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Aldag zu Boras Verletzungspech: “Schläge ins Gesicht“

Von Joachim Logisch aus Roubaix und Matthias Seng

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Bora-Sportdirektor Rolf Aldag | Foto: Cor Vos

09.04.2024  |  (rsn) – Zwar hat Bora – hansgrohe in den ersten Monaten der Saison acht Siege eingefahren. Doch in den Gesamtwertungen bei Mehretappenrennen blieb das Team hinter den Erwartungen zurück. Ausgerechnet der neu verpflichtete Star Primoz Roglic weist, abgesehen vom Etappensieg zum Auftakt der Baskenland-Rundfahrt, eine durchwachsene Bilanz auf und kam bei gleich zwei Stürzen glimpflich davon. 

Vor allem beim zweiten auf der 4. Etappe, bei dem sich unter anderem Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Remco Evenepoel schwer verletzten, konnte der Slowene von Glück reden, dass er sich bei dem Aufprall gegen eine Betonrinne keine Knochenbrüche zuzog.

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“Da musst du echt dankbar sein, dass es so ausgeht. Aber er war im Gelben Trikot, was für uns ein gutes Resultat gewesen wäre“, blickte sein Sportdirektor Rolf Aldag im Ziel von Paris-Roubaix auf die Rundfahrt im spanischen Nordwesten zurück, die sein Kapitän mit Prellungen und Hautabschürfungen vorzeitig beenden musste.

Glück um Unglück hatte Primoz Roglic, dass er sich bei gleich zwei Stürzen im Verlauf der Baskenland-Rundfahrt nicht schlimmer verletzte. | Foto: Cor Vos

Zwar kann Roglic bereits wieder auf der Rolle trainieren, wann der Giro-Sieger aber wieder ins Feld wird zurückkehren können, steht noch nicht fest. “Wie es weitergeht, wissen wir so richtig noch nicht. Zuerst schauen die Ärzte, dann die Physiotherapeuten“, sagte Aldag, der einen gewissen Frust nicht verbergen konnte. “Wir haben einen großen Schritt gemacht, holen einen Kandidaten, der eine Grand Tour gewinnen kann und dann lief es schon bei Paris-Nizza nicht und auch im Baskenland ging einiges schief. Und dann mit gesundheitlichen Folgen. Das ist nicht so toll“, fügte er an.

Schlimme Nachricht aus Teneriffa

Eine viel schlimmere Nachricht erreichte ihn aus Teneriffa, wo Lennard Kämna vergangene Woche bei einer Trainingsausfahrt von einem nach links abbiegenden Auto erfasst wurde und sich schwere Verletzungen zuzog. Der 27-Jährige musste auf der Intensivstation behandelt werden, die er mittlerweile wieder verlassen konnte. Bei dem Zusammenstoß zog sich Kämna ein schweres Thoraxtrauma mit Rippenfrakturen und eine Lungenprellung zu, wie Bora – hansgrohe am Sonntag mitteilte.

An den geplanten Start bei der Italien-Rundfahrt, wo der Fischerhuder gemeinsam mit Neuzugang Daniel Martinez sein Team anführen sollte, ist natürlich nicht zu denken. “Für den Giro müssen wir etwas umplanen, die Doppelspitze wird es nicht geben. Das sind echt Schläge ins Gesicht“, sagte Aldag, der auf der Habenseite zumindest den achten Platz in Roubaix von Jordi Meeus verbuchen konnte, nachdem der Belgier im Velodrom den Sprint der ersten größeren Verfolgergruppe für sich hatte entscheiden können.

Dagegen fällt Lennard Kämna nach einem Trainingsunfall, bei dem ihm ein Auto die Vorfahrt nahm, mit schweren Verletzungen auf unbestimmte Zeit aus. | Foto: Cor Vos

Und auch im Baskenland gab es eine weitere positive Entwicklung zu vermelden. Nach Jahren mit Erkrankungen und Verletzungen scheint Maximilian Schachmann wieder zurück auf dem Weg in die Weltspitze. Der zweimalige Deutsche Meister verpasste nach einer starken Vorstellung als Dritter der vorletzten Etappe nur knapp den 15. Sieg in seiner Profikarriere und den ersten seit dem vergangenen Sommer, als er eine Etappe der schwächer besetzten Sibiu Tour gewann.

Zwar fiel Schachmann auf dem schweren finalen Teilstück noch vom zweiten auf den 13. Platz des Gesamtklassements zurück – für Aldag stand aber fest, dass die Entwicklung beim 30-jährigen Berliner “in die richtige Richtung“ zeigt. “Er hat jetzt zwei Jahre gesundheitlich gekämpft, immer wieder kamen neue Probleme, da ist es schön, wieder einen Aufwärtstrend zu sehen. Jetzt kann man nach vorne schauen“, sagte Aldag über Schachmann, der nun bei den Ardennenklassikern beweisen kann, dass er auch bei den schweren Eintagesrennen gegen die Besten bestehen kann.

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