“Ich bin heute zusammen mit Arturo gefahren“

Gutierrez in Tränen: Sieg für verstorbenen Freund verpasst

Von Felix Mattis aus Aranda de Duero

Foto zu dem Text "Gutierrez in Tränen: Sieg für verstorbenen Freund verpasst"
Sheyla Gutierrez (Movistar) führt auf der 3. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas die Spitzengruppe an. | Foto: Cor Vos

20.05.2023  |  (rsn) - Nach der Zieldurchfahrt wollte Sheyla Gutierrez (Movistar) erstmal alleine sein. Die Spanierin stoppte nicht im Auslauf bei ihren Betreuern, sondern fuhr die Straße weiter hinauf und aus dem Ort heraus, um ihre Beine und auch ihre Gedanken noch etwas kreisen zu lassen. Mit Platz drei in Aranda de Duero hinter Lorena Wiebes (SD Worx) und Elisa Balsamo (Trek - Segafredo) wäre die 29-Jährige unter normalen Umständen sicher sehr glücklich gewesen.

Doch Gutierrez wurde gemeinsam mit ihren sechs verbliebenen Begleiterinnen aus einer späten Spitzengruppe auf dieser 3. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) erst auf den letzten 25 Metern überspurtet und hatte in ihren Gedanken bereits fast gewonnen.

"Ich habe mich vor meinem inneren Auge schon die Arme zum Jubeln heben sehen, aber dann kam Lorena doch noch vorbei. Es war so, so knapp", sagte sie radsport-news.com nach einer beruhigenden Dusche am Teamcamper von Movistar. "Wir haben hier jeden Tag mit ganzem Herzen versucht, in die Spitzengruppen zu kommen und von dort aus um einen Etappensieg zu kämpfen, weil uns klar war, dass gegen Wiebes im sprint keine Chance besteht. Heute wurde es dann wirklich, wirklich knapp."

Arturo Grávalos war am Freitag an Krebs gestorben

Doch die Enttäuschung über die knappe Niederlage war in Aranda de Duero nicht das Einzige, was Gutierrez' Emotionen bestimmte. In Gedanken war die 29-Jährige aus der nordspanischen Weinregion La Rioja den ganzen Tag über viel mehr bei einem am Vortag verstorbenen, engen Freund: Arturo Grávalos.

"Ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es klappt. Ich wollte das unbedingt, weil ich denke, wir als Team verdienen es, aber auch weil ich heute zusammen mit meinem Freund Arturo gefahren bin", sagte sie mit feuchten Augen. "Er hat mir die ganze Zeit geholfen und mir heute Extrakraft gegeben - wie immer. Und ich denke, von jetzt an in jedem Rennen umso mehr."

Grávalos ist am Freitagmorgen gestorben, nachdem bei ihm im Jahr 2021 ein Gehirntumor festgestellt worden war. Bis zur Krebsdiagnose war der in Saragossa geborene Nordspanier selbst Radprofi und fuhr für das Eolo-Kometa-Team.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Huens verstärkt Groupama, Verre findet neues Zuhause

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.11.2025Tour du Ghana: Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei

Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird es selten

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheit“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Eigene Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

17.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

16.11.2025Nys nach packendem Finale in Hamme mit besserem Ende für sich

(rsn) – Dramatischer hätte der dritte Lauf zur X20 Badkamers Trofee in Hamme nicht laufen können. Nachdem sich Thibau Nys (Baloise - Glowi Lions) und Cameron Mason (Seven) nahezu über den gesamt

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)