“Am besten ging es im Stehen“

Simon Yates macht am Puy de Dome angeschlagen Boden gut

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Simon Yates macht am Puy de Dome angeschlagen Boden gut"
Simon Yates (Jayco - AlUla) konnte sich trotz einiger Blessuren vom Vortag am Puy de Dome vor der direkten Konkurrenz behaupten. | Foto: Cor Vos

09.07.2023  |  (rsn) – Sorgenvoll war Simon Yates in die 9. Etappe gegangen. Am Vortag hatte der Jayco-AlUla-Kapitän durch einen Sturz in der Schlussphase wertvolle 47 Sekunden verloren, dafür aber ein paar Blessuren eingesteckt. "Ich habe wie erwartet Schmerzen. Ich habe gut geschlafen, das ist immerhin positiv. Es ist nicht ideal, aber ich werde mein Bestes geben und wir werden sehen. Man weiß nie, wie der Körper nach einem Sturz reagiert", hatte der Brite noch am Start der Etappe in Saint-Léonard-de-Noblat gegenüber Eurosport gesagt.

Wie sich am Gipfel des Puy de Dome herausstellte, waren die Sorgen zwar vielleicht nicht unbegründet, aber wohl auch nicht zwingend notwendig. Denn abgesehen von den Mitgliedern der Spitzengruppe, die aber für das Gesamtklassement keine Rolle spielten, und den ohnehin mehr oder weniger außer Konkurrenz fahrenden Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) war Yates als 15. der Tageswertung der Beste von all denen, die sich Hoffnungen auf den dritten Podestplatz in Paris machen.

“Ich hatte viele Schmerzen über den ganzen Tag. Am besten ging es eigentlich im stehenden Fahren und auf so einem steilen Berg fährst du ja fast nur in dieser Position“, schilderte Yates bei ITV, nachdem er das Ziel erreicht hatte und sowohl auf Jai Hindley (Bora – hansgrohe) als auch Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) und seinen Zwillingsbruder Adam Yates (UAE Team Emirates) einige Sekunden gutgemacht hatte. Lediglich Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) erreichte noch zeitgleich mit ihm das Ziel.

Yates sprach dabei von “Glück“, richtig wohlgefühlt habe er sich nicht. Dabei ging der 30-Jährige, der vor der Tour zuletzt bei der Romandie-Rundfahrt Ende April im Sattel saß, die aber nicht beendete, sogar in die Offensive, nachdem er zu den Wenigen gehörte, die zuvor der Tempoverschärfung von Sepp Kuss (Jumbo – Visma) für Vingegaard überhaupt folgen konnten.

"Wollte Vorsprung nicht verspielen"

Als sein bereits abgehangener Bruder und Hindley fast wieder aufgeschlossen hatten, griff er an, um genau das zu verhindern. "Ich wartete auf die große Attacke (von Vingegaard und Pogacar, Anm. d. Red.), aber ich musste mich auch auf die anderen Fahrer konzentrieren. Deshalb bin ich von vorne gefahren. Ich wollte sie nicht hochziehen, aber wollte auch nicht meinen Vorsprung auf jene Fahrer verspielen, die schon hinter uns waren“, so Yates.

Zwar konnte er 1,2 Kilometer vor dem Ziel, als der Angriff des Slowenen dann erfolgte, nicht mehr mitgehen. Doch das war auch nicht entscheidend. Um sein bisher bestes Resultat bei der Tour, Platz sieben 2017, zu verbessern und vielleicht sogar aufs Podium zu springen – damit wäre ihm das dann bei jeder Grand Tour gelungen - sind die Konkurrenten andere. Und die hatte Yates, weiterhin Sechster, aber nur 22 Sekunden von Rang vier entfernt, im angeschlagenen Zustand im Griff. Den Ruhetag am Montag nimmt der Vuelta-Sieger von 2018 trotzdem gerne mit: “Da kann ich schauen, dass ich mich so gut es geht erhole.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

24.07.2023Pogacar vs. Vingegaard: Wer ist der beste Rundfahrer?

(rsn) – Wer ist der beste Rundfahrer der Welt? Für diesen inoffiziellen Titel kommen derzeit nur zwei Profis in Betracht: Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). D

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Groves gewinnt vorletzte Tour-Etappe als Solist

(rsn) - Mit einem 17 Kilometer langen Solo hat Kaden Groves (Alpecin - Deceuninck) die 20. Etappe der Tour de France gewonnen. Über 182 Kilometer zwischen Nantua und Portalier, die weitestgehend im R

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

26.07.2025Niewiadoma, Vollering & Co. über ihre Chancen bei der Tour de France Femmes

(rsn) – Die 4. Tour de France Femmes steht in den Startlöchern. Sobald die Männer ihre 20. Etappe hinter sich gebracht haben, machen sich die Frauen auf den Weg zu ihrer ersten Etappe. Der Ausgang

26.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

26.07.2025Onley nahm den Kampf ums Podium auf und verlor - vorerst

(rsn) - Oscar Onley (Picnic – PostNL) hatte vor dem Start der 19. Etappe der Tour de France hinauf in die Skistation La Plagne einen großen Kampf angekündigt, um Florian Lipowitz (Red Bull – Bor

26.07.2025Acht Monate auf Bewährung für den Flitzer von Valence

(rsn) – Für seinen kurzen Moment der in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, den die französische Polizei im Ziel der 17. Etappe der Tour de France mit einem gut getimten Bodycheck schnell wied

26.07.2025Warum griff Roglic nach La Plagne an, statt Lipowitz zu helfen?

(rsn) - Als Primoz Roglic zu Beginn der 19. Etappe der Tour de France plötzlich attackierte, sah es nach einer guten Taktik aus, um Florian Lipowitz im Kampf um das Podium und dem Weißen Trikot zu u

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)