RSNplusDSM-Sprinter verpasst Finale der 4. Tour-Etappe

Degenkolb übernimmt die Schuld an Welsfords Ausflug

Von Tom Mustroph aus Nogaro

Foto zu dem Text "Degenkolb übernimmt die Schuld an Welsfords Ausflug"
Sam Welsford (DSM - firmenich) | Foto: Cor Vos

04.07.2023  |  (rsn) - Am Bus von DSM - firmenich konnte Sam Welsford immerhin wieder lachen. “Ja, wir kamen ein bisschen durcheinander an diesem Kreisverkehr. Vorher machten die Jungs einen richtig guten Job. Wir waren gut positioniert. Aber dann ging mir leider der Platz aus und anstatt links rumzufahren ging es für mich nur noch geradeaus“, sagte der schnauzbärtige Australier nach der 4. Etappe der Tour de France zu radsport-news.com. “Vielleicht hätte der Platz noch gereicht, aber ich wollte nichts riskieren“, fügte er an.

An den Stürzen, die später folgten, kam Welsford dann schadlos vorbei. “Danach war es nur noch Schadensbegrenzung. Aber ärgerlich ist es schon. Man braucht eben auch Glück“, meinte der Australier nach dem hektischen Finale auf der Motorsportstrecke von Nogaro.

___STEADY_PAYWALL___

Tiefer saß der Frust bei Road Captain John Degenkolb. Jedenfalls blickte der Oberurseler so finster drein, dass man sich kaum trauen mochte, ihn anzusprechen. Tapfer stellte er sich aber doch den Fragen. “Ich glaube, das war schon größtenteils mein Fehler. Deswegen bin ich jetzt auch echt nicht so nicht so happy darüber, weil ich es in dem Moment nicht geschafft, dass wir weit genug nach links rüber kommen, um Platz zu schaffen für die Jungs hinten. Das war echt Mist. Dann haben wir komplett rausgenommen. Mir sind dann auch noch die Beine aufgegangen“, bilanzierte er gegenüber radsport-news.com den gebrauchten Tag.

Im Sprintfinale der 4. Tour-Etappe spielte DSM – firmenich nach einer missratenen Vorbereitung keine Rolle. | Foto: Cor Vos

Einen kleinen Lichtblick gab es dann aber doch. “Ich glaube, die Jungs sind sogar noch ganz gut in Position gekommen“, meinte Degenkolb. Für Welsford sprang noch Platz 22 heraus, kurz hinter Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty), für den die Tour bislang auch unterhalb der Erwartungen lief, und knapp vor den Klassementfahrern Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma).

Seltsamer Tag: Niemand wollte in die Gruppe gehen

Den seltsamen Tag mit der für eine Sprintetappe ziemlich langsamen Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,09 km/h erklärte sich Welsford so: “Heute hatte niemand so richtig Lust, in die Gruppe zu gehen. Alle haben einen Sprint erwartet. Es gab auch keine Bergpunkte. Das hat die Sache sehr einfach gemacht. Und ich denke auch, dass es jeder nach den harten ersten beiden Tagen ruhig haben wollte.“

Road Captain John Degenkolb (DSM – firmenich), hier auf der 3. Etappe mit Welsford im Schlepptau, zeigte sich nach dem vierten Teilstück selbstkritisch. | Foto: Cor Vos

Für die nächsten Tage steht für die Sprinterfraktion bei DSM - firmenich vor allem Durchkommen an. “Früh am Tage so gut wie möglich den GC-Jungs helfen, und dann zuschauen, dass man überlebt“, fasste Welsford die Aufgaben für Mittwoch und Donnerstag zusammen. Degenkolb sah es ähnlich. “Zeitlimit einhalten“, gab er für die beiden Pyrenäenetappen als erste Sprinterpflicht aus.

Für die Tage danach rechnet sich das Duo wieder bessere Chancen aus. Ziel bleibt ein Etappensieg. Aber dazu muss Welsford, der eine gute Endgeschwindigkeit aufrufen kann, auf dem letzten Kilometer auch erst einmal in Schlagdistanz zu Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), bisher Nonplusultra des Sprints bei dieser Tour de France, gelangen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.06.2024Tour de France im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Tour de France ist die wichtigste Rundfahrt im internationalen Radsportkalender. Vor der am 29. Juni im italienischen Florenz beginnenden 111. Ausgabe liefern wir einen Überblick über d

11.06.2024Cofidis setzt auf erfahrenes Tour-Team inklusive Geschke

(rsn) – Die französische WorldTour-Mannschaft Cofidis präsentierte am Dienstag die ersten sechs Fahrer ihres Tour-de-France-Kaders in einer Presseaussendung und verkündete dabei auch, dass Simon

10.01.2024“Wir brauchen keine vier Soßen“: Wie Roglic Bora besser macht

(rsn) – Primoz Roglic macht Bora – hansgrohe besser. Das lässt sich schon sagen, bevor der Slowene überhaupt ein einziges Rennen gefahren ist. Während sich das erst Anfang März ändern und Rog

07.10.2023Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

(rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoc

30.07.2023Niewiadoma machte ihre Hausübungen für die Pyrenäen

(rsn) – Als am Col d‘Aspin auf der 7. Etappe der Tour de France Femmes die beiden Favoritinnen Demi Vollering (SD Worx) und Annemiek Van Vleuten (Movistar) erstmals in die Offensive gingen, konnte

27.07.202320 Sekunden Zeitstrafe: Vollering und SD Worx entsetzt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes, er war bislang einer um Sekunden. Lediglich deren acht hatte Demi Vollering (SD Worx) an den ersten vier Tagen mit großem Aufwand

27.07.2023Cofidis erfolgreich, aber Geschke “nicht so gut drauf“

(rsn) – Am Sonntag erwartete Simon Geschke (Cofidis) seine Teamkollegen in Paris zum großen Finale der 110. Tour de France, die er auf der 18. Etappe aufgrund heftiger Magenprobleme verlassen musst

26.07.2023Vingegaard euphorisch in Kopenhagen empfangen

(rsn) – Der Sieger der Tour de France, der Däne Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), wurde am Mittwochnachmittag in Kopenhagen von mehreren 10000 Menschen empfangen. Eine große Menge versammelte si

25.07.2023Buchmann zweifelt an seinem Comeback als GC-Fahrer

(rsn) - Für einen Moment war die Hoffnung wieder da. Die Hoffnung darauf, einen Emanuel Buchmann zu sehen, wie er sich im Juli 2019 bei der Tour de France präsentiert und dabei einen sensationellen

24.07.2023Tour-Achter Gall derzeit kein Thema für Bora - hansgrohe

(rsn) – Auch wenn ab August wieder Wechsel verkündet werden dürfen: Bora – hansgrohe und Felix Gall (AG2R - Citroën) werden nicht in einem Satz auftauchen. Nach der starken Vorstellung des Öst

24.07.2023Auch ohne Etappensiege imponieren Bauhaus und Zimmermann

(rsn) – Wie im Vorjahr kein Etappensieg und kein Fahrer in den vordersten Regionen des Klassements: Die Bilanz der nur sieben deutschen Starter bei der 110. Tour de France liest sich auf den ersten

24.07.2023Rückblick: Die 110. Tour de France in Zahlen

(rsn) – Drei hart umkämpfte Wochen, 21 Etappen und insgesamt 3405 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der diesjährigen Tour de France. Radsport-news.com blickt auf die 110. Frankreich-Rundfah

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)