Reaktionen zur 6. Etappe der Tour de France

Großschartner: “Pogacar und Vingegaard waren irre stark“

Foto zu dem Text "Großschartner: “Pogacar und Vingegaard waren irre stark“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates, vorn) und Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) dominierten die 6. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

06.07.2023  |  (rsn) – Nachdem er gestern eine herbe Niederlage einstecken musste, hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) am zweiten Pyrenäentag zurückgeschlagen. Der Slowene schüttelte in einem packenden Duell der beiden Top-Favoriten Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) 2,7 Kilometer vor dem Ziel der 6. Tour-Etappe ab und knöpfte dem Dänen auf dem Weg nach 24 Sekunden ab.

Platz zwei reichte Vingegaard aber, um Jai Hindley (Bora – hansgrohe) das Gelbe Trikot abzunehmen. Der Australier hatte Vingegaard und Pogacar kurz vor dem Gipfel des Tourmalet nichts mehr entgegenzusetzen und wurde nach großem Kampf Tagessechster.

Die Stimmen zur 6. Tour-Etappe:

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Eurosport): “Ich würde es nicht ‘Rache‘ nennen, aber es ist süß, heute zu gewinnen und ein bisschen Zeit zurückzuholen. Ich bin schon etwas erleichtert. Es geht mir besser. Als Jumbo am Tourmalet so schnell gefahren ist, dachte ich ‘Scheiße, das wird heute wie gestern, wir können unsere Sachen packen und nach Hause fahren‘. Zum Glück hatte ich heute gute Beine. Am Tourmalet konnte ich recht gut folgen. Zum Schluss habe ich den richtigen Moment abgewartet und angegriffen.“

Jonas Vingegaard Jumbo - Visma / Gelbes Trikot / auf letour.fr): "Zunächst einmal bin ich überglücklich, wieder im Gelben Trikot zu sein. Natürlich wollten wir am Tourmalet attackieren, aber das hat Energie gekostet. Tadej war wirklich stark. Er hat den Etappensieg verdient. Ich war überhaupt nicht überrascht, dass er nach dem gestrigen Tag wieder so gut in Form ist. Das wird noch eine spannende Tour de France. Mir wären zwei Minuten Vorsprung lieber gewesen als fünfundzwanzig Sekunden, aber es ist immer besser, vorne zu sein und das Gelbe Trikot zu haben.

Jai Hindley (Bora – hansgrohe / radsport-news.com / Gesamtdritter): “Ich habe mich schon mal frischer gefühlt. Es war ein langer Tag. Es war enorm cool im Gelben Trikot über die epischen Berge zu fahren. Es war schnell deutlich, dass Jumbo schon am Tourmalet etwas probieren wollte. Sie sind von unten an ziemlich schnell hochgefahren. Das tat schon weh. Und fünf Kilometer unter der Kuppe haben sie enorm beschleunigt. Ich habe mich so lange wie möglich rangehängt. Aber lange habe ich es nicht geschafft.“

Felix Großschartner (UAE Team Emirates): “Sie (Vingegaard und Pogacar) sind richtig schnell gefahren. Am Ende waren die beiden irre stark. Sie hatten ihren eigenen Kampf vorne. Ich bin froh, dass Tadej gewonnen hat und er Zeit gutgemacht hat. Es ist noch ein langer Weg und wir müssen den Fokus hochhalten bis Paris. Aber heute war ein guter Tag für uns.“

Wout van Aert (Jumbo – Visma / Sporza): “Ich habe eine superstarke Mannschaft gesehen und jeder konnte sehen, dass wir den Plan hatten anzugreifen. Ich freue mich sehr, dass Jonas das Gelbe trägt. Zum Glück bin ich über den Tourmalet gekommen, um Jonas zu helfen. Im Zwischenstück konnte er sich an meinem Hinterrad ausruhen. Beim letzten Anstieg konnte ich noch ein letztes Mal beschleunigen, aber danach hatte ich nicht mehr viel übrig. Danach war es ein Duell Mann gegen Mann.“

Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe / radsport-news.com): “Bis zum Tourmalet hatten wir das alles gut im Griff. Die Gruppe war ganz gut für uns, da war niemand dabei, der in der Gesamtwertung gefährlich war. Dann hat Jumbo angefangen zu fahren und dadurch ist das Rennen komplett explodiert. Jai konnte nicht mit Pogacar und Vingegaard mitgehen – und dann waren die zwei weg.

Nils Politt (Bora – hansgrohe): “Marco (Haller) und ich waren bis Anfang Tourmalet, dann fuhr Jumbo. Ich fühle mich kaputt, aber ganz okay. Wir hätten Gelb gerne behalten, aber was Vingegaard heute und gestern gezeigt hat, einfach Chapeau .Podium ist unser Ziel. Mal schauen.“

Ralph Denk (Team-Manager Bora – hansgrohe / radsport-news.com): “Das war eine gute Leistung von Jai, die beiden (Pogacar und Vingegaard) vorn sind aktuell in einer anderen Liga. Ich habe es nicht ganz verstanden, warum Jumbo so das Tempo diktiert hat und so schnell den Tourmalet hochgefahren ist. Das hat uns natürlich das Gelbe Trikot gekostet. Sie haben uns rausgefahren. Schlussendlich waren aber auch sie nicht die Profiteure, sie haben noch Zeit auf Pogacar verloren. Ich will nicht sagen, dass ich schadenfroh bin…aber...ja, so ist es oft im Sport.“

Sepp Kuss (Jumbo – Visma / Eurosport): “Wir müssen mit unserer Leistung zufrieden sein. Wir wollten etwas versuchen und das meiste hat gut geklappt. Aber Pogacar ist ein Fighter. Nachgestern wollte er heute zurückschlagen. Er war beeindruckend. Wir wollten den Tourmalet schnell fahren und Wout sollte vor uns über die Spitze fahren. Jonas wollte dann solo an ihn ranfahren. Aber sie waren dann zu zweit. Wie immer.“ 

Neilson Powless (EF Education - EasyPost / Bergtrikot / auf letour.fr.): "Es war richtig schwer und auch schmerzhaft. Ich habe sofort gemerkt, dass dieses Ausreißergruppe sehr gefährlich ist. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um mich der Gruppe anzuschließen, um so viele Punkte wie möglich für die Bergwertung zu sammeln. Es ist schön, dieses gepunktete Trikot wieder zu haben. Wenn man es ein Mal hatte, will man es immer wieder. Es fühlt sich so gut an, es zu tragen. Ich werde versuchen, jeden Moment, den ich darin verbringe, zu genießen."

Romain Bardet (DSM – firmenich / Gesamtachter): “Ich zufrieden damit, wie ich mich heute auf dem Rad gefühlt und dass ich was am Tourmalet probiert habe. Das gibt mir Selbstvertrauen. Es gibt nach sechs Etappen schon große Abstände, aber die Tour ist noch lang. "

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.06.2024Tour de France im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

03.06.2025Groves in Philipsens Leadout zur Tour de France?

(rsn) – Ein Etappensieg sowie zwei zweite und zwei fünfte Plätze: Die Ausbeute von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) in den Massensprints des Giro d´Italia hätte natürlich noch besser sein

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)