--> -->
14.03.2021 | (rsn) - Auf der Schlussetappe von Paris-Nizza überschlugen sich die Ereignisse: Der Gesamtführende Primoz Roglic (Jumbo-Visma) stürzte zweimal und verlor den Kontakt zum Feld. Plötzlich übernahm Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) die virtuelle Führung und musste die Angriffe von Aleksandr Vlasov und Ion Izagirre (beide Astana - Premier Tech) abwehren.
Am Ende gelang dem Deutschen die überraschende Titelverteidigung. Der Tagessieg in Levens ging nach 93 turbulenten Kilometern an Magnus Cort (Education First -Nippo), der die beiden Franzosen Christophe Laporte (Cofidis) und Pierre Latour (Total Direct Energie) im Sprint der Favoritengruppe schlug.
Auch wenn Roglic auf der ersten Runde schon einmal gestürzt war, verlief die verkürzte letzte Etappe zunächst nach dem vorgesehenen “Drehbuch“: Eine Spitzengruppe setzte sich ab und Roglics Mannschaft kontrollierte gemeinsam mit anderen Teams das Geschehen. Als jedoch der Mann im Gelben Trikot in der letzten Abfahrt des Tages rund 25 Kilometer vor dem Ziel abermals stürzte und sein Rad wechseln musste, wurde das Rennen auf den Kopf gestellt. Roglics Teamkollegen bekamen erst verzögert von dem erneuten Malheur ihres Kapitäns mit und ließen sich zurückfallen. Zu diesem Zeitpunkt war das Feld schon um knapp 30 Sekunden enteilt und machte keine Anstalten zu warten.
Schachmann mit "gemischten Gefühlen"
Bora - hansgrohe war zu diesem Zeitpunkt in voller Stärke bei der Nachführarbeit zu sehen. “Ich habe gemischte Gefühle, weil Roglic gestürzt ist. Ich weiß nicht, ob es sein Fehler war. Ich kann nur sagen, dass ich vor der ersten Zieldurchfahrt auch einen Defekt hatte und da hat auch niemand gewartet. Dann ist Primoz gestürzt und wir haben gewartet. Dann ist er erneut gestürzt, aber wir hatten eine starke Spitzengruppe vorne und wir wollten um den Etappensieg fahren“, schilderte Schachmann seine Perspektive auf die Ereignisse.
Als Roglic nach wenigen Kilometern all seine Teamkameraden aufgebraucht hatte und allein die Lücke zum Feld schließen musste, rutschte Schachmann auf einmal ins virtuelle Leadertrikot. “Das habe ich nicht erwartet, es war ein verrückter Tag. Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein kann. Es ist nicht schön so zu gewinnen“, musste der Titelverteidiger im Ziel erstmal seine Gefühle ordnen. Auf den letzten Kilometern wehrte der 27-jährige souverän die Angriffe von Vlasov und Izagirre abwehren, die in der virtuellen Gesamtwertung nur 19 und 23 Sekunden zurücklagen.
Dabei erhielt Schachmann tatkräftige Unterstützung seines Landsmanns Simon Geschke (Cofidis), der einerseits seinem Kapitän Laporte die Sprintankunft vorbereiteten half, andererseits mit seinem hohen Tempo Angriffe des Astana-Duos im Keim erstickte. Als die Favoritengruppe geschlossen auf den letzten Kilometer ging, hatte Schachmann, wie Geschke aus Berlin stammden, den Gesamtsieg abgesichert.
Roglic ein fairer Verlierer
Nutznießer dieser Kämpfe um den Gesamtsieg war Cort, der sich 250 Meter vor dem Ziel geschickt platzierte und die anderen Fahrer nicht mehr passieren ließ. “Die letzten Kilometer waren hektisch, weil es keine Züge gab, um die Geschwindigkeit und Position zu behaupten. Es ging darum, wer sich mit den Ellenbogen durchsetzen konnte. Ich habe das Ziel auf der vorausgehenden Runde gesehen und gedacht: Wenn ich als erster durch die leichte Kurve 150 Meter vor dem Ziel komme, wird mich keiner überholen können. Das ist mir gelungen“, beschrieb der Däne den ungewöhnlichen Sprint der Rumpfgruppe.
Nachdem Roglic mit 3:08 Minuten Rückstand ins Ziel fuhr, gratulierte er Schachmann per Faustschlag - ein Zeichen des Sportgeistes des Slowenen. Zu den Umständen seiner Stürze hat er sich bislang noch nicht geäußert. Den Gesamtsieg holte sich Schachmann mit 19 Sekunden Vorsprung auf Vlasov und 23 auf Izagirre. Der Schweizer Gino Mäder (Bahrain Victorious) rückte noch auf Rang zehn vor. Roglic fiel auf den 15. Platz zurück
Als “Trostpflaster“ gewann Roglic die Sprintwertung der Fernfahrt. Das Bergtrikot ging an Anthony Perez (Cofidis). Neben dem zweiten Gesamtrang holte sich Vlasov auch die Nachwuchswertung.
So lief das Rennen:
Nach dem Start der auf 93 Kilometer verkürzten Schlussetappe dauerte es eine Weile, bis sich eine Spitzengruppe etablieren konnte. Die erste Bergwertung gewann Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers), während sich Aurélien Paret Peintre (AG2R - Citroën) die erste Sprintwertung sicherte. Durch eine Bonussekunde dabei konnte sich Lucas Hamilton (BikeExchange) in der Gesamtwertung an Tiesj Benoot (DSM) vorbei auf den vierten Platz schieben.
Mit einer Attacke 60 Kilometer vor dem Ziel initiierte Jonas Rutsch (Education First - Nippo) eine Spitzengruppe. Mit dem jungen Deutschen konnten Warren Barguil (Arkéa - Samsic), Sven Erik Byström (UAE Team Emirates), Laurens De Plus (Ineos Grenadiers), Stefano Oldani (Lotto Soudal), Tim Declercq (Deceuninck - Quick-Step), Edward Theuns (Trek - Segafredo) und Cees Bol (DSM) einen Maximalvorsprung von einer Minute auf das Feld herausarbeiten.
Auf der folgenden Passage der Côte de Duranus bildete sich eine Verfolgergruppe um Luis Leon Sánchez und Omar Fraile (Astana - Premier Tech), Matteo Trentin (UAE Team Emirates), Julien Bernard (Trek - Segafredo), Krists Neilands (Israel Start-Up Nation), Michael Matthews (BikeExChange), Damien Touzé (AG2R - Citroën), sowie Geschke, die im Laufe der letzten Runde zur Spitze aufschließen konnte. Die zweite Sprint- und die zweite Bergwertung gewann Barguil.
In der Abfahrt zur letzten Runde stürzte Roglic erneut
Auf der Abfahrt zur letzten Runde stürzte Roglic zum zweiten Mal und fiel in eine Gruppe abgehängter Sprinter zurück. Das Feld war nicht bereit, auf ihn zu warten und verfolgte stattdessen die große Spitzengruppe. Roglic konnte die Lücke dennoch zunächst bis auf 20 Sekunden schließen. In Sichtweite zum Feld gingen ihm aber die Helfer aus und er fiel schließlich aussichtslos zurück. Währenddessen setzten sich Rutsch, Byström, Barguil und Bernard nochmal kurz von den restlichen Ausreißern ab, wurden aber am Fuße der letzten Steigung vom Feld gestellt.
Bei der letzten Passage der Côte de Duranus versuchten Vlasov und Izagirre Schachmann durch abwechselnde Angriffe in die Mangel zu nehmen. Just zu dem Zeitpunkt, in dem der Bora-Kapitän das erste Mal müde aussah, spannte sich Geschke vor das Feld und pilotierte die Gruppe über die Bergwertung. Vier Kilometer vor dem Ziel konnten sich Neilands, Guillaume Martin und Gino Mäder (Bahrain Victorious) nochmal aus dem Feld absetzten.
Durch die Tempoarbeit von AG2R - Citroën wurden sie kurz vor dem letzten Kilometer aber wieder eingeholt. Cort setzte sich kurz vor der Zieleinfahrt geschickt an die Spitze des Feldes und war von der letzten Kurve an nicht mehr zu überholen.
(rsn) - Als erfahrenen Tour-de-France-Helfer für Guillaume Martin hat die französische Cofidis-Equipe zur Saison 2021 Simon Geschke verpflichtet. Beim ersten gemeinsamen Einsatz mit dem Franzosen b
(rsn) - Nur weil Spitzenreiter Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auf der Schlussetappe stürzte, konnte Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) zum zweiten Mal in Folge Paris-Nizza gewinnen. Deshalb ware
(rsn) - Bis rund 25 Kilometer vor dem Ziel der Schlussetappe von Paris-Nizza verlief der Saisoneinstieg für Primoz Roglic (Jumbo – Visma) perfekt: Der Slowene stand nach drei Etappensiegen und üb
(rsn) - Es ist ihm wieder passiert! Vor gut einem halben Jahr wähnte sich Primoz Roglic (Jumbo – Visma) bereits als Sieger der Tour de France. Mit 57 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Tad
(rsn) - Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) hat auf der Schlussetappe des 79. Paris-Nizza das schier Unmögliche geschafft und Primoz Roglic (Jumbo - Visma) das Gelbe Trikot noch abgenommen. Der
(rsn) - Schon bei der vergangenen Vuelta a Espana imponierte Gino Mäder bei einer Bergankunft und musste sich am Ende der 17. Etappe am Alto de la Covatilla nur David Gaudu (Groupama - FDJ) geschlage
(rsn) - Die Radsportsaison 2021 nimmt trotz der Corona-Pandemie an Fahrt auf, auch die deutschsprachigen Fahrer sind bereits wieder im Einsatz. Wir liefern Ihnen einen wöchentlichen Überblick über
(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti
(rsn) - Zwar muss Bora - hansgrohe weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison warten, doch nach der Königsetappe von Paris-Nizza herrschte beim deutschen WorldTour-Rennstall allgemeine Freude. Mit e
(rsn) - Auch in La Colmiane kannte Primoz Roglic (Jumbo - Visma) keine Gnade und sichert sich seinen dritten Etappensieg beim 79. Paris-Nizza. Auf den letzten Metern der 119 Kilometer langen Königset
(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat bei Paris-Nizza seinen dritten Tagessieg geholt und seinen Vorsprung im Gesamtklassement weiter ausgebaut. Der 31-jährige Slowene entschied die auf 119,5 Kil
(rsn) - Jonas Rutsch (EF Education – Nippo) war einer der Hauptdarsteller im Finale der 6. Etappe bei Paris-Nizza und hat mit einer starken Attacke gezeigt, dass seine Form für die Frühjahrsklassi
(rsn) - Die kommende Tour of Guangxi hätte eigentlich als Testlauf für die von der UCI geplante Übersetzungsbeschränkung dienen sollen. Um die Geschwindigkeit der Rennen zu reduzieren und damit di
(rsn) – Zum 119. Mal steht Il Lombardia im Rennkalender. Das der fünf Monumente des Radsports führt diesmal über 241 Kilometer von Como nach Bergamo, wobei die Strecke fast identisch mit der von
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Nach Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) und Arnaud Démare (Arkea – B&B Hotels) nimmt auch ein dritter Topsprinter früherer Jahre Abschied: Elia Viviani. Der Lotto-Profi sagt sogar gleic
(rsn) – Mit einem Posting auf Instagram kündete Arnaud Démare (Arkea – B&B Hotels) sein Karriereende nach Paris–Tours (1.Pro), das er 2022 noch gewann, an. “Es ist soweit“, schrieb der 34-
(rsn) – Ende August bestätigte Derek Gee, dass er seinen Vertrag bei Israel – Premier Tech mit sofortiger Wirkung gekündigt habe. Das Team gab seinerseits bekannt, dass die Kündigung eingegange
(rsn) – Am Samstag wird die 119. Ausgabe von Il Lombardia (1.UWT) ausgetragen und es macht wenig Sinn, künstlich Spannung aufbauen zu wollen. Nach den Eindrücken der vergangenen Wochen von der WM
(rsn) – Israel - Premier Tech wird auch nicht am Samstag bei Il Lombardia (2.UWT) starten. Wie die Organisatoren des letzten Monuments der Saison mitteilten, sei die Entscheidung “im gegenseitigen
(rsn) – Kein Zweifel: Die italienischen Herbstklassiker sind in diesem Jahr das Metier von Isaac Del Toro (UAE – Team – Emirates – XRG). Der Giro-Zweite sicherte sich mit einem 20-Kilometer-So
(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Team – Emirates – XRG) hat bei der 109. Ausgabe von Gran Piemonte (1.Pro) seinen 15. Saisonsieg eingefahren. Der 21-jährige Mexikaner setzte sich über 179 Kilom
(rsn) - Il Lombardia (1.UWT) wechselt bei seiner 119. Austragung wieder die Richtung. Wie zuletzt 2023 führt das "Rennen der fallenden Blätter" von Como nach Bergamo, nachdem es in den "geraden Jahr
(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Team – Emirates – XRG) will seiner bisher wohl stärksten Saison der Karriere am Samstag mit einem fünften Sieg bei Il Lombardia (1.UWT) das Sahnehäubchen aufset