikation, im Feld dahinter gewann Milan mit einem kräftigen Antritt Platz zwei vor Ayuso. Der Abstand zum Ausreißer betrug zu diesem Zeitpunkt nur noch 1:20 Minuten, sodass Davide Bais und Alessandro Tonelli (beide Polti VisitMalta) die Situation nutzen, und aus dem Feld attackierten. Beide schlossen schnell die Lücke zu Tarozzi und bildeten mit Beginn des Anstiegs nach Canneto (4,1 Kilometer lang, im Schnitt 3,8 Prozent steil) ein Ausreißertrio.
Das Streckenprofil der 2. Etappe von Tirreno-Adriatico | Foto: Veranstalter
Gegen seine deutlich frischeren Begleiter war Tarozzi dann machtlos, Bais griff kurz vor der Kuppe an und holte sich die Bergwertung sowie die Führung in der Sonderwertung. Im Anschluss hielt das Feld die Fluchtgruppe dann an der kurzen Zeile und begrenzte den Rückstand auf maximal 45 Sekunden.
37 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht von Bais, Tonello und Tarozzi beendet. Kurz zuvor kam es zudem zu einem Sturz im Feld, in dessen Folge David Gaudu (Groupama – FDJ) das Rennen aufgeben musste. Ab 25 Kilometer vor dem Ziel begannen die gewohnten Positionskämpfe zwischen den Klassement- und Sprinterteams an der Spitze des Feldes.
Das Finale wurde auf einem 18,1 Kilometer langen Rundkurs ausgefahren, auf dem Ineos Grenadiers kurzzeitig versuchte, das Feld an einer Passage am Meer per Windkante auseinanderzufahren. Allerdings blieb der Großteil des Pelotons zusammen. In der Hektik kam es anschließend jedoch zu weiteren Stürzen, wobei es auch Groenewegen erwischte. Zwar kämpfte sich der Niederländer mit seinen Teamkollegen zurück ins Feld, mit dem Ausgang des Rennens hatte er jedoch nichts mehr zu tun.
Deutlich besser lief es für Milan, der sich in einem lang gezogenen Sprint von der Spitze aus seinen insgesamt dritten Etappensieg bei Tirreno-Adriatico holte.
Results powered by FirstCycling.com
18.03.2025Visma macht sich keine Sorgen wegen Uijtdebroeks‘ Problemen(rsn) – Nachdem er auf der Königsetappe von Tirreno-Adriatico wieder über Taubheitsgefühle in den Beinen geklagt hatte, stieg Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike) am letzten Tag der italien
17.03.2025Milan will bei Mailand-Sanremo nicht nur um Platz zwei fahren(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt – trotz Sturz. Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) zwei Etappen und die Punktewertung gewonnen. Sein Fokus richtet sich nun auf
17.03.2025Kronprinz Ayuso setzt ein starkes Zeichen Richtung Giro(rsn) – In einer Radsport-Welt, die von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) beherrscht wird, muss man das Maximum aus seinen Gelegenheiten herausholen. Wenn man dazu noch ein Teamkollege des Sl
16.03.2025Bennett sprintet beim Tirreno-Finale in die Weltelite zurück(rsn) - Jonathan Milan (Lidl – Trek) sah schon wie der sichere Sieger der Abschlussetappe des Tirreno Adriatico in San Benedetto del Tronto aus, da flog auf der rechten Bahn noch ein Mann in der bla
16.03.2025Bei Kälte und Regen: Ayuso holt sich den Dreizack vor Ganna(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat sich nach der Baskenland-Rundfahrt im letzten Jahr bei Tirreno-Adriatico seinen zweiten Gesamtsieg in der WorldTour gesichert. Auf den abschließend
16.03.2025Uijtdebroeks: Taubheitsgefühle in den Beinen sind wieder zurück(rsn) – Zu Beginn der Saison schien es, als ob Cian Uijtdebroeks seine gesundheitlichen Probleme des vergangenen Jahres überwunden hätte. Der Belgier musste im vergangenen Herbst die Vuelta a Esp
16.03.2025Viel investiert, nicht gewonnen und trotzdem zufrieden(rsn) - Nein, Red Bull – Bora - hansgrohe besteht bei Tirreno – Adriatico nicht nur aus Roger Adria. Der Spanier steuerte bei der 60. Ausgabe der Fernfahrt bisher die Etappenplatzierungen 3, 5 und
15.03.2025Highlight-Video der 6. Etappe von Tirreno-Adriatico(rsn) – Nachdem er sich bei Tirreno-Adriatico im vergangenen Jahr Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) geschlagen geben musste, ist Juan Ayuso (UAE Team Emirates – XRG) auf bestem Weg, sich b
15.03.2025Ayuso krönt sich auf der Königsetappe, Hindley Dritter(rsn) – Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) hat die Königsetappe der 60. Ausgabe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) gewonnen. Nach 163 Kilometern war er bei der Bergankunft in Frontignano acht Sekunde
15.03.2025Van der Poel hadert mit verpasstem Sieg – aber die Form stimmt(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) war auf der anspruchsvollen 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) der Schnellste im Sprint einer reduzierten Favoritengruppe. Zum Sieg reichte es
15.03.2025Ganna kämpft mit Thomas´ Motivationshilfe um Tirreno-Sieg(rsn) – Seit dem Auftaktzeitfahren trägt Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) das Blaue Trikot des Gesamtführenden bei der 60. Austragung von Tirreno-Adriatico (2.UWT). Und der 28-jährige Piemontese
14.03.2025Ausreißer Dversnes gibt van der Poel & Co. das Nachsehen(rsn) – Lange sah es auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico (2.UWT) so aus, als würden die Favoriten den Tagessieg unter sich ausmachen, doch letztendlich gab ihnen Ausreißer Fredrik Dversnes (Un
04.11.2025Visma holt MTB-Talent Sadnik auf die Straße und Riedmann geht (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor (rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u
04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training (rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b
04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“ (rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp
04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“ (rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure
04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour (rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France
04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung (rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple
04.11.2025Reif für den Zirkus? Leknessund glänzt auf der Bühne (rsn) - Andreas Leknessund hat auch im kommenden Jahr noch einen Vertrag beim norwegischen Team Uno-X Mobility. Doch auch wenn dieser Kontrakt ausläuft und nicht verlängert werden sollte - wovon bei
04.11.2025Aus Meijering wird künftig Meijer (rsn) - Die Niederländerin Mareille Meijering wird künftig unter dem Namen Mareille Meijer unterwegs sein. Die 30-jährige Teamkollegin von Liane Lippert und Marlen Reusser beim spanischen Movistar-
04.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt
03.11.2025Roglic über Lipowitz: “Natürlich kann er mithalten“ (rsn) – Für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) ging die Saison endgültig mit dem Tour-Kriterium in Singapur zu Ende. Der 35-Jährige feierte 2025 – aus seiner Sicht - "nur“ drei
03.11.2025Van der Poel testet noch unveröffentlichtes Canyon-Rad (rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) wurde bei einer Trainingsausfahrt auf einem noch unveröffentlichten Canyon-Rad gesichtet. Der Niederländer, der auch in Spanien einen Wohnsitz hat