Die Strecke der 106. Tour de France

Etappe 1: Brüssel – Brüssel, 194,5 km

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Etappe 1: Brüssel – Brüssel, 194,5 km"
Das Profil der 1. Etappe | Foto: A.S.O.

06.07.2019  |  (rsn) – Was erwartet uns auf den Strecken der 106. Tour de France? Damit Sie sich schon mal einen Eindruck machen können, veröffentlichen wir nun jeden Tag bis zum Start am 6. Juli eine Etappen-Beschreibung. 

1. Etappe: Brüssel - Brüssel, 194,5 Kilometer

Das Gelbe Trikot feiert seinen 100. Geburtstag und zu Ehren seines häufigsten Trägers startet die 106. Auflage der Tour de France in der Heimat von Eddy Merckx. Der Kannibale wurde 1945 rund 40 Kilometer östlich von Brüssel geboren und bringt es auf 111 Tage im Maillot Jaune. Diesen Rekord dürfte der fünfmalige Toursieger noch lange, wenn nicht gar ewig, halten. Als bester der aktiven Fahrer bringt es Christopher Froome (Ineos) auf 59 Tage. Nachdem der Brite aber 2019 verletzungsbedingt ausfällt, ist Vincenzo Nibali jener Fahrer im Peloton, der das Trikot mit 19 Tagen am häufigsten getragen hat.

TagesTOUR:
Das erste Gelbe Trikot der Tour de France 2019 dürfte einem Sprinter vorbehalten sein. Die 194,5 Kilometer verlaufen zunächst nach Westen in Richtung Geraardsbergen, wo nach 43,5 Kilometern die Mur de Grammont (3. Kat.) und vier Kilometer später der Bosberg (4. Kat.) über den ersten Träger des Bergtrikots entscheiden. Beide Anstiege sind den Radsportfans von der Flandern-Rundfahrt bestens bekannt und bildeten bis 2011 das Finale der Ronde. Von dort führt die Strecke allerdings ohne weitere „Hellingen“ nach Südosten an den Stadtrand von Charleroi, ehe nach 125 Kilometern in Les Bons Villers der Zwischensprint erste Würze in den Kampf um Grün bringt. Anschließend geht es gen Norden zurück in die belgische Hauptstadt, wo auf einer leicht ansteigenden Zielgeraden die schnellen Männer um den Sieg streiten.

KulTOUR:
Brüssel ist nicht nur die Hauptstadt Belgiens, sondern spielt auch für Europa eine wichtige Rolle. Der Europäische Rat hat hier seinen Sitz, zudem hat die Stadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Kulinarisches zu bieten. Der Grand-Place, die Kathedrale Saint Michel, das Atomium oder auch die Bronzefigur Manneken Pis sind nur ein kleiner Teil der Berühmtheiten Brüssels. Belgische Waffeln und Pralinen, ein Glas belgisches Bier sowie eine Portion Fritten runden den Trip in die über 1000 Jahre alte Stadt ab.

HisTOURie:
Bereits zehn Mal war Brüssel Zielort einer Tour-Etappe, als Startort diente die Stadt in der Vergangenheit sogar elf Mal. Im Jahr 1958 richtete die Stadt schon einmal den Grand Départ aus. Zuletzt endete im Jahr 2010 eine Etappe in Brüssel. Im Sprint gewann Alessandro Petacchi die 1. Etappe, nachdem das Feld durch mehrere Stürze auf den letzten Kilometern auseinandergerissen wurde. Eines der Sturzopfer war Mark Cavendish, der zwar weitgehend unverletzt blieb, allerdings nicht in den Kampf um den Etappensieg eingreifen konnte.

TOURakel:
Alles andere als ein Massensprint wäre eine faustdicke Überraschung. Zwar wird sich früh eine Gruppe bestehend aus Fahrern der WildCard-Teams absetzen und an den gepflasterten und steilen Bergwertungen um das gepunktete Trikot kämpfen. Doch die Teams der Sprinter sind noch frisch und heiß auf den Erfolg. So wird die Gruppe rechtzeitig wieder gestellt und der Sprint vorbereitet werden. Auf der ansteigenden Zielgeraden ist das Timing immens wichtig, da man nicht zu früh im Wind sein darf. Als Anwärter auf das Gelbe Trikot gelten vor allem steigungsaffine Sprinter wie Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Caleb Ewan (Lotto - Soudal), Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) oder Michael Matthews (Sunweb). Einem Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) in Topform ist aber ebenfalls der große Coup zuzutrauen.

Die Klassementfahrer müssen hingegen schauen, ohne Defekte, Stürze und Zeitverluste durchzukommen, was in der Vergangenheit auf flachen und hektischen Auftaktetappen nicht jedem gelang. Gut möglich also, dass der ein oder andere Podiumsaspirant zum Auftakt schon einen Zeitverlust hinnehmen muss.

Zum Live-Ticker

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2019Etappe 21: Rambouillet – Champs-Elysées, 128 km

(rsn) – Die letzte Etappe nach Paris ist traditionell mehr eine Zeremonienfahrt als ein kräftezehrendes Radrennen. Neben einem Gläschen Champagner gönnt sich der Mann in Gelb einen entspannten Ar

26.07.2019Etappe 20: Albertville – Val Thorens war mal 130 km lang

(rsn) – Bevor es morgen in Paris Champagner gibt, müssen die Profis ein letztes Mal an ihre Reserven gehen. Allerdings wurde die Etappe wegen unpassierbarer Straßen verkürzt. So hätte die 20. Et

26.07.2019Etappe 19: Saint-Jean-de-Maurienne – Tignes, 126,5 km

(rsn) – Mit nur 126,5 Kilometern, aber dafür mit fast 3500 Höhenmetern wartet die zweite von drei Alpenetappen auf das Fahrerfeld. Erneut geht es zweimal auf über 2000 Metern hinauf und die Kräf

25.07.2019Etappe 18: Embrun – Valloire, 208 km

(rsn) – Die erste Alpenentappe ließe sich einfach zusammenfassen: Drei Pässe, die alle über 2000 Meter hoch sind und in ihrer Abfolge zunehmen schwerer werden. Doch was so einfach klingt, verlang

24.07.2019Etappe 17: Pont du Gard – Gap, 200 km

(rsn) – Die Fahrer durchqueren die Provence und dürfen den Mont Ventoux aus der Ferne bestaunen. Der “Riese der Provence“ steht in diesem Jahr zwar nicht auf dem Etappenplan, erinnert die Profi

23.07.2019Etappe 16: Nîmes – Nîmes, 177 km

(rsn) – Wie bereits nach dem ersten Ruhetag, so gibt es auch nach der zweiten Pause eine Sprinteretappe zum Reinfinden. Einziges Argument gegen einen Massensprint könnte der Wind sein. TagesTOU

21.07.2019Etappe 15: Limoux – Foix, 185,5 km

(rsn) – Vier Anstiege, 4700 Höhenmeter: Beim Blick auf das Profil sehnen die Fahrer den zweiten Ruhetag sehnlichst herbei. Doch vorher müssen sie noch die letzte Pyrenäenetappe überstehen. T

20.07.2019Etappe 14: Tarbes – Col du Tourmalet, 117,5 km

(rsn) – Am Tag nach dem Einzelzeitfahren bekommen die Bergfahrer die Chance, zurückzuschlagen. Mit nur 117,5 Kilometern ist die Etappe zwar kurz, doch die Bergankunft auf dem sagenumwobenen Tourmal

19.07.2019Etappe 13: Pau – Pau, 27,2 km, Einzelzeitfahren

(rsn) – Das einzige Einzelzeitfahren der Tour 2019 führt die Fahrer über 27,2 wellige Kilometer rund um Pau. Für die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr ist es die einzige Chance, den Kletterern

18.07.2019Etappe 12: Toulouse – Bagnères-de-Bigorre, 209,5 km

(rsn) – Die 12. Etappe führt das Feld heute in das Grenzgebirge zwischen Spanien, Andorra und Frankreich. Allerdings bleibt den Fahrern eine lange Anfahrt, ehe es in die Berge geht, so dass das Zei

17.07.2019Etappe 11: Albi – Toulouse, 167 km

(rsn) – Nach dem ausreißerfreundlichen Zentralmassiv und vor den Pyrenäen kommen noch einmal die Sprinter auf ihre Kosten. Die 167 Kilometer zwischen Albi und Toulouse sind zwar wenig profiliert,

15.07.2019Etappe 10: Saint-Flour – Albi, 217,5 km

(rsn) – Normalerweise wird der erste Ruhetag der Tour nach neun Etappen am Montag eingelegt. In diesem Jahr müssen die Fahrer sich allerdings noch weitere 24 Stunden gedulden: Auf den 217,5 Kilomet

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine