Die Favoriten sind auf 13. Tour-Etappe gefordert

Schlägt Lokalmatador Bardet im Zentralmassiv zu?

Von Peter Maurer

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Romain Bardet (AG2R La Mondiale) | Foto: Cor Vos

11.09.2020  |  (rsn) - Die 13. Etappe der Tour de France 2020 wird zu einer Achterbahnfahrt durch das Zentralmassiv. Insgesamt sieben Bergwertungen und 4.400 Höhenmeter warten auf den 191,5 Kilometern von Châtel-Guyon zur Bergankunft in Puy Mary auf das Peloton. In der durch Vulkane geprägten Region im Herzen Frankreichs werden auch die Favoriten um den Gesamtsieg gefragt sein.

Von einer großen Herausforderung sprach deshalb Primoz Roglic (Jumbo - Visma) nach dem zwölften Tagesabschnitt. “Ich weiß, dass es eine schwere Etappe sein wird. Wir können einen großen Kampf erwarten“, so der Träger des Gelben Trikots in Sarran. Zwar warten nicht die hohen Alpen- oder Pyrenäengipfel, dafür gibt es kaum flache Abschnitte zum Verschnaufen. “Es wird bestimmt Unterschiede geben. Die Etappe ist lang und das harte Rennen am Donnerstag werden viele noch in den Beinen spüren", prognostizierte Egan Bernal (Ineos Grenadiers), Vorjahressieger und mit 21 Sekunden Rückstand auf Roglic aktuell Zweitplatzierter im Gesamtklassement.

Das ist nach wie noch ausgesprochen spannend. Die ersten zehn Fahrer sind nur durch 1:42 Minuten getrennt. “Die Etappe am Freitag wird noch fordernder sein. Vor allem die letzten Kilometer sind sehr schnell und wir müssen sie in der bestmöglichen Position angehen“, so Bernal, der vor der Tour die Route im Zentralmassiv abgefahren ist.

Die dortigen Straßen wie seine Westentasche kennt Romain Bardet. Der Kapitän der französischen Equipe AG2R La Mondiale stammt aus Brioude und wohnt nur wenige Kilometer vom Pas de Peyrol entfernt, wo die Etappe auf 1.589 Metern Höhe enden wird. "Das Zentralmassiv ist meine Spielwiese. Dort sind meine Trainingsrouten und es ist der Ort, wo ich mir die Kraft hole für meine Rennen", erklärte der 29-Jährige, der als Gesamtvierter mit einem Rückstand von nur 30 Sekunden auf Roglic aussichtsreich platziert ist. Gemeinsam mit Guillaume Martin (Cofidis), der etwas überraschend auf Platz drei der Gesamtwertung rangiert, trägt Bardet die Hoffnung der Franzosen auf den ersten Toursieg seit 35 Jahren.

In den vergangenen Jahren war Bardet in der Gesamtwertung der konstanteste der Franzosen. Bei bisher sieben Teilnahmen sprang als schlechtestes Ergebnis ein 15. Platz heraus. Das war im vergangenen Jahr, doch da konnte er sich mit dem Bergtrikot trösten. 2016 und 2017 stand er als Gesamtzweiter und -dritter sogar in Paris auf dem Podium. Dazu gelangen Bardet insgesamt drei Etappensiege.

Auf der 13. Etappe wird die Tour nicht entschieden, eine deutliche Selektion unter den Klassementfahrern ist aber. "Man kann die Tour sicherlich hier nicht gewinnen, aber sie verlieren. Ein schlechter Tag kann massive Folgen haben und Favoriten könnten ihre Chancen auf die Gesamtwertung einbüßen", meine Bardets Sportlicher Leiter Julien Jurdie. Auf die leichte Schulter, so der Franzose, dürfe man die Anstiege nicht nehmen. "Der Pas de Peyrol wird eine der schwersten Bergankünfte der Tour werden. Wir können ein Spektakel erwarten", kündigte Jurdie einen Schlagabtausch der Favoriten an.

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