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28.06.2023 | (rsn) – Beim Giro d’Italia griff der den meisten Zuschauern vollkommen unbekannte Derek Gee (Israel – Premier Tech) zum Schluss fast täglich in den Kampf um den Etappensieg ein. Aus dem Nichts wuchs der Kanadier zur Entdeckung der Rundfahrt. Einen Newcomer wie Gee vorherzusagen ist kaum möglich, alleine schon deswegen, weil es so einen rasanten Aufstieg nur selten gibt. Trotzdem warnt radsport-news.com Sie schon vor dem Start der Tour de France am Samstag vor 13 Fahrern, die Sie überraschen könnten.
Überraschend in die Spitze des Klassements vorzustoßen ist besonders schwierig, weil die Rollen innerhalb der Mannschaften streng verteilt sind und fast alle Teams ihre besten Rundfahrer am Start haben. Insofern sind die folgenden Namen für eingefleischte Radsportfans kaum neu.
___STEADY_PAYWALL___Bei der Tour de Suisse zeigten Gesamtsieger Mattias Skjelmose (Trek – Segafredo) und Felix Gall (AG2R – Citroën) starke Leistungen. Während der Österreicher im Zeitfahren Schwächen offenbarte, kletterte er nach Leukerbad allen davon. Der Däne hielt auch im Kampf gegen die Uhr mit den Besten mit und zeigte sich auf allen Etappen konstant vorn – eine gute Voraussetzung für eine vordere Endplatzierung bei seiner Tour-Premiere, zumal er wie Gall, der ebenfalls erstmals an der Frankreich-Rundfahrt teilnimmt, keinen eindeutigen Kapitän vor sich dulden muss.
Tobias Johannessen (Uno-X) im nachwuchstrikot des Critérium du Dauphiné 2022 | Foto: Cor Vos
Nicht nur ihre erste Frankreich-Rundfahrt, sondern gleich ihre erste Grand Tour absolvieren Torstein Traeen und Tobias Johannessen (beide Uno-X). Johannessen gilt schon länger als Toptalent und feierte letztes Jahr einen starken Einstand als Profi, bis er von Knieproblemen zurückgeworfen wurde. Erst seit April geht es beim 23-jährigen Kletterer wieder bergauf, an die Form aus dem Vorjahr konnte er 2023 allerdings noch nicht anknüpfen.
Noch ernster ist die Krankheitsgeschichte seines Teamkollegen. Traeen litt an Hodenkrebs. Im Juli 2022 wurde er erfolgreich operiert, seitdem klettert der 27-Jährige mit der Weltelite mit – und er wird immer besser, wie er mit Platz acht beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) bewies.
Auf allen Terrains zu Hause sind Valentin Madouas (Groupama - FDJ) und Matteo Jorgensen (Movistar). Beide sind bei WorldTour-Rennen in Flandern in die Top Ten vorgestoßen und haben auf höchstem Niveau in Zeitfahren und in den Bergen überzeugt. Durch Zeitgewinn auf Übergangsetappen schaffte Madouas letzte Saison einen überraschenden zehnten Platz im Endklassement. Dieses Jahr scheint der 26-Jährige noch stärker zu sein als 2022. Auf dem extrem schweren Kurs der französischen Meisterschaft fuhr er der Konkurrenz davon und kam trotz eines Kettendefekts mit 1:49 Minuten Vorsprung über den Zielstrich. Dabei ließ er auch seinen Tour-Kapitän David Gaudu weit hinter sich!
Jorgensen feierte seinen Durchbruch dieses Jahr als Gesamtsieger der Tour of Oman (2.Pro). Danach reihte er, wo auch immer er startete, Topresultate aneinander. Nach der Tour de Romandie (2.UWT) geriet die Ergebnisproduktion allerdings ins Stocken. Beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) war der US-Amerikaner unsichtbar und beendete das Rennen auf Position 63. Mit Enric Mas hat er einen Kapitän vor sich, an den er nur in absoluter Topform herankommen kann.
Auch hier gilt, dass teaminterne Hierarchien wirkliche Überraschungen fast unmöglich machen. Doch wer diese Saison nur die großen Rennen verfolgt hat, dem sagt der Name Sam Welsford (DSM) vielleicht noch nicht so viel. Das wird sich dann bei der Frankreich-Rundfahrt vermutlich ändern, denn der Australier gehört zu den schnellsten Sprintern und ist immer für eine Überraschung gut. So kam er heuer bereits auf drei Saisonsiege und sieben weitere Podiumsplätze.
Der vierfache Bahnweltmeister, drei Titel gewann er in der Mannschaftsverfolgung und einen im Scratch, wechselte letztes Jahr auf die Straße und schlug sofort ein. DSM stellt dem 27-Jährigen einen starken Sprintzug um Alexander Edmondson und John Degenkolb zur Seite, der sich nicht vor den Leadouts anderer Mannschaften verstecken muss. Problematisch wird es für Welsford, wenn Erhebungen jeglicher Art im Profil stehen, insofern ist er vor allem ein Mann für die tellerflachen Teilstücke.
Sam Welsford (links) und sein DSM-Zug | Foto: Cor Vos
Obwohl Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) dem deutschen Radsportfan natürlich ein Begriff ist, ist er international gesehen nicht auf einer Stufe mit Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Co.. Das heißt allerdings nicht, dass der 28-Jährige bei seiner vierten Grand Tour und ersten Tour de France im Kampf um einen Etappensieg aussichtslos ist. Der Deutsche hat mehrfach bewiesen, dass er die Weltelite hinter sich lassen kann, dafür braucht er aber "den einen Tag, an dem alles zusammenkommt", wie er radsport-news.com erzählte.
Wenn es zum Sprint einer dezimierten Gruppe kommt, könnte Corbin Strong (Israel – Premier Tech) den Großen ein Schnippchen schlagen. Wie Welsford und Edmondson holte der Neuseeländer Weltmeistertitel auf der Bahn. Obwohl er im Oval groß geworden ist, kommt er Hügel ausgesprochen gut hoch – und hat im Finale einen starken Sprint. Dies bewies der 23-Jährige erstmals letzte Saison bei der Auftaktetappe der Tour of Britain (2.Pro), die er vor dem Glenshee Ski Centre gewann.
Im Herbst des gleichen Jahres avancierte der Neoprofi zum stärksten Fahrer seiner Mannschaft. Diese Leistungen konnte er heuer nicht ganz fortsetzen, zuletzt reichte es bei der Route d’Occitanie (2.1) aber immerhin auf drei der vier Etappen für die besten Fünf.
Die größte Chance auf Außenseitererfolge haben bei Grand Tours immer die Ausreißer. Wenn die Klassementambitionen der potenziellen Gesamtwertungs-Überraschungen einen Dämpfer erleiden, rutschen sie natürlich automatisch in diese Kategorie, die wir noch mit vier Fahrern ergänzen möchten.
Man braucht keine deutsche Brille, um Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) einen Etappenerfolg als Ausreißer zuzutrauen. Bei seinen drei bisherigen Grand-Tour-Teilnahmen zeigte er sich auf den Übergangsetappen immer angriffslustig. Er klettert stark und ist endschnell. Dass er diese Qualitäten in einen Sieg ummünzen kann, bewies er auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT), wo er sein erstes WorldTour-Rennen gewann. Im Gespräch mit radsport-news.com erzählte Zimmermann allerdings, dass er bei dieser Frankreich-Rundfahrt erstmal andere Aufgaben hat.
Ein sehr ähnlicher Fahrertyp ist Maxim van Gils (Lotto – Dstny). Als einer der stärksten Kletterer seiner Mannschaft wird er meist fürs Finale geschont. So konnte er diese Saison 13 Mal unter die besten Zehn fahren. Bei den Ardennen-Klassikern kam er jeweils zwischen den Plätzen sieben und elf ins Ziel. Da er am Berg nicht stark genug ist, um mit den Besten mitzugehen, wird seine Rolle bei der Tour aber anders sein: Der Belgier wird sich auf schweren Etappen als Ausreißer ausprobieren dürfen. Und in dieser Rolle könnte es dann auch endlich mit dem ersten Saisonsieg klappen.
Mit dem Siegen haben Victor Lafay und Axel Zingle (beide Cofidis) etwas mehr Erfahrung. Lafay hat 2021 sogar eine Etappe beim Giro gewonnen. Der kletterstarke Franzose zeigt sich vor allem in seiner Heimat stark, punktet allerdings hin und wieder auch im Ausland. Er ist eher inkonstant, kann an guten Tagen die Weltelite aber ärgern, wie sein sechster Platz beim Flèche Wallonne (1.UWT) zeigte.
Victor Lafay (Cofidis) bei Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos
Etwas einfacher darf es für seinen Teamkollegen sein. Zingle kommt auf hügligem Terrain am besten zurecht. Seine große Spezialität sind dabei Sprints bergauf. Außer Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty) muss der 24-Jährge auf diesem Gebiet niemanden fürchten. Auf mittelschweren Etappen wird Zingle darum bei seiner Grand-Tour-Premiere zu beachten sein.
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