Cavendish in Bordeaux Zweiter, Bauhaus Siebter

Philipsen unschlagbar! Dritter Sieg im dritten Massensprint

Foto zu dem Text "Philipsen unschlagbar! Dritter Sieg im dritten Massensprint"
Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) hat die 7. Tour-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

07.07.2023  |  (rsn) - Dritter Massensprint, dritter Sieg für Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck). Der Belgier hat sich in Bordeaux am Ende der 169,9 Kilometer langen 7. Etappe der Tour de France souverän mit mehr als einer Radlänge Vorsprung vor Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) und Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty) durchgesetzt. Das Gelbe Trikot behauptete der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma).

Der deutsche Hoffnungsträger Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) kam im Highspeed-Finale von Bordeaux bei Rückenwind auf den siebten Platz.

Mit seinem Triumph in Bordeaux hat Philipsen nun die letzten fünf Sprintankünfte, an denen er bei einer Frankreich-Rundfahrt beteiligt war, allesamt gewonnen.

"Hätte man mir vorher gesagt, dass ich hier dreimal gewinnen kann, hätte ich denjenigen für verrückt erklärt. Für mich wird ein Traum wahr. Ich würde jetzt gerne noch einen Sieg ranhängen. Und auch Paris ist natürlich ein Ziel, da freue ich mich schon drauf", sagte Philipsen im Sieger-Interview und zeigte auch etwas Mitleid für Cavendish, den er auf den letzten Metern erst überholt hatte, um ihm den ersehnten 35. Tour-Etappensieg zu verwehren.

"Mark war richtig stark heute. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn er gewonnen hätte. Er ist da, in guter Form, und wird es weiter versuchen", so Philipsen, der aber eben auch keine Geschenke zu machen hatte.

Mit den 50 Punkteen, die der Tagessieg in der heimlichen Hauptstadt der Sprinter wert war, baute der 25-Jährige auch seine Führung im Kampf ums Grüne Trikot weiter aus. "Natürlich würde ich Grün gerne bis zum Schluss verteidigen, aber das ist noch ein weiter Weg. Jetzt genieße ich erstmal den Moment", so der Sieger.

Auch in den weiteren Gesamtwertungen gab es nur wenige Veränderungen: Während Vingegaard weiter Gelb und Philipsen weiter Grün trägt, behauptete auch Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers und Neilson Powless (EF Education – EasyPost) behauptete das Gepunktete Trikot als Führender der Bergwertung.

So lief die 7. Etappe der Tour de France:

Sofort nach dem Start löste sich in Mont-de-Marsan ein Quartett aus dem Hauptfeld. Hinten standen sofort die Beine still, so dass die Lücke aufging. Simone Guglielmi (Arkéa – Samsic), Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies), Jonas Abrahamsen (Uno-X) und Nelson Oliveira (Movistar) setzten sich ab. Doch schon nach wenigen Metern wurde Abrahamsen von seinem Team zurück ins Hauptfeld beordert. Dasselbe galt kurz danach für Oliveira und zwei Kilometer später auch für Burgaudeau. Offensichtlich war den Sportdirektoren die Gruppe zu klein und die Chance auf einen Erfolg daher zu gering, als dass man die Fahrer Kraft investieren lassen wollte.

So fuhr Guglielmi allein weiter und hatte schnell sieben Minuten Vorsprung. Doch schon sehr früh begannen Lotto – Dstny und Alpecin – Deceuninck mit der Nachführarbeit und verringerten langsam aber sicher den Vorsprung des Franzosen.

Am Zwischensprint in Grignols nach 88 Kilometern war das Hauptfeld nur noch 40 Sekunden hinter Guglielmi zurück. Dort holte Girmay die 17 Punkte für Rang zwei vor Philipsen und Bryan Coquard (Cofidis).

Das Profil der 7. Etappe der Tour de France | Foto: ASO

Kurz nach dem Sprint sprangen aus dem Hauptfeld Nans Peters (AG2R – Citroën) und Pierre Latour (TotalEnergies) nach vorn und schlossen sich Guglielmi an. Doch das Feld ließ das Trio nicht mehr weit weg. Auf rund 1:15 Minuten wuchs die Lücke nochmal an, doch auf den letzten 60 Kilometern gaben die Sprinterteams immer mehr Gas – zum Leidtragen von Cavendish.

Der nämlich hatte 56 Kilometer vor Schluss einen Reifenschaden und musste stoppen. Es dauerte fast zehn Kilometer, bis der Brite gemeinsam mit drei Helfern und auch Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), der ebenfalls das Rad wechseln musste, wieder im Hauptfeld zurück war. Knapp 40 Kilometer vor Schluss musste Guglielmi im Anstieg zum einzigen Bergpreis des Tages (4. Kat.) seine beiden Begleiter ziehen lassen. Latour sicherte sich den Bergpunkt und das Duo zog die Lücke zum Feld nochmal auf 1:15 Minuten auf.

Auf den letzten 20 Kilometern aber schmolz der Vorsprung endgültig zusammen und 3,6 Kilometer vor Schluss wurde Latour gestellt, nachdem kurz zuvor Peters schon die Beine hochgenommen hatte.

Auf den letzten zwei Kilometern bereitete Alpecin – Deceuninck den Sprint für Philipsen vor und bereits 500 Meter vor der Linie lancierte van der Poel seinen Leadout. Als dem Niederländer dann die Kräfte ausgingen, wartete Philipsen noch einen Moment, bis rechts Cavendish losspurtete und an die Spitze schoss. Doch Philipsens Antritt war stark genug und so fing er den Routinier noch problemlos ab, um erneut zu triumphieren.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.06.2024Tour de France im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

Weitere Radsportnachrichten

19.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

19.02.2025Im Video: Chaos-Finale der 1. Algarve-Etappe

(rsn) – Chaotische Szenen im Finale der 1. Etappe der 51. Algarve-Rundfahrt. Weil der Großteil des Feldes kurz vor der Zielgerade in Lagos in einem Kreisverkehr in eine - nicht abgesicherte – fa

19.02.2025Feld auf der falschen Straße zum Ziel: Algarve-Auftakt annulliert

(rsn) – Lange konnte sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) nicht über seinen vermeintlichen Sieg zum Auftakt der 51. Algarve-Rundfahrt (19. – 23. Februar / 2.Pro) freuen. Der Italiener nutzte im

19.02.2025Van Gils gegen UAE-Duo im Bergaufsprint zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Zwei Wochen nach seinem Unfall beim Etoile de Bessèges ist Maxim Van Gils (Red Bull – Bora – hansgrohe) ein perfekter Einstieg in die Andalusien-Rundfahrt (19. – 23. Februar / 2.Pro)

19.02.2025Pogacar lässt am Jebel Jais Prophezeiung wahr werden

(rsn) – Er hatte es vorausgesagt und am Ende auch alles dafür getan, dass es dazu kam. Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat die 3. Etappe der UAE Tour gewonnen, die nach 181 Kilometern mit

19.02.2025Spekenbrink glaubt an Jakobsen: “Wird das Jahr der Revanche“

(rsn) – Nach einem Jahr mit nur einem einzigen Sieg wird die Saison 2025, seine zweite bei Picnic – PostNL, für Fabio Jakobsen besonders wichtig. Der Niederländer muss beweisen, dass er wieder i

19.02.2025UCI verbietet Einsatz von Spoiler am Aero-Visier von Kask

(rsn) – Joshua Tarling hat das Einzelzeitfahren der UAE Tour (2.UWT) auf Al Hudayriyat Island am Dienstag souverän gewonnen. Doch dass im Vorfeld des Kampfes gegen die Uhr doch nicht alles so ganz

19.02.2025Iserbyt muss auf Finale der Cyclocross-Saison verzichten

(rsn) - Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Cibel Clementines) wird am 23. Februar nicht mehr zum Finale der Cyclocross-Saison 2024/25 beim Sluitingsprijs Oostamalle antreten. Nach Angaben seines Teams muss

19.02.2025Mit neuen Fahrern und professionellerer Struktur

(rsn) - 2024 ging mit MyVelo Pro Cycling ein neues deutsches Kontinental-Team an den Start. Die Eigentümer Fabian Huber und Vincent Augustin sind gleichzeitig Chefs des in Oberkirch im Schwarzwald an

18.02.2025Red-Bull-Neuzugang Van Gils hofft in Andalusien auf gute Beine

(rsn) – Zwei Wochen nach seinem Unfall im Finale der 2. Etappe des Etoile de Bessèges (21.) kehrt Maxim Van Gils ins Feld zurück. Sein Debüt im Trikot des deutschen Teams Red Bull – Bora – ha

18.02.2025Ackermann mit dickem Knie und großer Wunde erneut beim Arzt

(rsn) – Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech) hat zwei Tage nach seinem heftigen Highspeed-Sturz im Sprintfinale der Schlussetappe der der Tour de la Provence (2.1) in Arles nochmal ärztliche

18.02.2025In Portugal erstes Saisonduell zwischen Vingegaard und Roglic

(rsn) – Bei der 51. Volta ao Algarve (19. – 23. Februar / 2.Pro) geben unter anderem Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) ihre Saisondebüt

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • UAE Tour (2.UWT, UAE)
  • Radrennen Männer

  • Volta ao Algarve em Bicicleta (2.Pro, POR)
  • Vuelta a Andalucia Ruta (2.Pro, ESP)