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23.06.2024 | (rsn) – Zwar dominierte die frühe Ausreißergruppe um den späteren Deutschen Meister Marco Brenner (Tudor) das Straßenrennen von Bad Dürrheim, doch auch die Nominierung der fünf deutschen Olympia-Kandidaten, von denen nur zwei nach Paris dürfen, hat den Ausgang der Deutschen Meisterschaften mit beeinflusst.
Denn John Degenkolb (dsm-firmenich - PostNL), Nils Politt (UAE Team Emirates), Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), Max Walscheid (Jayco - AlUla) und Georg Zimmermann (Intermarche – Wanty), die von Bundestrainer André Greipel am Vorabend der Titelkämpfe offiziell in die engere Wahl genommen worden waren, kontrollierten sich gegenseitig, damit sich keiner von ihnen einen Vorteil für die Olympischen Spiele herausfahren konnte. Somit hatte keiner von ihnen die Chance, sich besonders zu profilieren.
___STEADY_PAYWALL___Das räumte auch Greipel gegenüber radsport-news.com ein. "Das Rennen hat nicht viel dabei geholfen, eine (Olympia-)Entscheidung zu treffen. Dass Nils (Politt) und Schachi (Max Schachmann) und (Georg) Zimmermann gebrandmarkt waren, das hat man gesehen. So kann man in einem Rennen viel kaputtmachen, aber das ist schon oft genug bei einer Deutschen Meisterschaft passiert“, sagte der ehemalige Weltklassesprinter im Ziel.
Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) war auf Platz zehn der beste der fünf deutschen Olympia-Kandidaten. | Foto: Cor Vos
"Jeder hat Manndeckung gemacht und keinen anderen fahren lassen. Wir haben uns hinten gekillt und die vorn sind einen Großteil des Rennens in der Gruppe gleichmäßiges Tempo gefahren. Das hat im Endeffekt den Unterschied gemacht, dass sich diese Gruppe so extrem weit absetzen konnte“, beschrieb Degenkolb im Ziel gegenüber RSN die durch die Konstellation ausgelöste Patt-Situation. “Das war mir aber schon vorher klar. Das ist Part of the game“, fügte der Oberurseler grinsend an.
"Unser Olympiameeting gestern hat das Ganze heute sicher neutralisiert. Ich gehörte mit zu den Favoriten und Nico (Denz) auch. John (Degenkolb), Nils (Politt) und (Jannik Steimle) ebenso. Es haben sich alle neutralisiert“, fand auch Schachmann, der gerne nach 2019 und 2021 wieder den Titel geholt hätte. Daraus wurde aber nichts. "Am Ende war keiner der Fünf von gestern vorn dabei. Wir haben uns alle neutralisiert“, so der Zweite der Zeitfahrmeisterschaften.
Max Walscheid (Jayco – AlUla) wurde durch einen frühen Radwechsel zurückgeworfen. | Foto: Cor Vos
Walscheid hatte das Pech eines frühen Defekts, der seine Pläne durcheinander brachte. “Mir ist bei der ersten Zielüberfahrt jemand in den Schalter gefahren. Der war danach komplett verbogen. Insofern musste ich dreimal anhalten, um das Rad zu tauschen. Auf dem Trainingsrad hatte ich ein nicht ganz so schnelles Setup, deswegen wollte ich unbedingt wieder zurück auf das erste Rad“, berichtete der Heidelberger gegenüber RSN. “Ich bin von Florian Monreal technisch gut supported worden. Die haben das Rad gerichtet und ich konnte irgendwann auf mein Wettkampfrad zurückwechseln“, bedankte er sich beim Teamchef von Lotto – Kern Haus für die Hilfe.
Doch bis Walscheid wieder wettkampftauglich unterwegs war, war die letztlich entscheidende Fünfergruppe um Marco Brenner längst auf und davon. Walscheids Meinung nach hatte die Konstellation um die Olympia-Kandidaten allerdings keinen Einfluss auf den Rennverlauf: “Ich kann nicht für die andern Vier sprechen, aber aus meiner Sicht nicht. Ich habe nicht versucht, einen der anderen hinter mir zu lassen. Die Musik ging vorn ab und da muss man dabei sein“, betonte er.
Vorn dabei war aber keiner der fünf Olympia-Kandidaten, als sich das Spitzenquintett bildete!
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