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06.09.2020 | (rsn) - Am 29. August begann in Nizza die 107. Tour de France. Wir stellen seitdem jeden Tag eine der insgesamt 21 Etappen der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt vor.
9. Etappe, 6. September: Pau – Laruns, 154 km
Vor dem ersten Ruhetag müssen die Fahrer noch einmal in den Pyrenäen ran. Die Etappe ist vom Profil her zwar etwas leichter als die gestrige, doch die morgige Pause könnte den einen oder anderen Klassementanwärter zur Attacke verleiten.
TagesTOUR: Wie bereits am Vortag bleiben den Fahrern genügend Kilometer zum Einrollen, bevor diesmal der Col de la Hourcère (11,1 km / 8,8 % / 1440 m) erklommen werden muss. Auf dem Gipfel haben die Profis 69 Kilometer zurückgelegt, und nach einer kurzen Abfahrt wartet die Gegensteigung zum Col de Soudet (1540 m), der jedoch nicht kategorisiert ist. Es folgt eine lange Abfahrt mit einem welligen Mittelteil, ehe der Col de Marie Blanque ( 7,7 km / 8,6 %/ 1035 m) das Sprungbrett zum Angriff auf den Etappensieg bietet. Oben sind erneut 8, 5 und 2 Bonussekunden zu holen, ehe 18,5 Kilometer zum Ziel verbleiben - die letzten sechs davon flach.
KulTOUR: Die Stadt Pau ist berühmt für ihre jährlichen Motorsportveranstaltungen. Ähnlich wie in Monaco und Macau wird dabei ein enger Stadtkurs (Circuit de Pau) zwischen den Häuserzeilen befahren. Bis 1963 wurden hier elf Formel-1-Rennen ausgetragen, die jedoch nicht zur Weltmeisterschaft zählten. Danach fanden bis 1998 hier Rennen der Formel 2 beziehungsweise der Formel-3000-Europameisterschaften statt. Seit 1999 werden internationale Läufe der Formel 3 ausgetragen. Als erfolgreichster Fahrer in Pau gilt der zweimalige Formel-1-Weltmeister Jim Clark, der dieses Rennen jeweils zweimal in der Formel 1 und der Formel 2 gewann, ehe er 1968 bei einem Formel-2-Rennen in Hockenheim tödlich verunglückte.
HisTOURie: Laruns ist zum dritten Mal Etappenort der Tour. 2018 sicherte sich Primoz Roglic hier den Etappensieg, indem er sich mit einer Attacke auf der Abfahrt vom Col d’Aubisque aus der Favoritengruppe löste, das Ziel solo erreichte und auf Gesamtrang drei vorrückte. Doch nur 24 Stunden später erwischte Roglic ausgerechnet in seiner Paradedisziplin, dem Einzelzeitfahren, einen schwarzen Tag und fiel auf den vierten Rang zurück, den er dann auch in Paris belegte.
TOURakel: Vor dem Ruhetag wird nochmal ausgeteilt und eingeschenkt. Es dürfte sich eine große und stark besetzte Ausreißergruppe bilden, aus der heraus der Etappensieger kommen könnte. Der Col de Marie Blanque ist ein ideales Sprungbrett, um aus der Favoritengruppe heraus einen Angriff zu starten. Durch das abwechslungsreiche Etappenprofil könnte die eine oder andere Relaisstation zum Tragen kommen und auf der letzten Abfahrt dafür sorgen, dass ein Angriff auf Gelb zumindest mit einem Zeitgewinn belohnt wird.
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