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10.03.2022 | (rsn) – Die deutschen Fahrer und Teams haben zum Auftakt der Istrian Spring Trophy (2.2) den Sprung in die Top Ten verpasst. Den besten Fahrer auf dem 1,5 Kilometer langen Kurs von Vrsar stellten die Maloja Pushbikers: Filippo Fortin landete auf Rang 13. Der Italiener benötigte für den auf einem alten Sportflugplatz ausgetragenen Prolog drei Sekunden mehr als der slowenische Tagessieger Matevz Govekar (Team Tirol).
“Ich bin zufrieden, dass wir ein schönes Rennen gefahren sind. Leider gab es ein paar Probleme mit der Zeitmessung, so dass ich den Zeiten nicht wirklich vertraue. Ein ehrliches Feedback abzugeben, fällt mir deshalb schwer. Ich habe gemischte Gefühle“, erklärte Rupert Hödlmoser, Sportlicher Leiter der Pusbhikers, gegenüber radsport-news.com.
Allerdings ging die Taktik der Pushbikers auch nicht ganz auf. “Wir hatten spekuliert, dass der Wind zum Ende hin zum Vorteil dreht. Aber er ist mit Fortdauer des Rennens stärker geworden, hat aber nicht gedreht“, erklärte Hödlmoser, weshalb er seine Prolog-Spezialisten erst am Ende ins Rennen geschickt hatte.
Für die erwartete Sprintankunft am Freitag, bei der die Pushbikers wieder auf Fortin setzen werden, hat der Sportliche Leiter “grundsätzlich ein gutes Gefühl.“ Dabei hofft Hödlmoser, dass sein Sprinter an das Vorjahr anknüpfen kann. Damals gewann Fortin auch die 1. Etappe. “Da sind wir natürlich auch ein bisschen unter Druck, aber das versuchen wir auszublenden.
P&S Benotti: Solider Auftakt bringt gute Positon im Begleitwagen-Konvoi
Nur wenige hundertstel langsamer als Fortin war auf dem technisch nicht sonderlich anspruchsvollen Kurs Tobias Nolde (P&S Benotti), der als bester Deutscher Rang 15 belegte. “Das Zeitfahren war in diesem Jahr anders als in den Jahren zuvor, wo wir am Hafen von Umag gefahren sind. Der Kurs war etwas länger, aufgrund der Strecke hieß es, sich möglichst klein machen, Kopf zwischen die Arme nehmen und alles treten was man hatte. Ich hätte mir natürlich noch eine kleine Welle im Prolog gewünscht, wo ich hätte meine Kraft ausspielen können. Aber auch so war das bei mir heute recht solide“, fasste Nolde gegenüber radsport-news.com den Renntag zusammen.
War am Donnerstag bester Deutscher im Prolog: Tobias Nolde (P&S Benotti). Foto: Mario Stiehl
Sein Teamchef Lars Wackernagel stimmte Nolde bei dessen Einschätzung zu. “Das war wirklich solide, auch von Tom Lindner (Rang 31, +0:05). Das heißt, wir sind vorne ein bisschen mit dabei und sind morgen bei der Reihenfolge der Teamfahrzeuge dadurch auch nicht ganz hinten, was hier auch immer sehr gut ist. Jetzt schauen wir, dass wir morgen sprinten können“, blickte Wackernagel gegenüber radsport-news.com schon voraus.
rad net - Rose: Kretschy mit wenig Rückstand zur Spitze
Zwei Plätze hinter Nolde landete ebenfalls mit drei Sekunden Rückstand Moritz Kretschy (Rad net - Rose) auf dem 17. Platz. “Bei uns sind alle gut durchgekommen, Kretschy hat nicht viel Rückstand nach vorne gehabt. Für uns hat es also gepasst“, sagte der Sportliche Leiter Ralf Grabsch auf Anfrage von radsport-news.com.
Zufrieden war Grabsch auch mit dem neuen Zeitfahrkurs der Istrian Spring Trophy. “Es war eine breite Strecke, man ist mit Rückenwind die ersten 500 Meter rausgefahren, dann Wende, zurück am Ziel vorbe, dann wieder ein U-Turn und zum Ziel. Auf der Gegenseite war die Strecke mit 1,2 Prozent leicht ansteigend und Gegenwind. Zum Ziel hin war dann wieder Rückenwind. Für einen Prolog war der Kurs recht angenehm zu fahren. Für die Spezialisten war es nicht schlecht, sie konnten hier voll durchziehen", lautete sein Einschätzung.
Santic - Wibatech knapp an der erhofften Top-Ten-Platzierung vorbei
Bester Fahrer von Santic – Wibatech war der Pole Bartosz Rudyk, der fünf Sekunden mehr benötigte als Sieger Govekar und damit auf Rang 29 der Tageswertung landete. “Für uns lief es heute ganz ok. Wir haben mit einer Top-Ten-Platzierung spekuliert. Das hat leider nicht geklappt, aber hier ist auch alles nah beisammen“, sagte Patrick Haller zu radsport-news.com, nachdem er im Kampf gegen die Uhr mit sechs Sekunden Rückstand Rang 41 belegt hatte. Das Spitzenergebnis soll aber auf den nächsten drei Etappen folgen. “Die nächsten Tage zählt es dann für uns“, blickte Haller voraus.
Saris Rouvy Sauerland: Zwei Rückschläge schon vor dem Start
Für das Team Saris Rouvy Sauerland, das kurzfristig auf Lennard Vöge und Silas Köch verzichten musste und somit nur aus einem Quartett besteht, war Julian Borresch auf Platz 34 bester Fahrer. Er hatte ebenfalls fünf Sekunden Rückstand.
“Lennard und Silas haben sich leider Erkältungen eingefangen. Wir haben hier zehn Grad und Sonne, aber sobald irgendwo ein bisschen Schatten ist, ist es fürchterlich kalt. Ich denke, da haben sich die Jungs ein bisschen was abgeholt“, erklärte der Sportliche Leiter Wolfgang Oschwald gegenüber radsport-news.com.
Oschwald hatte gehofft, dass im Kampf gegen die Uhr der von der Bahn kommende Jungsprinter Max Briese um die Spitzenplätze mitfahren würde können. Am Ende sprang aber bei sechs Sekunden Rückstand nur Rang 47 heraus. “Max ist aber auch leicht angeknockt, er hat heute früh schon gehüstelt. Ich hoffe, dass die Situation gut ausgeht“, kann Oschwald keine weiteren Ausfälle gebrauchen. "Ansonsten wird es noch schwieriger für uns. Es wäre schon gut, wenn wir zu Viert in die morgige Etappe starten könnten“, so der Sauerland-Verantwortliche, der für die morgigen Etappe "mehr erwartet als im Prolog.“
Berthold Rad Team: Nicht ganz dort, wo die Musik spielte
Das Berthold Rad Team, die einzige deutsche Elite-Mannschaft am Start, hatte in Tom Mai auf Platz 65 seinen besten Akteur. Der 21-Jährige wies am Ende sieben Sekunden Rückstand auf. “Tom war unser bester Mann heute, auch wenn er natürlich nicht ganz dabei war, wo die Musik spielte“, sagte sein Teamkollege Toni Franz zu radsport-news.com.
Franz selbst war froh, nach seinem schweren Sturz bei der Trofeo Porec am Sonntag überhaupt am Start stehen zu können. “Die Schmerzen sind fast weg und die Wunden heilen sehr gut“, so Franz, der aber dennoch nicht über Rang 144 und zwölf Sekunden Rückstand hinauskam. “Prologe und Zeitfahren waren noch nie mein Steckenpferd. Also war das Ziel heil durchzukommen und auf den morgigen Tag fokussieren.“
Für seine junge und international unerfahrene Mannschaft stehen nun herausfordernde Tage bevor. "Für uns zählt es hier Wettkampfkilometer für die Rennen in Deutschland zu sammeln. Die nächsten Tage werden uns sicherlich ein bisschen was abverlangen. Ich hoffe, dass die Etappen dann etwas kontrollierter ablaufen als die Eintagesrennen vor der Rundfahrt“, spielte Franz auf die zahlreichen Stürze an.
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