Helfer hat keine Kapitänsambitionen

Kein Druck von Jumbo! Kuss darf so bleiben, wie er ist

Von Kevin Kempf

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Sepp Kuss (Jumbo - Visma, re.) übrnimmt bei der Tour 2022 die Pace für seinen Kapitän Jonas Vingegaard. | Foto: Cor Vos

21.12.2022  |  (rsn) – Im Jahr 2018 wurde Sepp Kuss Profi bei LottoNL – Jumbo, das nach einem Sponsorenwechsel eine Saison später zu Jumbo – Visma wurde. Seitdem hat sich der US-Amerikaner zu einem der besten Kletterer der Welt gemausert, trotzdem hat er seine Rolle als Helfer von Primoz Roglic und Jonas Vingegaard nur selten gegen die des Kapitäns eingetauscht – und das ist ganz in seinem Sinne, wie er in einem Gespräch mit dem Radsportportal cyclingnews.com verriet.

“Menschen sehen, dass ich an vielen Tagen mit den besten Kletterern mitfahren kann. Sie rechnen das hoch und denken sich: ‘Warum kann er nicht die Kapitänsrolle übernehmen?“ Doch das sei nicht so einfach, gab er zu. Denn immer wieder fehlt ihm die Beständigkeit. Gute Tage wechseln sich beim Jumbo-Profi seit Jahren mit schlechten Tagen ab.

Ein paar Mal kam er trotzdem gut durch eine Rundfahrt. Gleich in seiner ersten Saison als Profi gewann er drei Tagesabschnitte und die Gesamtwertung der Tour of Utah (2.HC), letztes Jahr wurde er Achter der Vuelta a Espana. Das  schaffte er als Helfer, im Schatten Roglics, der aufgrund seiner Überlegenheit die Dienste von Kuss kaum benötigte.

Kuss darf so bleiben wie er ist

Diese Leistungen blieben in der Karriere des Kletterers bislang aber die Ausnahme – und das wird wohl so bleiben. Denn auch bei Jumbo – Visma ist man zufrieden mit dem, was Kuss leistet. “Wir haben mehr oder weniger entschieden, dass das, was ich kann, perfekt für das ist, was ich tun muss. Und mir gefällt es so“, sagte der 28-Jährige mit Verweis auf ein Telefongespräch mit seinem Teamchef Merijn Zeeman.

Dieses Telefonat sei eine Erleichterung für ihn gewesen, denn davor sei er immer davon ausgegangen, dass er sich weiterentwickeln müsse. “Aber die Kapitänsrolle ist nicht jedermanns Sache. Irgendwann kommt man an den Punkt, dass man den Kopf gegen die Wand donnern will, weil man sich einfach nicht wie erhofft entwickelt. Und das macht alles nur noch schlimmer. Manche Fahrer sind für diese Rolle bestimmt, aber es funktioniert nicht für alle", urteilte Kuss.

Ein großes Problem war für ihn in der Vergangenheit der Kampf gegen die Uhr. “Ich denke, ich mache meine besten Zeitfahren, wenn ich nicht auf meinem Zeitfahrrad trainiere. Wenn ich zu viel über etwas nachdenke, zerbreche ich mir den Kopf. So wurden Zeitfahren für mich zu einer Verpflichtung mit viel Druck“, sagte er. “Man muss seine Limits kennen, sich auf seine Stärken konzentrieren und genießen“, befand er weiter.

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