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Langjährige Teamsponsoren ziehen sich zurück

Ära endet: Jury-Entscheid versaut Ausstand für Boels & Dolmans

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ära endet: Jury-Entscheid versaut Ausstand für Boels & Dolmans"
Jolien D´hoore (Boels - Dolmans, links) fuhr in De Panne als Erste über den Zielstrich, aber der Sieg wurde Lorena Wiebes (Sunweb, rechts) zugesprochen. | Foto: Cor Vos

20.10.2020  |  (rsn) - Schöner hätten sich die Fahrerinnen des Teams Boels - Dolmans von ihren langjährigen Hauptsponsoren kaum verabschieden können: Nachdem der niederländische Rennstall in den letzten anderthalb Jahren etwas von seiner alten Dominanz eingebüßt hatte und auch die Führung in der Teamweltrangliste dieses Jahr erstmals seit Sommer 2016 wieder abgeben musste, zeigten sich Anna van der Breggen, Chantal van den Broek-Blaak und Co. nach der Corona-Pause 2020 noch einmal von ihrer allerbesten Seite.

Van der Breggen gewann den Giro d'Italia, wurde Doppel-Weltmeisterin und holte zum sechsten Mal in Folge den Sieg beim Fleche Wallonne. Jolien D'hoore gewann Gent-Wevelgem und van den Broek-Blaak triumphierte bei der Flandern-Rundfahrt.

Und beinahe hätte es im allerletzten Rennen des Teams unter dem Namen, der seit 2012 auf den Trikots prangte und spätestens seit 2016 als Synonym für 'Dominanz' im Frauen-Radsport stand, noch mit dem perfekten Abschluss geklappt. D'hoore sprintete als Erste über den Zielstrich von Driedaagse Brugge-De Panne, jubelte und ließ ihre Siegerfaust dann aber doch schnell wieder nach unten sinken.

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Die Belgierin ahnte, was kommen sollte: Anstatt Boels Rental und Dolmans Landscaping mit einem Sieg zu verabschieden, wurde D'hoore von der Jury ans Ende der Gruppe zurückversetzt, weil sie im Sprint zu weit von ihrer Fahrlinie abgewichen war und Lorena Wiebes (Sunweb) zur Bande hin zu wenig Platz gelassen hatte - so zumindest die Meinung der Jury, die bei derartigen Vergehen in den vergangenen Wochen seit dem schrecklichen Unfall von Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt ganz genau hinschaut.

Der Sieg ging an Wiebes vor Lisa Brennauer (Ceratizit - WNT) und Lotte Kopecky (Lotto Soudal). 

160 Siege in 10 Jahren - eine Ära geht zu Ende

"Wir wollten heute das Sahnehäubchen auf den Kuchen setzen und haben sehr hart gekämpft, um einen noch schöneren Abschied zu feiern, als wir es am Sonntag ohnehin schon getan haben", sagte Teamchef Danny Stam nach dem Rennen. "Aber es sollte nicht sein. Jolien wich etwas zu viel von ihrer Linie ab und die Jury hat dann eine Entscheidung gefällt", so der Niederländer etwas enttäuscht. Anstatt einer 1 steht in den Ergebnislisten als letztes Resultat von Boels - Dolmans nun eine 12.

Doch Einsen sammelten Stam und seine Frauen in den vergangenen zehn Jahren trotzdem mehr als genug für ihre Geldgeber. 160 Siege in UCI-Rennen stehen seit der Teamgründung 2010 zu Buche, 121 davon in den letzten fünf Jahren.

"Trinkt heute einen auf uns und denkt voller Freude zurück an all die tollen Siege bei den Klassikern und großen Rundfahrten, Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Nationalen Meisterschaften, die wir zusammen gefeiert haben", schreibt das Team in einer Pressemitteilung. "Wir danken Boels Rental und Dolmans Landscaping Group sowie allen anderen Sponsoren und Zulieferern, die es uns ermöglich haben, so viele Rennen zu gewinnen und das beste Team der Welt zu werden."

Kein Sieg, aber ein letzter beeindruckender Auftritt

Der Sieg in De Panne am Dienstag wäre wirklich lediglich das allerletzte Sahnehäubchen auf einer ohnehin bereits reichlich geschmückten Party-Torte fürs Abschiedsfest von Boels und Dolmans gewesen.

Und auch wenn die Jury dieses letzte bisschen Sahne verwehrte, so dürften sich Pierre Boels und Erwin Janssen - die Chefs von Boels Rental und Dolmans Landscaping - am Dienstag noch einmal über das Rennen ihres Teams gefreut haben. Denn D'hoore, van den Broek-Blaak, Amalie Dideriksen, Christine Majerus, Amy Pieters und Lonneke Uneken boten noch einmal eine gute Show, attackierten in der packenden letzten Rennstunde viel und fühlten dem Team Sunweb arg auf den Zahn, das für die Top-Favoritin und dank Jury-Entscheid auch spätere Siegerin Lorena Wiebes eine Sprintankunft herbeiführen wollte und daher allen Boels - Dolmans-Attacken nachsetzte.

Nun ist das Kapitel Boels - Dolmans zu Ende. Einer der größten Teamnamen in der Geschichte des Frauen-Radsports verschwindet. Doch die jüngsten Ergebnisse zeigen, dass die Mannschaft hinter diesem Namen alles andere als auf dem absteigenden Ast sitzt. Wenn in den kommenden vier Jahren SD Worx zum Titelsponsor wird, wird man Stams Frauen weiter siegen sehen - zumal sich der Kader für 2021 schon jetzt noch besser liest, als der von 2020: Mit Ashleigh Moolman, Demi Vollering, Elena Cecchini und Nikola Noskova kommen gleich mehrere Hochkaräter neu an Bord.

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