Van der Haar und Iserbyt kritisieren neuen Kurs

Erfolgreiche Revanche für Sweeck beim Weltcup in Maasmechelen

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Erfolgreiche Revanche für Sweeck beim Weltcup in Maasmechelen "
Laurens Sweeck (Crelan – Fristads) feierte in Maasmechelen den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere. | Foto: Cor Vos

30.10.2022  |  (rsn) – Einen Tag nach seinen Unmutsäußerungen in Ruddervoorde hat Laurens Sweeck (Crelan – Fristads) beim vierten Weltcup der Saison auf dem neuen Kurs in Maasmechelen seinen ersten Saisonsieg gefeiert und damit die Siegesserie von Pauwels Sauzen – Bingoal beendet. Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) konnte mit einer furiosen Schlussrunde Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) auf den dritten Platz verweisen. Vierter wurde Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal) vor Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck). Iserbyt verteidigte die Weltcupführung.

Für Sweeck war es der erste Weltcup-Sieg seiner Karriere. “Ich probiere es schon sehr lang, war oft nah dran und bin froh, dass es endlich geklappt hat“, freute sich der Flame nach seinem perfekten Rennen im Ziel-Interview. “Ich hatte einen guten Start und sofort ein gutes Gefühl in den Beinen. Kleine Fehler haben das Rennen entschieden und Eli hat einen großen gemacht“, verwies der 28-Jährige auf einen Sturz Iserbyts.

Nach dem Crash seines Widersachers konnte er mit Vanthourenhout auch seinen letzten Begleiter abschütteln und einen großen Vorsprung herausfahren, sodass er schon vor der letzten Runde wie der sichere Sieger aussah. “Man muss natürlich auch immer die Luft in den Reifen behalten. In der letzten Runde habe ich mir schon Sorgen gemacht“, meinte er mit Blick auf das Pech van der Haars am Vortag in Ruddervoorde.

Kritik am neuen Kurs

Der Europameister hatte auch in Maasmechelen Reifenpech in einem entscheidenden Moment. “Laurens war heute mit Abstand der Beste, aber ich hatte mich nach einem Platten gerade zurückgekämpft. Ich weiß also nicht, was ohne den Plattfuß gewesen wäre“, ärgerte sich van der Haar, der danach an die berüchtigte Weltmeisterschaft in Luxemburg 2017 erinnerte. “Wenn es hier regnet haben wir die gleichen Zustände wie bei der WM in Bieles. Für mich ist das kein Kurs für einen Weltcup“, so der Niederländer, dessen Landsmann Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) in Bieles durch vier Reifenschäden den sichergeglaubten WM-Titel verloren hatte.

Noch deutlicher wurde Iserbyt. “Meiner Meinung nach liegen hier zu viele Steine für ein Weltcuprennen. Hierher sollten wir nächstes Jahr nicht wiederkommen, ich werde es jedenfalls nicht tun. Das ist kein Weltcup-Parcours“, schimpfte der Tagesdritte, der seinen Sturz ebenfalls dem Kurs zuschrieb: “Ich hatte gerade angegriffen, aber in der Kurve lagen viele Steine, mein Vorderrad rutschte weg und ich bin über den Lenker gefallen.

Der Ausrutscher kostete nicht nur Zeit und Positionen, sondern tat auch weh. “Beide Knie bluten. Ich fühlte mich danach nicht mehr so gut, Platz drei war nach dem Sturz das bestmögliche Ergebnis“, analysierte Iserbyt, der in der Gesamtwertung mit 145 Zählern weiter in Führung liegt. Zweiter ist mit 23 Punkten Rückstand Sweeck.

Marcel Meisen (Stevens) stand nach mehreren Absagen in Folge in Maasmechelen am Start, musste aber früh im Rennen das Rad wechseln. Auf Position 30 liegend lag er knapp hinter der großen Spitzengruppe. Diese Lücke konnte er – im Gegensatz zu Quinten Hermans (Tormans CX) – nicht überbrücken. Meisen beendete sein erstes Weltcuprennen der Saison auf Position 26.

So lief das Rennen:

Der von Ruddervoorde noch verärgerte Sweeck hatte den besten Start und riss eine kleine Lücke als Hermans in zweiter Position liegend in einer Kurve wegrutschte und erst am Ende des Feldes wieder anschließen konnte. Die Alleinfahrt Sweecks dauerte nicht lange an, denn Iserbyt führte eine Verfolgergruppe an den Spitzenreiter heran.

Iserbyt nahm sich in den nächsten beiden Runden die Kritik Sweecks zu Herzen und fuhr viel an der Spitze. Dabei streckte sich das Feld zwar mehrere Male, größere Brüche entstanden aber vorerst nicht. So konnte sich Hermans wieder an die 27-köpfige Spitzengruppe heranfahren, um sich daraufhin langsam Position um Position nach vorn zu kämpfen.

In der vierten von neun Runden erhöhte Sweeck die Schlagzahl. Er setzte sich mit Iserbyt und Vanthourenhout ab, aber auf den langen geraden Teilstücken schlossen mehrere Fahrer wieder auf. Als Iserbyt wenig später seinerseits einen Angriff wagte, lösten sich die gleichen Drei vom Feld wieder ab.

In einer Abfahrt im fünften Umlauf rutschte Iserbyt, in erster Position liegend, weg. Durch den Sturz stand der Lenker des Weltranglistenersten schief. Er konnte ihn selbstständig richten und an der Verfolgergruppe anschließen. So lag er nach dem folgenden Radwechsel auf Platz neun – zehn Sekunden hinter den beiden Spitzenreitern.

Durch das Missgeschick von Iserbyt sah Sweeck seine Chance. Er erhöhte das Tempo und brachte Vanthourenhout in Probleme. Der Flame fiel zurück zu den von van der Haar angeführten Verfolgern, die 12 Sekunden Rückstand auf den Solisten an der Spitze hatten.

Van der Haar und Iserbyt setzten sich nach zwei Dritteln von Joris Nieuwenhuis (Baloise – Trek Lions), Kevin Kuhn (Tormans CX) und Vanthourenhout ab, doch vorn baute Sweeck seinen Vorsprung weiter aus. Während Vandeputte zur Gruppe, die um Platz vier kämpfte auffahren konnte, fiel Nieuwenhuis in der Vorschlussrunde mit Materialpech aus ihr zurück.

Beim Erklingen der Glocke fuhr Sweeck mit einer halben Minute Vorsprung uneinholbar vor den beiden Verfolgern, bei denen van der Haar ein Tempo anschlug, dem Iserbyt nicht mehr folgen konnte. Der Niederländer drittelte seinen Rückstand von 30 Sekunden, um den Sieger noch angreifen zu können, kam die Tempoverschärfung aber zu spät.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2025Van Empel legt Pause ein: “Für meine mentale Gesundheit“

(rsn) – Fem van Empel wird bis auf weiteres keine Rennen mehr bestreiten. Das hat die 22-jährige Niederländerin am Donnerstagmorgen auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt gemacht und damit wohl s

07.03.2025Cube wird Co-Namenssponsor bei Heizomat

(rsn) – Der bayerische Fahrradhersteller Cube steigt zum Co-Namenssponsor des deutschen Cyclocross-Teams Heizomat - Herrmann auf, das künftig unter dem Namen Heizomat – Cube starten wird. Das kü

23.02.2025Nieuwenhuis holt sich in Oostmalle den letzten Cross der Saison

(rsn) – Der letzte Sieger der diesjährigen Cross-Saison heißt Joris Nieuwenhuis (Ridley Racing). Beim Sluitingsprijs Oostmalle (C1) in der Provinz Antwerpen setzte sich der 29-jährige Niederländ

23.02.2025Cant verpasst in ihrem letzten Rennen knapp das Podium

(rsn) – Beim letzten Stelldichein der Querfeldein-Spezialistinnen in dieser Saison hat Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) den Sluitingsprijs von Oostmalle (C1) gewonnen. Die Niederländerin setzte

19.02.2025Iserbyt muss auf Finale der Cyclocross-Saison verzichten

(rsn) - Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen - Cibel Clementines) wird am 23. Februar nicht mehr zum Finale der Cyclocross-Saison 2024/25 beim Sluitingsprijs Oostamalle antreten. Nach Angaben seines Teams muss

16.02.2025Vanthourenhout wird Nieuwenhuis im Amphitheater los

(rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Cibel) hat in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gewonnen und sich in der belgischen Hauptstadt nach zwei zweiten Plätzen in Folg

16.02.2025Casasola bezwingt zum Saisonfinale Teamkollegin Norbert Riberolle

(rsn) – Sara Casasola (Crelan – Corendon) hat sich in einem packenden Duell mit ihrer Teamkollegin Marion Norbert Riberolle in Brüssel den achten und letzten Lauf der X2O Trofee gesichert. Die 25

15.02.2025Vandeputte in Sint-Niklaas souverän zum dritten Sieg

(rsn) – Er zählt zu den besten Fahrern des Cross-Winters, ist Gewinner der Superprestige-Gesamtwertung. Doch mit dem Siegen klappte es selten bei Niels Vandeputte. Doch zum Ende der Saison hat es f

10.02.2025Crelan, van der Poel, Vos und Co. ehren Cant mit Musikvideo

(rsn) – Mit dem Cross-Winter 2024/2025 geht auch die große Karriere der Belgierin Sanne Cant (Crelan – Corendon) zu Ende. Die 34-Jährige wird ihr Rad am Saisonende an den Nagel hängen. Mit ihr

09.02.2025Sweeck hat bei der X2O Trofee in Lille “Bingo!“

(rsn) - Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) hat beim Krawatencross in Lille seinen siebten Saisonsieg gefeiert. In einem spannenden Rennen nahm der Belgier die Schlussrunde gemeinsam mit acht Begleit

08.02.2025“Spätstarter“ Nieuwenhuis gewinnt Superprestige-Finale

(rsn) – Es sah für Joris Nieuwenhuis (Ridley) nach Krankheiten und Verletzungen nach einer Saison zum Vergessen aus. Doch seit seinem Start in den Crosswinter am 12. Januar liefert der 28-Jährige

08.02.2025Van der Heijden jubelt erstmals in Middelkerke

(rsn) - Beim Abschluss der Superprestige in Middelkerke hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) ihr erstes Wertungscross gewonnen. Die Niederländerin profitierte dabei von einem Sturz von Luci

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)