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16.06.2022 | (rsn) – Für Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) sollte die 85. Tour de Suisse die große Zerreißprobe als Rundfahrer werden: Kann er bei Etappenrennen durchs Hochgebirge gewinnen oder nicht, war die Frage. Doch schon bevor es so richtig in die Höhe ging, lief beim Belgier am Donnerstag nichts mehr. Er verlor als 28. der 5. Etappe 2:12 Minuten auf Tagessieger Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) und liegt im Klassement mit 2:22 Minuten Rückstand auf den Russen nun auf Position 19.
“Die Hitze hat sicher eine Rolle gespielt“, stöhnte ein sichtlich erschöpfter Evenepoel einige Minuten nach dem Zieleinlauf auf dem Boden sitzend. "Die Beine wurden mit jeder Runde schlechter. Für ein solches Finale hatte ich dann wirklich nicht die Beine“, fügte er an. Das 190 Kilometer lange Teilstück zwischen Ambri und Novazzano endete auf einem 26 Kilometer langen Rundkurs, der drei Mal absolviert werden musste. Auf jeder Runde waren vier eher kurze, aber steile Anstiege zu absolvieren.
Im Anstieg zum Castel San Pietro verlor der 22-Jährige völlig überraschend erstmals den Kontakt zur noch umfangreichen Favoritengruppe, als Krists Neilands (Israel – Premier Tech) das Tempo für seinen Kapitän Jakob Fuglsang anzog. Mit Hilfe seiner Teamkollegen Ilan van Wilder und Fausto Masnada konnte Evenepoel in der folgenden Abfahrt erneut ins Feld fahren. Den nur einen Kilometer langen Morbio Inferiore überstand der Flame noch, doch an der vorletzten Steigung fiel er erneut zurück.
Der Pedrinate (3.Kat.) mit seinen 7,7% Durchschnittssteigung auf 2,5 Kilometern Länge sollte für Evenepoel in der Form der vergangenen Tage eigentlich kein Problem sein. "Die Etappe heute kann man in etwa mit der vom Auftakt vergleichen, und da hatte ich noch gute Beine", befand der Flame.
Im Moment der Niederlage geht der Blick hoffnungsvoll nach vorn
Am Küsnachter Berg (3.Kat) machte er im Finale der 1. Etappe noch den besten Eindruck aller Fahrer. Davon war er am Donnerstag weit entfernt. "Ich hatte keine superschlechten Beine, aber sie waren nicht gut genug, um mit den Besten mitzugehen", analysierte der Dominator der vor zwei Wochen bei sehr kühlen Temperaturen ausgetragenen Tour of Norway (2.Pro).
Trotz des Rückschlags ging der Blick des Lüttich-Siegers schon wenige Minuten nach der Niederlange wieder nach vorn. "Es kommen noch zwei schwere Etappen. Ich werde weiterkämpfen, weiter mein Bestes geben", schaute er auf die beiden anstehenden Bergetappen.
Doch nach den beiden Teilstücken über mehrere Alpenriesen steht am Sonntag noch ein weiteres Ziel für Evenepoel auf dem Programm: "Auch das lange Einzelzeitfahren habe ich noch im Kopf. Wenn ich hier mit den besten GC-Fahrern mithalten will, dann darf ich mir keinen weiteren Zeitverlust mehr erlauben", hoffte er noch auf eine gute Position in der Gesamtwertung.
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