Vorschau 110. Scheldeprijs

Holt sich Philipsen wieder die “Krone“ der Sprinter?

Foto zu dem Text "Holt sich Philipsen wieder die “Krone“ der Sprinter?"
Kann Jasper Philipsen seinen Titel beim Scheldeprijs verteidigen? | Foto: Cor Vos

05.04.2022  |  (rsn) – Flach, flacher, Scheldeprijs: Knapp 199 Kilometer, zunächst durch die Niederlande, dann in Belgien, warten auf das Teilnehmerfeld des 1.Pro-Halbklassikers, das – anhand des Profils kaum verwunderlich – im Prinzip nur aus Sprintern und deren Helfern besteht. Nicht umsonst wird das Rennen auch als inoffizielle Weltmeisterschaft der Sprinter bezeichnet.

Das gilt auch für die 110. Auflage des Rennens, das erstmals 1908 ausgetragen wurde. Die Spitzen der Ergebnislisten kennen nur die schnellen Männer des Pelotons. Mit Marcel Kittel ist dabei ein Deutscher mit fünf Siegen zwischen 2012 und 2017 Rekordgewinner. Seine Serie wurde nur 2015 von Alexander Kristoff (Intermarche – Wanty – Gobert) durchbrochen. Der 34-Jährige Norweger zählt auch sieben Jahre später zumindest noch zum erweiterten Favoritenkreis.

Dass ein Deutscher Kittels Erbe fortführen wird, ist zwar nicht ausgeschlossen, denn mit Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) steht zumindest ein Sprinter auf den Startlisten, der vorne vielleicht ein Wörtchen mitreden kann. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass der Scheldeprijs einen Sieger zu sehen bekommt, der die Flagge eines der beiden Gastgeberländer vertritt.

Vorjahressieger Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix) zählt da zu den höher eingeschätzten Favoriten auf die "Krone" der Sprinter. Bei der UAE Tour hat er bereits mit zwei Etappensiegen und dem Grünen Trikot bewiesen, dass er auch dieses Jahr Rennen gewinnen kann. Die Konkurrenz im eigenen Team ist allerdings groß. Denn auch Tim Merlier, Mitte März Sieger der Kopfsteinplaster-Rennen Nokere Koerse und Brugge-De Panne, ist am Start. Welches Eisen Alpecin ausspielen wird, dürfte sich erst im Rennverlauf entscheiden.

Denn auf das Renngeschehen wird sich wie in der Vergangenheit und besonders im letzten Jahr auch wieder der Wind auswirken. Gesplittete Pelotons sind beim Scheldeprijs keine Seltenheit. 2021 fiel die Vorentscheidung nach nicht mal einem Viertel des Rennens. Allerdings war da ein Sturz Ursache für einen Riss im Feld, der bis zum Ende – auch bedingt durch den Wind – nicht mehr gekittet werden konnte.

Holt sich Jakobsen seinen dritten Sieg in Schoten?

Von seiten der Niederländer ist Fabio Jakobsen (QuickStep – Alpha Vinyl) Top-Anwärter auf einen Sieg - es wäre sein bereits dritter in Schoten. Neben Kuurne-Brüssel-Kuurne und einer Etappe bei Paris-Nizza gewann er mehrere Teilstücke der Algarve-Rundfahrt und der Comunitat Valenciana. Mit Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) muss ebenfalls gerechnet werden, wenngleich der Neuzugang im australischen Team bisher nur mit zwei Siegen bei der Saudi Tour in Erscheinung trat und noch nicht hundertprozentig im neuen Team angekommen zu sein scheint.

Mit Arnaud De Lie (Lotto Soudal) dürfte sich ein weiterer Belgier Chancen ausrechnen, falls die Favoriten patzen. Gleiches gilt für Cees Bol (DSM) und Nacer Bouhanni (Arkea – Samsic), der kürzlich bei La Roue Tourangelle seine Sieglosserie, die seit September 2020 andauerte, stoppte.

Zum fünften Mal beginnt der Scheldeprijs in Terneuzen. Von dort führt der Kurs zunächst durch den 6,6 Kilometer langen Westerscheldetunnel, erst danach wird der offizielle Start gegeben. Nach 80 Kilometern verlässt das Feld die Niederlande und passiert in Kapellen die Grenze zu Belgien. 20 Kilometer später ist in Brecht der höchste Punkt des Rennens erreicht – bei 23 Metern über dem Meeresspiegel.

Nochmal 40 Kilometer später erreichen die Fahrer den finalen Rundkurs. 17,2 Kilometer inklusive der Zielgeraden auf der über sechs Meter breiten Churchilllaan und einem 1700 Meter langen Stück über Kopfsteinpflaster, das aber keine Gefahren birgt, müssen viermal durchfahren werden.

Das Profil des Scheldeprijs' 2022 | Foto: Veranstalter

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.04.2021DSM als 13. WorldTour-Team zur Tour of the Alps

(rsn) - Das deutsche Team DSM wird in diesem Monat an der Tour of the Alps (19. - 23. April) teilnehmen. Zunächst hatte der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink seinen Start nicht vorgesehen. Da si

08.04.2021Philipsen will seine Leistungen bei der Tour bestätigen

(rsn) - Mit seinem Triumph beim 109. Scheldepreis sorgte Jasper Philipsen für den bereits achten Saisonsieg des Zweitdivisionärs Alpecin - Fenix. Das ist eine deutlich bessere Erfolgsbilanz im Vergl

08.04.2021Highlight-Video vom 109. Scheldepreis

(rsn) - Jasper Philipsen (Alpecin - Fenix) hat beim 109. Scheldepreis den ersten Sieg im Trikot seines neuen Teams gefeiert. Der 23-jährige Belgier setzte sich über 193,8 Kilometer von Terneuzen und

08.04.2021Schwarzer Tag für Bora im Baskenland und beim Scheldepreis

(rsn) - Dieser 7. April 2021 war für Bora – hansgrohe ein Tag zum Vergessen. Beim Scheldepreis verhinderte ein verpatzter Lead-out den möglichen ersten Saisonsieg von Pascal Ackermann und bei der

07.04.2021Kelderman nach Sturz raus aus der Baskenland-Rundfahrt

(rsn) - Auch bei seinem neuen Team Bora - hansgrohe bleibt Wilco Kelderman das Sturzpech treu. Der Niederländer, der bereits nach einem Trainingsunfall in der Vorbereitung lange ausfiel, musste nach

07.04.2021Philipsen krönt sich in Schoten zum “Sprint-Weltmeister“

(rsn) - Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix) hat überraschend die sogenannte "Sprint-Weltmeisterschaft" gewonnen. Nach 194 Kilometern durch die Niederlande und Belgien war er in Schoten im Sprint ein

07.04.2021Philipsen schlägt beim Scheldepreis Top-Favorit Bennett

(rsn) – In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Schel

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)