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21.07.2023 | (rsn) - Flachetappe, Massensprint, Sieg für Quick - Step. Das war lange Zeit die Regel bei der Tour de France. Die Männer, die die Vorarbeit der Sprintzüge erfolgreich abschlossen, hießen Mark Cavendish, Marcel Kittel und zuletzt Fabio Jakobsen. Bei dieser Tour war die Serie aber gerissen. Mit dem Wechsel des Sponsors Deceuninck zum Alpecin-Rennstall von Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen schien auch die Vorherrschaft im Massensprint zu diesem Team gewechselt zu sein.
___STEADY_PAYWALL___Auf der 18. Etappe kam es nun zur kuriosen Situation, dass es erst auf der Ziellinie zum Massensprint kam. Denn es gewann mit Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step) ein Mann aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe, die direkt mit dem Zieleinlauf eingeholt und dadurch zeitgleich mit dem Peloton gewertet wurde. “Ich kenne das sonst ja aus einer etwas anderen Perspektive“, scherzte Asgreen im Ziel.
Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step, 3.v.re.) in der Gruppe des Tages, die in Bourg-en-Bresse den Sprintern am Ende der 18. Etappe ein Schnippchen schlug. | Foto: Cor Vos
Aber der Gewinner der Flandern-Rundfahrt 2021 hatte sich die ganze Zeit Chancen ausgerechnet, obwohl sich der Vorsprung während der 18. Tour-Etappe über Stunden nur im Bereich von einer Minute bewegte. “Es ist oft am Ende einer Tour so, dass das Peloton ziemlich erschöpft ist und eine kleine Gruppe, die gut zusammenarbeitet, um den Sieg fahren kann“, erzählte er.
Asgreen lobte den Zusammenhalt der Gruppe und auch das blinde Verständnis. “Wir haben gar nicht groß miteinander geredet. Jeder hat sich einfach der Sache verschrieben. Wir wussten, wenn jeder seinen Job macht, könnte es gut für uns ausgehen. Das bedeutete auch, dass man sich nichts aufspart oder sich gegenseitig anguckt“, sagte er.
Asgreen selbst war zudem mehrfach motiviert. Zum einen ist Top-Sprinter Fabio Jakobsen, für den er sonst in der Vorbereitung tätig ist, nicht mehr bei der Tour dabei. “Ohne Fabio war ich besonders angestachelt, in den letzten Tagen etwas zu machen“, sagte er. Dazu kam die bisherige Siegflaute seines Rennstalls bei dieser Tour. “Wir haben eine lange Erfolgsgeschichte hier. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir mal ohne Sieg bei der Tour de France geblieben sind. Deshalb bedeutet mir und auch dem Team der Sieg jetzt sehr viel“, strich er den zusätzlichen Wert seines Erfolgs heraus.
Mit Zahlen kann man ihm nachhelfen. 2011 und 2012 waren die letzten Jahre, in denen Quick-Step kein Sieg gelang. Oft räumten sie mehrfach ab, vier Mal 2013 (mit Tony Martin, Mark Cavendisch und Matteo Trentin), fünfmal gleich 2017 (allesamt Siege von Marcel Kittel), fünfmal auch 2021 (einmal Julian Alaphilippe, viermal Cavendish). Asgreen, erst seit 2018 im Rennstall, kennt also nur das Sieggefühl bei der Tour. Die gewaltige Anzahl von insgesamt 50 Tour-Etappensiegen steht seit Teamgründung 2003 zu Buche. Das ist Ausdruck von Stärke und Tradition. Und dementsprechend grimmig muss in den letzten so erfolglosen Tagen auch die Stimmung im Teambus gewesen sein.
In der Sprintentscheidung erwies sich der Däne als der stärkste Fahrer des Spitzenquartetts. | Foto: Cor Vos
Aber das Wolfsrudel – so bezeichnet Teamchef Patrick Lefevere gern seine Fahrer – findet immer wieder ein neues Alpha-Tier, das Beute macht. Bei Asgreen handelt es sich dabei um einen ganz besonderen Fall. Denn die letzten anderthalb Jahre waren für ihn vor allem von Stürzen, Covid und einem Erschöpfungssyndrom gekennzeichnet. Mit seinem Ausstieg nach der 8. Etappe der letztjährigen Tour war für ihn auch die Saison 2022 beendet.
Erst langsam baute er sich wieder auf, merkte erstmals bei der Flandern-Rundfahrt in diesem Jahr, dass die alten Kräfte wieder kamen, als er Platz 7 belegte. Da polierte er schon die ungewöhnlich schlechte Klassikerbilanz seines Rennstalls auf. Jetzt ist er der Retter seines Teams.“Es war ein langer Weg mit einigen Up and Downs, seit Roubaix ist der Körper wieder normal, reagiert wieder normal. Die letzten Wochen vor der Tour fühlte ich mich endlich wieder stark und auf normalem Niveau!“, so Asgreen.
Der Däne konnte sich auch über Glückwünsche seines Landsmanns Jonas Vingegaard freuen. “Ja, das ist eine dänische Tour“, lachte der Gesamtführende und spielte dabei auch auf den Etappensieg von Mads Pedersen (Lidl – Trek) an. “Für Kasper freue ich mich ganz besonders, denn er hat schwierige Zeiten durchgemacht und sehr hart für diesen Sieg gearbeitet“, meinte Vingegaard.
Erschöpft, aber glücklich: Asgreen bejubelt mit seinen Teamkollegen seinen ersten Etappensieg bei einer Tour de France. | Foto: Cor Vos
Asgreen selbst war vor allem froh, dass die Leidenszeit endlich hinter ihm liegt. “Dieser Sieg ist für alle Leute, die mir in dieser Zeit nahestanden und mir geholfen haben“, sagte er. Endlich die Tiefs der letzten Monate abhaken zu können, das war auch seine Triebkraft als Mitglied der Ausreißergruppe.
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