“Ich mache eine Schutzbewegung“

Von Costas Hand ausgelöster Sturz sorgt für Kontroverse

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Von Costas Hand ausgelöster Sturz sorgt für Kontroverse"
Rui Costa (UAE Team Emirates, Grünes Trikot, rechts) fährt die Hand aus, und danach kracht es links im Zug von NTT. | Foto: Screenshot Eurosport-TV-Übertragung

05.02.2020  |  (rsn) - 13 Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe der Saudi Tour in Riad krachte es. Reinardt Janse Van Rensburg (NTT) ging zu Boden und riss neben seinem Teamkollegen Enrico Gasparotto den Belgier Baptiste Planckaert (Bingoal - Wallonie Bruxelles) sowie Marco Marcato (UAE Team Emirates) mit sich. Auch Mark Cavendish (Bahrain McLaren) wurde durch den Sturz aufgehalten, schaffte aber bald wieder den Anschluss ans Hauptfeld, um im Finale vor Phil Bauhaus im Sprintzug sitzen zu können. Das Rennen rauschte weiter, im Ziel gewann Niccolo Bonifazio (Total Direct Energie) vor Bauhaus, und Rui Costa (UAE Team Emirates) wurde erneut als Gesamtführender geehrt. Soweit nichts Besonderes.

Doch via Social Media war längst eine Diskussion um den Sturz entbrannt. Denn in den Replays der Live-TV-Übertragung war deutlich zu sehen: Bevor Janse Van Rensburg zu Fall kam, fuhr der im Grünen Führungstrikot fahrende Costa neben ihm die rechte Hand in Richtung des Südafrikaners aus.

Dessen NTT-Teamkollege Kreuziger kommentierte die Szene auf Twitter folgendermaßen: "Ich denke, die Hände zu benutzen, ist nicht korrekt. Auch wenn man das Führungstrikot hat! Hoffe, die UCI wird das Video sehen!" Sein Beitrag erntete in kürzester Zeit zahlreiche Likes von Profi-Kollegen wie Marcel Sieberg (Bahrain McLaren) oder Alessandro De Marchi (CCC). Der in Saudi Arabien nicht fahrende Ben O'Connor (NTT) reagierte mit den Worten "Das kann sicher nur eines bedeuten...", und der ebenfalls nicht dort weilende Michael Valgren (NTT) schrieb: "Wow, das ist übel". Gasparotto, der in den Sturz verwickelt war, erinnerte ans UCI-Reglement: "Das ist auf jeden Fall nicht fair! Die Hände MÜSSEN am Lenker bleiben."

Janse Van Rensburg selbst sparte sich einen Kommentar zum Vorfall an sich und schrieb auf Instagram lediglich, dass es ihm für seine Teamkollegen leid tue, die für ihn gearbeitet hatten, und dass die gute Neuigkeit sei, dass er und Gasparotto "ok" seien.

Costa rechtfertigt sich: "Ich mache eine Schutzbewegung"

Am Lenker war Costas rechte Hand auch zuvor schon nicht. Der portugiesische Ex-Weltmeister hatte gerade etwas gegessen und die Hand daher am Mund, als Janse Van Rensburg ihm von rechts näher kam. Costa erschrak offensichtlich und fuhr dann seine Hand blitzschnell nach rechts aus, wodurch der Südafrikaner wiederum zu Fall kam. So jedenfalls erklärte es auch der Portugiese selbst nach dem Rennen auf Instagram:

"Ich möchte klarstellen, dass es Van Rensburg selbst ist, der aus dem Gleichgewicht gerät und in meine Richtung fährt. Ich mache dann eine Schutzbewegung, sonst würde auch ich fallen", so Costa dort. Janse Van Rensburg sei nach dem Rennen zu ihm an den Mannschaftsbus gekommen und habe seinerseits erklärt, dass er durch eine Berührung eines anderen Fahrers aus dem Gleichgewicht geraten war, was die Kettenreaktion auslöste. "Von unserer Seite aus wurde alles geklärt, ich hoffe dabei bleibt es auch", schrieb Costa abschließend.

Die UCI ahndete den Vorfall nicht, im Jury-Communique wurde der Sturz mit keinem Wort erwähnt.

Der Vorfall im Video:

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