--> -->
20.02.2025 | (rsn) – Lange Zeit sah es so aus, als würde das vierte Teilstück der UAE Tour (2.UWT) mehr werden als eine klassische Sprinteretappe. Mehrere Windstaffeln und ihre Besetzungen boten das Potenzial, die enge Gesamtwertung kräftig durcheinanderzuwirbeln.
Erst drei Kilometer vor dem Ziel schaffte das Hauptfeld mit den meisten Klassementfahrern den Anschluss an die Spitze, in der sich weder der Führende Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) noch der Gesamtzweite Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) genauso wenig wie das Gros der Sprinter eine Blöße gaben. Von denen hatte letztlich einmal mehr Jonathan Milan (Lidl – Trek) die besten Beine. In Umm al Quwain direkt an der Küste des Persischen Golfes sicherte der Italiener sich seinen zweiten Tagessieg in den Emiraten.
Am Ende eines langen Sprints kam Europameister Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) fast noch auf gleiche Höhe, musste sich am Ende aber doch mit Rang zwei begnügen. Dritter wurde mit Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) ein weiterer Belgier. Der Kölner Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) beendete das Rennen als Achter. In den Top 10 der Gesamtwertung änderte sich nichts.
"Ich glaube, ich bin ein bisschen zu früh losgesprintet“, gab Milan im Flash-Interview im Ziel zu. "Aber am Ende hat mein Tigersprung im Foto-Finish dafür gesorgt, dass ich gewonnen habe. Deshalb bin ich natürlich sehr glücklich“, fügte er an.
Der 24-jährige Italiener, der Pogacar durch seinen Sieg von der Spitze der Punktewertung verdrängte, ergänzte, dass er sich auch in den Windkantensituationen während des Rennens ziemlich wohl gefühlt habe. "Die machen ein Rennen immer etwas interessanter. Ich mag das, und ich denke, es ist auch wirklich wichtig für die Klassiker, das hier zu üben. Da bekommt man etwas mehr Erfahrung damit, wie man sich bewegen muss im Feld und wo man aufpassen muss und so weiter. Heute waren wir die ganze Zeit bereit dafür und ich denke, wir haben uns als Team wirklich perfekt bewegt."
Auch am fünften Tag könnten nochmals Situationen entstehen wie die, für die auf der 4. Etappe in erster Linie Alpecin und UAE verantwortlich waren. "Natürlich sorgt diese Art von Rennen auch ein bisschen für eine Vorselektion unter den Sprintern, denn jedem haben im Verlauf des Tages schon mal etwas die Beine weh getan“, sagte Milan. Bestes Beispiel war dafür Sam Welsford (Red Bull – Bora – hansgrohe), den trotz guter Ausgangsposition im Sprint schnell die Kräfte verließen.
Auch dessen Teamkollege Ben Zwiehoff zählte zu den Verlierern des Tages. Als einziger Fahrer aus den Top 30 hatte er nicht den Sprung in die Spitzengruppe geschafft. Geschuldet war das einem Unfall in einem Kreisverkehr, bei dem er und Einer Rubio (Movistar) vom Rad mussten, kurz bevor sich rund 15 Kilometer vor dem Ziel neue Windstaffeln bildeten. Dadurch büßte der 30-Jährige seine 14. Position in der Gesamtwertung ein. Dort belegt nun Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) als bester Deutscher den 15. Platz. Der Gesamtzweite Tarling, dessen Rückstand auf Pogacar unverändert 18 Sekunden beträgt, verteidigte das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
Dorde Duric (Solution Tech – Vini Fantini) und Michael Leonard (Ineos Grenadiers) gingen mit dem Startschuss auf die Reise und bestimmten in der Folge die Etappe. Während der Serbe ums Schwarze Trikot kämpfte und den ersten Zwischensprint gewann, bei dem Finn Fisher-Black (Red Bull – Bora – hansgrohe) im engen Kampf in der Gesamtwertung aus dem Feld heraus noch eine Bonussekunde abstaubte, schien es Leonard nur um ein paar intensivere Trainingskilometer zu gehen.
Die beiden machten ihr Ding – bis sich 55 Kilometer vor dem Ziel im Feld plötzlich Windstaffeln bildeten. Initiiert von Alpecin – Deceuninck, setzte sich eine Gruppe von gut 20 Fahrern ab. Mit dabei waren neben Pogacar auch alle Topsprinter, UAE Emirates und Lidl – Trek waren die am zahlreichsten vertretenen Teams. Zwischenzeitlich war das Feld in vier Teile zerbrochen, zwischen der ersten und der zweiten lag maximal eine halbe Minute. Nach gut zehn Kilometern war der Spuk dann wieder vorbei.
Das Streckenprofil der 4. Etappe der UAE Tour | Foto: Veranstalter
In der ersten Staffel verschwunden waren auch die Ausreißer, die es nicht bis zum zweiten Zwischensprint des Tages geschafft hatten. Allerdings war der Sprint auch noch nicht erreicht, nachdem das Feld wieder geschlossen unterwegs war. Und so durften die Protagonisten der vergangenen Tage nochmal ran. Solution Tech – Vini Fantini und VF Group – Bardiani CSF – Faizané kämpfen verbissen um das Trikot, das nach hartem Kampf am Ende dann zu Duric weiterwanderte, der auch den zweiten Sprint für sich entschieden hatte.
Dennoch hatten die Profis noch nicht ihr gesamtes Spektakel-Potenzial verschossen. 15 Kilometer vor dem Ziel sorgte UAE Emirates erneut dafür, dass sich das Feld auf der Windkante nochmals zerlegte. Das Gros der Sprinter hatte es wieder nach vorne geschafft, doch im Kampf ums Gesamtklassement gerieten Pablo Castrillo, Ivan Romeo (beide Movistar), Fisher-Black und Titelverteidiger Lennert Van Eetvelt (Lotto) plötzlich unter Druck, weil keiner den Sprung in die diesmal sogar mehr als 40 Fahrer starke Spitzengruppe geschafft hatte.
Vor allem aufgrund der Arbeit von Team Bahrain Victorious, das Pello Bilbao wieder nach vorne bringen wollte, gelang drei Kilometer vor dem Ende aber doch wieder der Zusammenschluss. Dann ging es nur noch um den Tagessieg. Jayco – AlUla hatte rund um den finalen Kilometer lange gute Aktien und war vorne am stärksten vertreten. Dylan Groenewegen konnte die numerische Überlegenheit aber nicht nutzen. Dann war es wieder Milan, der am Ende eines langen Sprints die Nase knapp vorn hatte.
Results powered by FirstCycling.com
25.02.2025U23-Weltmeister Behrens muss mehrere Wochen pausieren(rsn) – Das dritte Rennen als Profi brachte für Niklas Behrens (Visma – Lease a Bike) das erste DNF seit 2023. Der U23-Weltmeister war bei seiner WorldTour-Premiere auf der Schlussetappe der UAE
24.02.2025Pogacar und Vingegaard zu Saisonbeginn im Gleichschritt(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) sind nicht nur programmgemäß in die Saison 2025 gestartet. Die beiden Tour-de-France-Gewinner der ve
23.02.2025Bilbao dreht am Jebel Hafeet die Zeit zurück(rsn) - Meide jeden unter 30, so könnte das Motto der UAE Tour lauten. Denn die seit 2019 ausgetragene WorldTour-Veranstaltung in den Emiraten ist kein Rennen für die Routiniers im Feld. Immer wiede
23.02.2025Pogacar stürmt am Jebel Hafeet zum dritten Gesamtsieg(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) auch die zweite Bergetappe der UAE Tour (2.UWT) für sich entschieden und souverän seinen dritten Ges
23.02.2025Gestürzt: Behrens, Froome und de Kleijn müssen UAE Tour aufgeben(rsn) – Nach nur wenigen Kilometern der Schlussetappe der UAE Tour hat U23-Weltmeister Niklas Behrens in Folge eines Sturzes das Rennen aufgeben müssen. Das bestätigte sein Team Visma – Lease a
22.02.2025Gelangweilter Pogacar “bewundert die Stadt“ (rsn) – “Ein ruhiger Tag im Büro“ ist die Übersetzung einer im englischen Sprachraum gängigen Phrase, wenn es darum, bemüht zu versuchen, Langeweile ein wenig positiver zu umschreiben. Abges
22.02.2025Groenewegen und Gaviria treten nicht mehr an(rsn) - Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) tritt nicht mehr zum Start der 6. Etappe der UAE Tour (2. UWT) an. Der Niederländer, der am Vortag in einen der Stürze im Finale verwickelt war, muss darauf
21.02.2025Pogacar sorgt mit Jux-Attacke nach Pipipause für schnellste UAE-Etappe(rsn) – Tadej Pogacar hat aus einem Scherz heraus die 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) belebt und so mit dafür gesorgt, dass sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,7 km/h zur schnellsten M
21.02.2025Jury-Fahrzeug sorgt für Ärger bei den Sprinter-Teams im Peloton(rsn) – Der Vorstoß von Tadej Pogacar mit seinem Teamkollegen und Landsmann Domen Novak (UAE – Emirates – XRG) in die Ausreißergruppe des Tages hat auf der 5. Etappe der UAE Tour (2.UWT) für
21.02.2025Nach chaotischem Finale hat Merlier Grund zu jubeln(rsn) - Wie erwartet endete auch die 5. Etappe der UAE Tour mit einer Sprintentscheidung. Auf den letzten gut drei Kilometern des insgesamt 160 Kilometer langen Teilstücks rund um Dubai mit Ziel an d
20.02.2025Jakobsen meldet sich mit furiosem letzten Kilometer zurück(rsn) - Kaum hatte Teamchef Iwan Spekenbrink seinem Top-Sprinter Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL ) in einem Interview mit wielerflits.nl sein Vertrauen ausgesprochen, zahlte es ihm dieser auf der zw
19.02.2025Pogacar lässt am Jebel Jais Prophezeiung wahr werden(rsn) – Er hatte es vorausgesagt und am Ende auch alles dafür getan, dass es dazu kam. Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat die 3. Etappe der UAE Tour gewonnen, die nach 181 Kilometern mit
28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz (rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b
28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf (rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet
28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben (rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu
28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“ (rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa
28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst (rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg
28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel? (rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze
27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will (rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea
27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück (rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a
27.12.2025Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen (rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews
27.12.2025Ex-Profi Hoste macht auf Alkoholsucht aufmerksam (rsn) – In den 2000er Jahren war Leif Hoste mehrfach nah dran am Sieg bei der Flandern-Rundfahrt. 2004, 2006 und 2007 wurde er Zweiter. Nach seiner 15 Jahre währenden Karriere als Radprofi, die 201