Reaktionen zur 2. Etappe der Tour de France

Geschke: “Der Sieg kam für uns alle etwas unerwartet“

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Simon Geschke (Cofidis) | Foto: Cor Vos

02.07.2023  |  (rsn) – Schon am zweiten Tag der 110. Tour de France hatten die heimischen Fans Grund zum Jubel. Victor Lafay (Cofidis (Cofidis) entschied mit einer clever gesetzten Ãœberraschungsattacke die 2. Etappe nach 208,9 Kilometern von Vitoria-Gasteiz nach San Sébastián für sich und erlöste damit zugleich seine Equipe, die seit 15 Jahren auf einen solchen Erfolg wartete.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) zeigte sich erneut angriffslustig, wurde hinter Wout Van Aert (Jumbo – Visma) Tagesdritter und sammelte insgesamt 12 Bonussekunden, womit er bis auf sechs Sekunden an seinen Teamkollegen Adam Yates herankam, der das Gelbe Trikot verteidigte.

Stimmen der Protagonisten zur 2. Tour-Etappe:

Victor Lafay (Cofidis / Etappensieger / Flash-Interview): "Als ich antrat, machte ich mir keine Gedanken darüber, ob es funktionieren würde. Dann sah ich, wie die Ziellinie immer näher kam und gleichzeitig meine Wattwerte immer mehr sanken. Ich habe dann die Zähne noch mal zusammengebissen und es hat gereicht. Einfach verrückt. Ich habe mich heute etwas schlechter gefühlt als gestern. Für den Schlusskilometer hatte ich aber einen klaren Plan. Ich habe mich in eine aerodynamische Position begeben und dann einfach durchgezogen. Unsere Mannschaft hat bei der Tour lange auf einen Etappensieg warten müssen. Seit mehr als fünf Jahren ist das ein Thema, nun konnte ich uns von dieser Last befreien. Wir werden jetzt nicht aufhören, sondern versuchen, noch eine zweite Etappe zu gewinnen. Vielleicht durch Bryan Coquard, er ist auch sehr stark."

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappendritter): "Der Plan war, die Bonussekunden zu holen und die Etappe zu gewinnen. Wir haben nicht gewonnen, aber es ist trotzdem ein guter Tag - bis auf den Sturz von Matteo Trentin. Ich hoffe, es geht ihm gut. Jetzt werden wir es an den nächsten zwei Tagen ruhiger angehen lassen. Wir befinden uns im Moment in einer perfekten Situation. Nach der gestrigen Etappe war klar, was wir heute zu tun haben würden: das Gelbe Trikot (von Adam Yates, d. Red.) verteidigen und noch ein paar Sekunden auf unsere Konkurrenten herausholen. Mein Handgelenk schmerzt nach den vielen Sprints heute ein wenig, aber es wird von Tag zu Tag besser. Die heutige Etappe war ein bisschen holprig und technisch, mit vielen Bodenwellen, Kurven und Schlaglöchern. Auch wenn es jetzt ein bisschen weh tut, fühlt es sich jeden Tag besser an, also kein Problem."

Simon Geschke (Cofidis / NBC Sports): "Ich bin super happy für Victor. Er war gestern etwas frustriert, weil er die Attacke der Yates-Brüder verpasst hat. Aber ich denke, er hat auch dort schon gezeigt, wie stark er ist. Heute kam der Sieg für uns alle etwas unerwartet. Wir wissen, dass er stark ist, aber schon auf der 2. Etappe zu gewinnen, damit hatten wir nicht gerechnet. Es ist kein Geheimnis, dass Cofidis schon lange nicht bei der Tour gewinnen konnte und für ein französisches Team ist es nirgendwo schwerer und wichtiger als hier. Das ist riesig für uns! Es ist jetzt schon eine erfolgreiche Tour für uns, aber wir bleiben konzentriert. Guillaume Martin will in die Top 10 und dafür arbeiten wir. Und natürlich bleibt ein Etappensieg immer ein Ziel."

Adam Yates (UAE Team Emirates / Gelbes Trikot / Flash): "Es war ein wirklich hektischer Tag, viel Stress im Feld, feuchte Straßen, viele Kreisverkehre. Aber wir sind ein gutes Rennen gefahren. Wir haben den ganzen Tag kontrolliert und im Finale habe ich Tadej für die Bonussekunden lanciert. Ich denke wir haben einen guten Job gemacht. Es hing natürlich alles von den Bonifikationen ab, aber egal wie: Solange wir es im Team behalten, ist der Job getan. Morgen sieht es auf Papier einfacher aus, aber bei der Tour ist es nie einfach."

Neilson Powless (EF Education – EasyPost / Bergtrikot): "Alles lief nach Plan. Wir wollten in die Ausreißergruppe gehen, entweder mit mir oder einem meiner Teamkollegen. Am Ende war ich es, und die Ausreißergruppe war etwas zu klein, was mich mehr Energie gekostet hat als ich mir gewünscht hätte. Als die Straße nass war, haben wir gehofft, es bis ins Ziel zu schaffen, aber wir waren am Limit. Als ich den Anstieg zum Jaizkibel erreicht habe, konnte ich nur auf das Beste hoffen. Aber ich hätte eine Minute mehr Vorsprung gebraucht, um die Gruppe auf Distanz zu halten. Es sollte heute einfach nicht sein.
In der Bergwertung habe ich einen knappen Vorsprung. Wenn ich in den Bergen eine Fluchtgruppe verpasse, kann er weg sein. Außerdem sind wir noch weit entfernt von Paris. Aber es ist sehr schön, an der Spitze der Bergwertung zu sein, ich bin schon jetzt in dieses Trikot verliebt. Wir werden sehen, wie lange ich es noch tragen kann.“

Grischa Niermann (Sportdirektor Jumbo - Visma / Het Laatste Nieuws): "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Lafays letzter Angriff war zu viel. Auf den letzten Kilometern wurden wir immer angeschaut, um die Lücken zu schließen. Das ist verständlich und keine Kritik. Aber wenn Du alle Angriffe abwehren musst und auch jemand dabei hast, mit dem du die Tour gewinnen willst, wird es schwierig. Zwei Chancen auf den Etappensieg sind jetzt verstrichen, aber es gibt noch mehr. Jeder kann sehen, dass er (Van Aert) in Form ist. Wenn das hier der Fehler von irgendjemand ist, dann von mir. Es war einfach nicht möglich, dass Vingegaard für Van Aert arbeitet. Wir sind hier, um mit Jonas die Tour zu gewinnen, also muss er an Pogacars Hinterrad sitzen."

Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe / ARD): “Es lief wieder ganz ordentlich. Die Form passt, ich war heute in den entscheidenden Bergen auch wieder bei Jai und habe einen ganz guten Job gemacht. Er ist stark genug und hat nicht viel Hilfe gebraucht, er ist auch ohne mich den Berg hochgekommen. Aber das war ein guter Auftakt. Heute das war eine Bestätigung von gestern, dass die Form ganz gut ist und ich bin zuversichtlich für die weitere Tour. Morgen wird’s vom Profil her leichter, aber ganz entspannt wird es auch nicht.“

Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Gobert / ARD): “Ich hatte Platten, da muss was auf der Straße gewesen sein, weil auf einen Schlag hatten schätzungsweise 20 Mann Platten. Bei mir kam noch hinzu, dass die Luft sofort komplett entwich und damit ich auch nicht weiterfahren konnte. Ich musste auf das Auto warten, und dadurch, dass 20 weitere Platten hatten, war hinten richtig Chaos und man konnte sich auch von der Kolonne nicht gut zurück ins Feld bringen lassen. Deshalb war heute nicht mein Tag, aber es ist nichts passiert, es sind noch 19 Etappen und ein Platten gehört zur Tour dazu.

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