Milan Zweiter der Bemer Cyclassics

Kooij ist in Hamburg der Schnellste der Schnellen

Von Guido Scholl

Foto zu dem Text "Kooij ist in Hamburg der Schnellste der Schnellen"
Olav Kooij (Visma - Lease a Bike) hatte auf der Mönckebergstraße das Rad vorn. | Foto: Cor Vos

08.09.2024  |  (rsn) - Der Niederländer Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 27. Auflage der Bemer Cyclassics im Massensprint vor Jonathan Milan (Lidl – Trek) gewonnen. Auf der Mönckebergstraße setzte sich der 22-Jährige in einem langen Spurt gegen den etwas endschnelleren Italiener durch. Dritter wurde Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) vor Jordi Meeus (Red Bull – Bora – hansgrohe) und Altstar Alexander Kristoff (Uno-X Mobility).

Auf den weiteren Plätzen kamen Alex Zingle (Cofidis), Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Mike Teunissen (Intermarché – Wanty) ins Ziel. Die Top 10 komplettierten Matteo Trentin (Tudor – Pro Cycling) und Stefano Oldani (Cofidis). Die deutschen Sprinter blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Als bester wurde Nikias Arndt (Bahrain Victorious) 17.

"Ich hatte eine gute Woche Zeit, um mich von meinem Sturz zu erholen. Meine Jungs haben mich motiviert“, erklärte der Sieger im Ziel. Im Finale habe sein Team ihn in eine gute Position gebracht. "Wir wussten, wie wichtig es war, hier weit vorn zu sein“, betonte Kooij. Im Sprint sei er dann einfach Vollgas gefahren.

So liefen die Bemer Cyclassics:

Zunächst einmal mussten sich die Profis in Geduld üben. Denn wegen schwerer Stürze im 100-Kilometer-Rennen der Hobbyfahrer erfolgte der Start 45 Minuten verzögert. Die Strecke wurde daher um 21 Kilometer verkürzt.

Eine prominent besetzte Ausreißergruppe bestimmte den Großteil der verbliebenen 178 Kilometer: Remi Cavagna (Movistar), Stefan de Bod (EF Education - Easy Post), Taco van der Hoorn (Intermarché - Wanty), Michael Morkov (Astana Qazaqstan), Cyrus Monk (Q36.5) und Andrea Vendrame (Decathlon - AG2R - La Mondiale) fuhren einen Vorsprung von bis zu 7:30 Minuten heraus. Noch auf dem Weg zurück nach Hamburg reduzierten Alpecin – Deceuninck, Lotto – Dstny und Soudal – Quick-Step die Lücke auf unter drei Minuten.

Das Streckenprofil der Bemer Cyclassics | Foto: Veranstalter

Nach einem Massensturz etwa 75 Kilometer vor dem Ziel, bei dem außer Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) auch Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) und Ivan Garcia Cortina (Movistar) zu Boden gingen, wurde Cavagna zurückbeordert, um hinten Arbeit für seine Mannschaft zu verrichten. Monk führte die Gruppe kurz darauf vor de Bod und Morkov über die erste Bergwertung am Waseberg. Merlier musste aufgrund der Sturzfolgen ebenso aufgeben wie etwas später Max Kanter (Astana Qazaqstan) und Caleb Ewan (Jayco – AlUla), der zweimal zu Fall kam.

Nachdem zuvor Alpecin – Deceuninck, Lotto – Dstny und Soudal Quick-Step um die Nachführarbeit bemüht waren, stiegen im Anschluss an die erste Überfahrt auch Visma – Lease a Bike, Lidl – Trek und Red Bull - Bora – hansgrohe mit ein. Bei der ersten Zielpassage an der Mönckebergstraße hatte das Feld den Abstand bereits auf 2:05 Minuten reduziert. Auch danach wurde das Rennen nicht mehr langsamer – im Gegenteil: In der Anfahrt zur zweiten Waseberg-Passage wurden die Ausreißer 25 Kilometer vor dem Ziel eingesammelt.

Am Steilstück attackierte der Spanische Meister, Alex Aranburu (Movistar), während unter anderem John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL) aus dem Feld zurückfiel. Nach der Bergwertung löste sich Fabio Christen (Q 36.5) und schaffte kurz darauf den Anschluss an Aranburu. Dieses Duo baute seinen Vorsprung auf 35 Sekunden aus, ehe hinten im Feld das Team Uno-X Mobilitydie Schlagzahl wieder erhöhte.

Im letzten Anstieg zum Waseberg löste sich Aranburu von Christen, während aus dem Hauptfeld mehrere Fahrer angriffen, ohne sich richtig absetzen zu können. Der Spanische Meister kam mit 20 Sekunden Vorsprung über die Kuppe, wurde dann aber 12 Kilometer vorm Ziel gestellt, da die Teams der verbliebenen Sprinter Einigkeit demonstrierten. Etwa 60 Mann jagten danach dem Ziel im Herzen der Hansestadt entgegen.

Red Bull - Bora - hansgrohe führte das Feld auf den letzten Kilometer. Dann eröffnete Intermarché das Finale zusammen mit Visma – Lease a Bike. Kooij sprintete aus Christophe Laportes Windschatten heraus und war früh vorn. Milan kam mit der höchsten Endgeschwindigkeit herangeflogen, konnte aber nur noch Girmay auf Platz drei verdrängen.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

26.12.2025Storer kritisiert Ex-Team: “In Gewohnheiten festgefahren“

(rsn) – Der “moderne Radsport“ ist in aller Munde, aber offenbar noch nicht in jedem Team angekommen. Vor einigen Tagen hatte Arne Marit, Spät-Neuzugang bei Red Bull – Bora – hansgohe, bei

26.12.2025Van-Dijke-Zwillinge drängen auf mehr gemeinsame Einsätze

(rsn) – Familienbande sind stark. Das wissen auch Tim und Mick van Dijke. Die Zwillingsbrüder haben ihr erstes gemeinsames Jahr bei Red Bull – Bora – hansgrohe hinter sich, nachdem sie zuvor me

26.12.2025Van der Poel macht es in Gavere gegen Nys spannend

(rsn) – Beim Weltcup in Gavere hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seine weiße Weste bewahrt. In der 7. von neun Runden fuhr er seinem letzten Begleiter Thibau Nys (Baloise – Glowi

26.12.2025“Nicht sehr soziale“ Brand dominiert auch in Gavere

(rsn) – Das Zählen geht weiter. Bei ihrem Sieg im Weltcup von Gavere hat Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) die 57. Podiumsplatzierung in Serie eingefahren. Außerdem war es ihr 14. Sieg beim

26.12.2025Ziel nach starkem Jahr: “Die zweiten Plätze in Siege umwandeln“

(rsn) – Das sei verraten: So weit vorne wie Max Kanter (XDS – Astana) landete in der RSN-Jahresrangliste 2026 kein anderer deutscher Sprinter. Das liegt zum einen daran, dass lange Zeit dominieren

26.12.2025Mit Uno-X bei den Topsprinterinnen angeklopft

(rsn) – Linda Zanetti (Uno-X Mobility) ist 2025 zu einem der Shootingstars im internationalen Peloton geworden. Nach zwei Jahren beim UAE-Team und einem bei Human Powered Health schloss sich die Sch

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

26.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen worden war, wurde der

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)